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Das zweite kaiserliche Kräutlein im Frühjahr

Willkommen zur letzten Märzwoche und wie schnell schreitet das Frühjahr voran- die Schneeglöckchen und Märzbecher haben schon ihre hohe Zeit gehabt; bald sind die Blüten des Löwenzahn zu sehen- das zweite der kaiserlichen Kräuter und der absolute Regent für und über die Leber im körperlichen und mentalen Sinn:

  • Löwenzahn enthält jede Menge Bitterstoffe und ist von der Wurzel bis zur Blüte verwendbar.
  • Der Korbblütler- Achtung Allergiker/-innen– zeigt jetzt schon ein sehr kräftiges Blatt; wirkt verdauungsfördernd, harntreibend und regt den Fluss der Galle an. Auch zur unterstützenden Begleittherapie von Rheuma(Bi-Syndrom) wird er von Betroffenen geschätzt. Aus Sicht der Chinesischen Medizin gehört Taraxacum officinalis sowohl zu den Kräutern, die Fülle ausleiten als auch zu denjenigen die Leere tonisieren. Im Handel sind neben der getrockneten Pflanze Presssäfte, Tinkturen und Extrakte erhältlich.
  • Ein Rezept gegen Fatique findest Du in meinem Beitrag hier: http://spiritandbalance.de/sommer-loewenzahn/

Flexibilität ist eine wichtige Eigenschaft, die der Wandlungsphase Holz zugerechnet wird:

  • Der Löwenzahn ist nicht nur eine ausgesprochen vitale, sondern auch eine sehr anpassungsfähige Pflanze. Trotzdem ist er in der Lage, die notwendige Spannung so zu halten, dass seine Blütenstängel aufrecht stehen und die Wurzeln fest verankert sind. Ist die Holz-Energie des Menschen aus Sicht der chinesischen Medizin ausgewogen, halten sich Spannung und Flexibilität die Waage. So lassen sich im Leben Visionen verwirklichen, diese aber auch immer an Veränderungen der äußeren Umstände oder neue Erkenntnisse anpassen. Festgefahrene Ideen und „Starrsinn“ dagegen können Ärger verursachen. Der zu den Frühlingsboten gehörende Löwenzahn, der nach Kälte, Erstarrung und Dunkelheit mit großer Lebenskraft die Wiesen schmückt, kann eine aus dem Gleichgewicht geratene Wandlungsphase Holz wieder harmonisieren. Er gilt daher in der chinesischen Medizin als klassische Leberpflanze. Die Leber ist dem Yin der Wandlungsphase Holz zugeordnet.
  • Das Frühlingskräutlein entwässert, daher sollte immer zusätzlich reichlich Wasser getrunken werden.

WAS ZU BEACHTEN IST:

  • Löwenzahn und Wasser- damit wird die Wirkung von entsprechender Arzneistoffen wie ACE-Hemmern, Sartanen oder Diuretika verstärkt. Auch Antidiabetika wirken stärker, so dass es zu einer Unterzuckerung kommen kann. Kontrolliere daher regelmäßigregelmäßig den Blutzuckerspiegel und führen ggf. Traubenzucker mit , damit Du dahingehend schnell reagieren kannst- auch darf unter der Anwendung „Löwenzahn“ die Medikation gerne nach Absprache verringert oder ausgesetzt werden- besprich dies mit dem Facharzt!

Wende Löwenzahnblatt in der Küche an- wunderbar für Kräutermischungen im Salat oder für einen Wildkräuteraufstrich ist das Blatt; aus den Blüten lässt sich ein kraftspendender Sirup herstellen.

Smoothie-Rezept:

  • je eine Innenhand voll Blattspinat und Löwenzahnblatt
  • eine Kiwi und ein Teelöffel Honig
  • Saft einer halben Zitrone, Ingwer gerieben
  • 100 ml Apfelsaft und 100ml rote Bete-Saft
  • alles im Mixer vermischen und gut durchmixen
  • trinke den Smoothie nach dem Frühstück oder Lunch- Du trinkst Vitalität pur, versorgst Dich mit Spurenelementen, Vitaminen und Mineralstoffen; erhälst eine positive Wirkung auf die Gefäße, den Pfortaderkreislauf, das Herz…

Löwenzahntee trinke maßvoll- je eine Tasse am Vormittag und gegen 17 Uhr 🙂

Ein bisschen Magie- ein bisschen Legende:

