Erkältung

Die Unvergleichliche…

…ist Tulsi- das indische Basilikum und bei uns als Zimmerpflanze und als Gewürz sehr einfach zu ziehen. Es ist bei den Hindus die heiligste aller Pflanzen, nicht ohne Grund:

  • Tulsi wirkt beruhigend und entspannend, immunsystemstärkend, verdauungsfördernd, antiseptisch, blähtreibend, krampflösend, schlaffördernd, wärmend und nicht zuletzt auch wurmtreibend durch die Inhaltsstoffe ätherische Öle- Eugenol, Flavanoide, Gerbstoffe, Kaffeesäure, Kampfer, Methylchavicol und Pinen.
  • Seinen Einsatz findet diese aromatische Basilikumart in der Phytotherapie als Tonikum, zur Stärkung des Immunsystem und zur Regulation der Verdauung, aber auch bei Angina, als pflanzliches Antibiotikum, bei Arthritis, Asthma, Bronchitis, Grippe, Hautkrankheiten, Halsschmerzen und Heiserkeit, bei und gegen Insektenstiche, Kehlkopfentzündung, Koliken, Kopfschmerzen und Migräne, gegen Krämpfe, Mundschleimhautentzündung, Nebenhöhlenentzündung, Rheuma, Schmerzen jeglicher Art- besonders bei Kälteschmerzen und Unterleibschmerzen während der Mens, gegen Stress, als Tonikum bei Überanstrengung.
  • Wir haben aber ob der Inhaltsstoffe Kontraindikationen und Nebenwirkungen: Schwangerschaft, Stillzeit, Kleinkinder und ein Dauergebrauch führt zu Müdigkeit und kann die Leber stark belasten.
  • Gemäß der CM wirkt es auf die Meridiane Magen/ Milz, Lunge/ Dickdarm und Leber/ Gallenblase- eine gute Wirkung zeigt es auch bei Dysbalancen in den Meridianen Herz/ Dünndarm durch die ausgleichend- beruhigende Wirkung.
  • Verwendung finden die frischen Blätter in der Nahrung- Achtung! nicht mitkochen!, die Samen als abkochung bei Hautkrankheiten, das Öl und der Frischsaft zur abwehr von Insekten bzw. nach Insektenstichen- übrigens Zecken mögen den Duft gar nicht- und als Tee kann man Tulsi gegen Mundschleimhauterkrankungen und bei Rachenbeschwerden einsetzen.
  • Zum Gebrauch bei schwerwiegenderen Erkrankungen empfehle ich immer die Konsultation zur Bestimmung des Dysharmoniemusters- gerade wenn es im Migräne oder andere Schmerzen geht.
  • Tulsi ist sicher ein sehr gutes Heilkraut, wenn Sie diese Sorte nicht zur Hand haben, tut es auch unser Küchenbasilikum als Notfallmittel 😉

Im Garten besticht Tulsi durch ein wunderbares Grün und tolle Blütendolden- es verbreitet einen aromatischen Geruch und lässt sich wunderbar im Kräuterbeet ziehen oder als Zimmerpflanze zur Würze über den Winter bringen.

Wer wird denn weinen…

…wenn man frische Zwiebel schält??? Ja, heute dreht sich mein Gesundheitstipp um die Zwiebel- immer im Haushalt vorhanden und so vielseitig einsetzbar als Heilmittel, wie kaum ein anderes Lebensmittel.