  • Räuchern mit Löwenzahn wandelt negative Gedanken und Affirmationen ins Positive- in der Räucherkunde sieht man das Gelbköpfchen als beschützend, herbeirufend und auch weissagend an; als mächtigen Pflanzengeist. Begleitend zum räucherritual sollte davor ein Tee aus Löwenzahnwurzeln getrunken werden, aber auch um eine Herbeirufung von Naturgeistern zu unterstützen. Das Verräuchern bringt auch gute Energie, wenn wir eine grosse Begebenheit vorhaben oder etwas Glück dafür gebrauchen. Wusstest Du, dass das Verräuchern von Löwenzahn(alle Teile getrocknet) auch Missgunst fernhält 🙂 ? Eine umfassende Räuchermischung kannst Du aus Löwenzahn, Wermuth, Eisen- und Johanniskraut herstellen- da kommen neben Resilienz noch Ausgleich, Standhaftigkeit, Durchhaltevermögen und Energie dazu 🙂

Seit dem Mittelalter wurden die oberirdischen Teile des Löwenzahns und seine Wurzel nicht nur als Heilpflanze sondern auch als Schönheitswasser gepriesen, das Sommersprossen aufhellen sollte. Nicht immer erfolgte die Anwendung als Tee. So sollte etwa ein Amulett mit sieben am 24. August (Sankt Bartholomäus Tag) ausgegrabenen Löwenzahnwurzeln vor Augenerkrankungen schützen. Mädchen nutzten Pusteblumen dagegen, um einen Blick in die Zukunft zu werfen: Hatten sie die Samen weggeblasen, gab die Anzahl der verbliebenen Samen an, wie viele Jahre bis zu ihrer Eheschließung noch vergehen würden. Ein weißer Blütenboden bedeutet zudem, dass sie in den Himmel kommen würden, ein dunkeler, prophezeite die Hölle. Zum Glück gibt es immer viele Pusteblumen, so dass man das Orakel erneut befragen kann, wenn man mit dem Ergebnis nicht einverstanden ist 😉

Vielleicht gehst Du ja demnächst ein wenig gnädiger mit dem „Unkraut“ Löwenzahn um und nutzt „ihn“ als das, was er ist- der Kaiser der Leber und unserer Gesundheit.

Alles Liebe und eine wunderbare Woche für Dich!

Kira

Die Naturapotheke des Winters Teil 5…

widmet sich roten Früchtchen und dunkler Rinde- der Berberitze.

Sie ist eine Strauchpflanze, die weltweit verbreitet ist; bei uns vielfach auch als Heckenstrauch Gärten umgrenzt…und es werden tatsächlich alle Pflanzenteile in der Heilkunde verwendet:

Früchte der Berberitze- voller Antioxidantien und Vitamin C
  • Früchte– sind sowohl in der asiatischen als auch europäischen Heilkunde fest verankert; wirken antibakteriell, die Atmung anregend, schleimlösend, adstringierend, schweisstreibend und tonisierend durch die Inhaltsstoffe Vitamin C, Capsanthin, Gerbsäure Carotinoide, Anthocyane, Zuckerverbindungen und Pektin- daher erklärt sich auch der Einsatz der Früchte bspw. bei Zahnfleischbluten, gegen Frühjahrsmüdigkeit, bei Schwäche und Vitaminmangel, bei schwachem Immunsystem, zur Rekonvaleszenz, zur Unterstützung bei Atemwegserkrankungen, zur Unterstützung von Blase und Nieren(Kräftigung bei Schwäche)… sie wirken auf die Funktionskreise Magen, Lunge, Gedärme, Milz, Niere und Blase; bauen Qi auf, eliminieren Hitze/Feuer/Toxine besonders im oberen Erwärmer;
  • Wurzeln, Rinde der Wurzel und Rinde des Strauches wirkt adstringierend, antibakteriell, Blutgefäße erweiternd, harntreibend, förderlich auf Kreislauf und Gefäße, Leber unterstützend, ausscheidend, reinigend, antiallergisch, unterstützt die Zhi(Nieren oder Essenz Jing)- Seele durch die Inhaltsstoffe Isochinolinalkaloide wie Berberin, Berbamin, Oxyacanthin, Palmatin, Gerbstoffe und werden daher bspw. bei Appetitlosigkeit, zur Beruhigung der Pulsfrequenz, bei bzw. gegen Hypertonie, bei Blähungen, zum Anregen des Gallefluss, gegen Gallenblasenbeschwerden, bei Gallegries, Hepatits(Gelbsucht), gegen Juckreiz, bei Leberstauungen, gegen Mens-Beschwerden, Ödeme, Verstopfung durch Hitze und auch Wassersucht/Aszitis/Ödeme eingesetzt. In der chinesischen Kräutermedizin ist auch der Einsatz zum Bewegen von Qi bei aufsteigendem Leber-Yang in Kombination mit Leber-Qi-Stase(Zorn, Migräne, „Platzen“ vor Wut) und bei Rheuma(Kälte wie Hitze-Bi) erprobt und bekannt. Diese Pflanzenteile wirken vor allem auf den mittleren und unteren Erwärmer und auf die Funktionskreise Herz, Leber, Galle, Gedärm, Niere, Blase und den Sonderfunktionskreis ChongMai und Uterus.
  • Sehr effektiv ist auch das Auflösen und Ausleiten von Schleim zum Beispiel bei Adipositas- verschiedene Studien in China und Russland belegen die Wirkung.

Einsatz finden:

  • Früchte als Mus oder getrocknet, in Konfitüren oder Gelees; man kann sie sehr gut unter ein Porridge mischen 🙂 ; der Saft der Früchte kann direkt auf entzündetes Zahnfleisch „gepinselt“ werden;
  • Wurzel, Wurzelrinde, Rinde- als Einzelkomponenten-Tee, in Mischungen(chinesische Medizin) oder als Tinktur
Reiche Ernte in diesem Jahr

Tee: ein Esslöffel der Rinde/Wurzel/Wurzelrinde als Gemisch wird 15 Minuten mit ca. 300ml Wasser sanft geköchelt- dann abseihen; nochmals mit 300ml kochendem Wasser verdünnen und über den Tag trinken- Achtung! Chinesische Dosierung- daher etwas bitter!!

Tinktur: selbst zubereiten- siehe Beitrag hier unter http://spiritandbalance.de/?s=tinktur – diese wird ähnlich wie der Tee eingesetzt, zusätzlich leistet sie bei allen Fieberarten(Kälte-Fieber bis 38,5 Grad; Hitze-Fieber ab 38,5 Grad bis…) gute Dienste- Dosierung: Erwachsene nehmen 1-3x tgl. 15-20 Tropfen; Kinder von 6-12 Jahren: 1-3x tgl. 5-12 Tropfen- die Tinktur ist für Kinder unter 6 Jahren nicht geeignet!!!

Berberitzenmus: als Dessert, als Brotaufstrich, als „Medizin“ 3x täglich einen Teelöffel-

  • 250 g Berberitzenmark
  • 10 cl Berberitzenlikör oder Waldbeeren
  • 5 Stck Eigelb
  • 40 g Kokosblütenzucker
  • 3 Blatt Gelantine oder entsprechende Menge AgarAgar
  • 250 g Sahne/Hafersahne- ggf. Puderzucker dazu geben
  • 2 Stck Eiweiß- aufgeschlagen
  • Vanille nach gusto

Zubereitung- Das Berberitzenmark, Likör, Zucker und Eigelb verrühren und im Wasserbad auf 72°erhitzen, eingeweichte Gelantine hinzugeben und erkalten lassen. Masse anziehen lassen, dann die geschlagene Sahne und das geschlagene Eiweiß unterheben, in Portionsförmchen füllen und im Kühlschrank erkalten lassen- vor dem Servieren „stürzen“ und ggf.

Ich ersetze den Zucker durch kokosblütenzucker oder fein gehackte Datteln und rühre diese unter die Masse; nur zum Aufschlagen von Sahne/Eiweiß nehme ich Zucker- der hat in diesem Rezept eine Yin- tonisierende Wirkung!

Wirkung: Qi und Blut aufbauend, Yin- tonisierend

Berberitzenhonig: als Medizin- 3x tgl. einen Teelöffel- einfach 150 Gramm Früchte reinigen und in einen Bio-Honig(500 Gramm) geben- 1 Woche ziehen lassen; die Früchte können auch verbleiben 🙂

Wirkung: tonisiert Lungen-Yin und hilft bei trockenem Husten; bei unproduktiver- eher trockener Bronchitis, bei Verstopfung

Berberitzenhonig 🙂

Viel Freude und Erfolg beim Ausprobieren der Rezepte- ich verabschiede mich jetzt aus dieser kleinen Serie mit Wünschen für eine gute Gesundheit- alles Liebe!

Kira

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