Aus Sicht der CM ist die Zwiebel aromatisch-scharf- süß, wirkt thermisch warm und wirkt auf die Funktionskreise Niere, Magen, Lunge und Dickdarm. Allium cepa- so der lateinische Begriff- hat eine Vorliebe für den Yang Ming und besonders für den Dickdarm. Dieses Gemüse vertreibt Nässe Schleim Kälte und regt die Darmpassage an. Die Wirkungen können je nach Zubereitung sehr unterschiedlich sein:

  • Wird die Zwiebel zum Beispiel sehr lange gedünstet bis sie knusprig braun ist, kann sie besser das Qi der Milz heben, Dickdarm- Nässe ausleiten und sogar das Nieren Yang wärmen.
  • Als Gemüse in der Suppe verliert Zwiebel seine Schärfe und kann das Qi der Milz tonisieren und vor allem das Blut nähren.
  • Ihre Schärfe nützt zum Beispiel in der Behandlung von Gelenkbeschwerden, diese wird genutzt, um in die Gliedmassen eingedrungene Pathogene zu vertreiben.
  • Sie wird roh und sogar äusserlich aufgetragen für die Behandlung von Feng Han Shi Bi Syndrom(Rheumatoider Arthritis).
  • Zwiebel Sirup- sehr einfach selbst herzustellen- ist hervorragend zur Behandlung von Schleim Kälte Ansammlung in der Lunge geeignet und fördert den Schleimabbau und sorgt für eine gute „Durchlüftung“. Dieser Sirup ist übrigens auch wärmend und sehr wirksam bei Wind Kälte und Nässe – Pathogenen, welcher die Lunge befällt.
Frühlingszwiebel im Hochbeet im März

Frühlingszwiebel im Hochbeet im März

  • Die Zwiebel wirkt aus westlicher Sicht antibakteriell, auswurffördernd, blutbildend, entzündungshemmend, harntreibend, krampflösend, schleimlösend und tonisierend und zwar durch die Inhaltsstoffe: ätherische Öle, Vitamine, u.a. Vitamin C, Allicin, Asparagin, Kalziumoxalate, Carotin, Cholin, Zitronensäure, Essigsäure, Phosphor, Fumarsäure, Gerbstoff, insulinähnliches Pflanzenhormon, Jod, Kaffeesäure, Linolsäure, Lithium, Lutein, Oleanolsäure, Oxalsäure, Rutin, Salicylate, Senfölähnliches Glykosid, Schwefel, Trigonellin und Zink.
  • Die o.g. Inhaltsstoffe sorgen für einen breiten Einsatz bei: Bronchitis und Husten, Halsentzündung und Heiserkeit, Mittelohrentzündung, allgemeinen Infektionen mit und ohne Fieber( auch bei Fieber allein), Kopfschmerzen, den Magen anregend, bei Verdauungsschwäche, Blähungen, Durchfall und Verstopfung, ist eins der wirksamsten Mittel- neben Knoblauch- bei Würmern, wirkt auf Grund der aus der CM bekannten Wirkung auf den FK Niere auch bei Ödeme und geschwollenen Füssen, wirkt positiv auf das Herz, bei Arteriosklerose und Hypertonie, bei Diabetes und generell Blutzucker senkend, Nierenschwäche, Rheuma und Gicht, Haarausfall, Insektenstichen- eine sehr bekannte Wirkung-, Brandwunden, Erfrierungen, Furunkel, eitrigen Wunden, Hämorrhoiden, und in der Frauenheilkunde bei Scheidenentzündung, Gebärmutterentzündung und Eierstockentzündung.
  • Bei Insektenstichen: …kann man eine Zwiebel aufschneiden und die Stichstelle damit einreiben. Sobald die Schnittkante der Zwiebel trocken geworden ist, drückt man die Zwiebel etwas zusammen, bis neuer Saft erscheint. Dann kann die Behandlung des Stiches wiederholt werden. Nach ca. 3-5 Minuten lassen Schmerzen und Juckreiz nach, die Stelle schwillt häufig nicht einmal an.
  • Ohrenentzündungen:… Zwiebelsäckchen ist eine Lösung- man hackt die Zwiebel fein und wickelt sie in ein dünnes Baumwolltuch, zur Not nimmt man einen Teefilter, diese Zwiebelpackung wird erhitzt, beispielsweise über Wasserdampf oder bei niederer Temperatur im Backofen(50 Grad) und dann wird die erwärmte Zwiebelpackung auf das schmerzende Ohr gelegt- mit einem Schal, einer Mütze oder einem Stirnband befestigen und eine gute halbe Stunde einwirken lassen. Danach sollte der Betroffene mind. 20 Minuten ruhen. Diesen Vorgang drei mal täglich wiederholen und oft schon nach der ersten Behandlung lindert die Zwiebel den Schmerz und/oder Sekret wird gelöst. So ein Zwiebelsäckchen kann auch gegen Schmerzen beim Wasserlassen auf die Blasengegend aungewendet werden bspw. bei Blasenreizung oder Blasenentzündung oder Schmerzen im Unterleib.
  • Gynäkologische Anwendung: Gegen Scheidenkatarrh, Gebärmutterentzündung und Eierstockentzündung kann man einen Zwiebeltampon zubereiten. Dazu wird die Zwiebel fein gerieben und diese Masse in Gaze(sterile Kompressen aus dem Notfallkasten) eingelegt. Dieses tamponartige Päckchen führt man in die Scheide ein und lässt es fünf Stunden lang einwirken- dreimal täglich wiederholen, bereits die erste Anwendung bringt Linderung.
  • Angewärmte Zwiebelscheiben kann man auf Geschwüre, Nagelbettentzündungen und schlecht heilende Wunden auflegen. Bei grippalen Infekten kann man mehrere Zwiebelscheiben als Umschlag um den Hals herum festbinden und einwirken lassen. Nach einer halben Stunde den Umschlag erneuern oder Sie setzen einen Zwiebelhonig an: Zwiebeln mit Honig ergänzt wirken beide bei Infektionen, Husten…, wenn auch auf unterschiedliche Weise. Der Zwiebel-Honig hilft gegen Husten und Halsentzündung, er fördert aber auch den Stoffwechsel und die Verdauung. Auch als Einreibung gegen Wunden und Geschwüre können Sie dieses Gemisch verwenden. Der Honig zieht den Saft aus den Zwiebeln, so dass er nach einer Weile flüssiger wird und die Wirkstoffe der Zwiebel enthält: auf eine mittelgroße Zwiebel- fein gehackt- nimmt man 3 Esslöffel Honig- in ein Schälchen geben und stehen lassen, meist bereits nach einer Stunde ist der Sirup gebildet- besser aber alle Zutaten in ein verschließbares Glas füllen und dann geschlossen 6 bis 24 Stunden ziehen lassen. Danach können sie den Sirup abgießen(Sieb) oder diesen direkt aus dem Glas einnehmen.
Zwiebelhonig 12 Stunden nach dem Ansetzen

Zwiebelhonig 12 Stunden nach dem Ansetzen

  • Zwiebelsaft: …hilft gegen Wasser in den Beinen und anderen Körperteilen. Als Einreibung hilft der Saft gegen Flechten, Haarausfall und Schuppen, bei rheumatischen Beschwerden werden die betroffenen Gelenke eingerieben und brüchige Finger- und Fussnägel gewinnen durch Zwiebelsaft-Einreibungen neue Elastizität.
  • Wirkung auf die Gefäße und den Blutzucker: roh im Salat oder im Quark können die Zwiebeln den Blutdruck senken und den Blutzucker begünstigen, deshalb gehören Zwiebeln bei Betroffenen unbedingt täglich auf den Speiseplan- mit Salz bestreut und ca. eine halbe Stunde einwirkend, werden Zwiebeln milder, ggf. noch mit etwas Essig marinieren, dann sind Zwiebel mild- süß- würzig und deutlich verträglicher.
  • Aus Sicht der Ernährungslehre in der CM würde ich Vegetariern und Veganern immer Zwiebeln empfehlen, um Feuchte Kälte im Yang Ming zu verhindern und die Nieren zu wärmen. Gedünstet, gebacken und geröstet wirkt die Zwiebel besser und ist auch bekömmlicher.
  • Sie kennen ja bereits einige Krankheitssyndrome aus vorhergehenden Artikeln- bei primärer Feuchte Hitze im Yang Ming (Dickdarm und Magen) sollten Betroffene auf Zwiebeln verzichten, vor allem bei mit chronischer Colitis, Gastritis, Psoriasis, Neurodermitis, akuten und aktiven Hämorrhoiden und nässenden, eitrigen Hautausschlägen- als Lebensmittel. Als Umschlag oder Auflage- siehe oben- kann die Zwiebel trotzdem eingesetzt werden.
  • Kleine weiße Zwiebeln in Essig eingelegt sind sehr gut, um Blut Stau aufzulösen und sollten bei Angina Pectoris, Dysmenorrhoe und Krampfadern verwendet werden. Essig ist sauer und sehr warm und hat eine Vorliebe für den Unteren Erwärmer und die Organe im kleinen Becken(männliche und weibliche Geschlechtsorgane besonders). Die Kombination mit einem scharfen und warmen Nahrungsmittel wie Zwiebel verstärkt den auflösenden Effekt und kann in der Therapie gegen stauungen von Blut und/ oder Kälte mit Erfolg eingesetzt werden- siehe obere Schilderung der westlichen Naturheilkunde.
  • Zwiebel gleicht die kalte Natur von grünem Salat aus und sollte für diesen Zweck verwendet werden. Grüner Salat ist süß, etwas bitter und kalt und Zwiebel ist süß, scharf und warm. Damit wird die Abwärtsbewegung und die Kälte aufgehoben. Mit etwas Essig, Knoblauch, Petersilie, Salz und Pfeffer verliert der Salat seinen kühlenden Charakter und kann damit so zubereitet auch bei Kälte im Körper gegessen werden. Sogar kühlende Milchprodukte wie Joghurt(Tsaziki) werden damit bekömmlicher.
  • Noch ein besonderer Tipp: Bei Erkältung durch Kälte-Wind hilft eine Suppe aus angebratenen Frühlingszwiebeln und Reis/ Reisschleim, zzgl. etwas Ingwer- mehrmals täglich eine Tasse trinken, dazu Ruhe und Tee, dann sollten Sie die Erkältung schnell und gut überstehen.
verschiedene Zwiebeln7 Schalotten

verschiedene Zwiebeln/ Schalotten

Nutzen Sie einfach die Zwiebel mit mehr Beachtung und nicht nur als Würzmittel- Zwiebeln haben Sie immer parat und setzen Sie diese ruhig öfter ein, sie wirkt besser, als alle modernen Mittel gegen virale Infektionen.

Schlüsselblumen/ Primeln in der Naturheilkunde

Sie sind ein klares Zeichen für das Frühjahr- die Primeln und Schlüsselblumen. Nach unserem relativ milden Winter finden wir die farbenfrohen Langblüher schon ziemlich häufig in den Gärten- in Töpfen oder Kästen. Medizinisch wertvoll sind jedoch in erster Linie die später blühenden gelben Schlüsselblumen- auch Himmelsschlüsselchen oder Frauenschlüssel genannt- weisend auf die Bedeutung als Heilpflanze:

  • Durch die Inhaltsstoffe/ Wirkstoffe- Saponine, Flavone, Primulaverosid, Primverosid, Phenolglykoside, ätherisches Öl, Gerbstoff und Kieselsäure wirkt diese unter Naturschutz stehende Pflanze beruhigend, blutreinigend, blutstillend, entzündungshemmend, harntreibend, krampflösend, schleimlösend, schmerzlindernd und schweisstreibend.
  • Dadurch lassen sich Blüten und Wurzel bei zahlreichen Erkrankungen einsetzen- als Tee oder als Tinktur hilft die Schlüsselblume bei Bronchitis, Keuchhusten, Schnupfen, Kehlkopfentzündung, Halsentzündung, Lungenentzündung, Mundschleimhautentzündung, Mundfäule, Zahnfleischentzündung, Vitamin C Mangel, Verstopfung, Stoffwechselproblemen, Gicht und Rheuma, Herzschwäche, Ödemen, Kopfschmerzen und/oder Migräne(auch bei PMS), Schlafstörungen, Neuralgien und Schwindel.
  • Die Schlüsselblume kann man wahlweise als Tee oder als Tinktur anwenden- Für einen Schlüsselblumetee übergießt man ein bis zwei Teelöffel Schlüsselblumenwurzeln und/oder -blüten mit einer Tasse(200ml) kochendem Wasser und lässt dieses zehn Minuten ziehen, danach abseihen und in kleinen Schlucken trinken- 3x täglich eine Tasse wirkt sehr lindernd, vor allem bei Erkältungen wird der Schleim gelöst und transformiert.

    Schlüsselblumenkraut im Februar

    Schlüsselblumenkraut im Februar

  • In der chinesischen Heilkunde wird die Wirkung auf die Funktionskreise Lunge, Herz, Milz und Nieren besonders geschätzt.
  • Durch diese Wirksweise können viele Syndrome dieser Funktionskreise auch mit unserem Schlüsselblümchen gelindert werden- Ödeme werden gemildert, das Herz arbeitet wieder kräftiger, Schleimhäute werden besser durchblutet, dadurch heilen Entzündungen im Mund und Rachen schneller aus. Bei Migräne, die durch eine Stagnation des Leber-Qi/ Leber-Blut hervor gerufen wird, hilft ein Frischaufguss sehr gut, aber auch die Tinktur(unter die Zunge geben).

Wie oben erwähnt, steht das Himmelsschlüsselchen in der freien Natur unter Naturschutz. Sie haben aber in Ihrem Garten sicher einen etwas feuchteren- halbschattigen Platz- dort fühlt es sich wohl und vermehrt sich auch jedes Jahr. Im späteren Frühjahr erfreut es Sie mit den gelben Blüten und wirkt allein durch das Ansehen beruhigend und Freude spendend- eben Kindheitserinnerungen an lange Spaziergänge über Wiesen und an Waldrändern- immer auf der Suche nach Schlüsselblumen für Mama oder Oma.

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Wie pfeffern Sie?

 

Zugegeben, Pfeffer ist ein Gewürz…nicht unbedingt in erster Lienie eine Heilpflanze werden Sie denken, aber…Irrtum.

Pfeffer ist seit Jahrtausenden bereits eine Heilpflanze, die als purer Luxus auch als Gewürz genutzt wurde. Pfeffer oder Piper nigrum wurde gegen Gold aufgewogen, nicht umsonst war Kolumbus so scharf- 🙂 – drauf, Indien zu entdecken und ist als Heilpflanze gerade in der Antike weit verbreitet gewesen. Selbst die altehrwürdige Hildegard von Bingen schätzt die Wirkung:

  • Verdauungsfördernd, aus chinesischer Sicht mit Wirkung auf die Funktionskreise Herz, Leber, Magen, Milz und Nieren.
  • Pfeffer wirkt durch seine ätherischen Öle und das Piperin bei Fieber, Halsentzündung und Magenschwäche.
  • Pfeffer ist das älteste bei uns bekannte Gewürz. Es stammt aus Indien, China, Sumatra und Java. Pfefferöl hat wärmende Eigenschaften und kann bei Husten und Schnupfen das Atmen erleichtern. In einem wärmenden Massageöl wirkt Pfefferöl nicht nur günstig bei einem Muskelkater, sondern auch erwärmend bei „seelischen und körperlichen Kältezuständen“- „ich bin wie eingefroren“- dieses Gefühl kann eine Massage mit einem Pfefferöl vertreiben._MG_7436
  • Das ätherische Pfefferöl hilft gegen Viren und Bakterien, es löst den Schleim, so dass man dieses Öl bei Erkältungen anwenden kann. Das Abhusten des Schleims wird erleichtert, man kann leichter atmen, Fieber wird gesenkt und die körpereigene Abwehrkraft gestärkt.

Es gibt ganz viele verschiedene Pfeffersorten:

  • Roter, grüner, weißer und schwarzer Pfeffer sind die bekanntesten Sorten- je nach Einsatzgebiet in der Küche zu verwenden, alle als Heilmittel geeignet- die einen mehr oder weniger scharf, einige Sorten mild und exotisch, manchmal mit einem Muskat- oder Zimt- Geschmack. Dann gibt es noch den:
  • Kubebenpfeffer- mild scharf und süßlich, mit einem Hauch von Eukalyptus und Zitrus betört er die Sinne und ist eher unbekannt in der Küche, aber in meiner „Kräuterhexenküche“ ein oft eingesetztes Kräutlein. Mittlerweile hat es sich wohl herum gesprochen, denn 2016 – und das Jahr ist noch jung- wurde diese Pflanze Heilpflanze des Jahres. Verwendet werden die Früchte, welche eine unwahrscheinlich breite Wirkung entfalten- sie sind angebracht bei entzündlichen und infektiösen Erkrankungen des Urogenitalapparates. Einzelindikationen sind: Prostatitis, Epididymitis, bei akutem Harnröhren- und Blasenkatarrh , Blasentenesmen, Nierenleiden mit Hautaffektionen und Fluor. In China sind die Cubeben- Früchte seit dem 10. Jahrhundert unter dem Namen Pi Cheng Chieh als Mittel gegen Magenkrankheiten, Erbrechen und Sonnenstich bekannt und vielfältig eingesetzt.DSCI0214
  • Einsatz finden die Früchte als Tee, als ätherisches Öl, als Tropfen und auch in der Homöopathie findet Cubebae Einsatz- schließlich enthalten die Früchte uter anderem Copaen, Apiol, Sabinen, Pinen … ich verwende die pulverisierte Droge, von der täglich im Durchschnitt 2 bis 4 g bis maximal 10 Gramm eingenommen werden darf, oder 2 bis 4 ml des aus der Droge hergestellten Extrakts (1:1) bzw. der Tinktur (1:5). Eine Überdosierung hat Nebenwirkung von milden Reizungen bis hin zu Kopfschmerzen und Übelkeit- es ist eben eine Droge und sie wissen ja bereis“… die Dosis macht das Gift“ 😉 Also bitte, experimentieren Sie mit den Früchten nicht selbst herum, sondern fragen Sie immer nach, wenn Sie Cubebae Fructus einsetzen möchten- außer in der Küche…
  • In der Küche verwendet passt er u.a. zu Kardamom, Kurkuma, Curryblättern, Ingwer, Koriander, Kreuzkümmel (Cumin), Lorbeer, Muskat, Nelken, Paprika, Rosmarin, Thymian und Zimt, ist hervorragend einzusetzen in der veganen und vegetarischen Küche, aber gibt auch Fisch und Fleisch eine wunderbar exotische Note.
Kubebenpfefferfrüchte

Kubebenpfefferfrüchte

Pfeffern Sie ruhig mal anders und öfter- nicht zuletzt gelten Pfeffer und auch Cubeben- Früchte als Aphrodisiakum 😉

Ingwertee in aller Munde…

 

Gesundheitstipp 68

Gesundheitstipp 68

…und zwar immer dann, wenn es kalt und nass wird. Aber ist die Wurzel wirklich immer und überall zu genießen? Erst einmal kommt hier der Steckbrief zum Ingwer- Zingiberis officinalis rhizoma oder Gan Jiang:

  • Ingwer gehört zu den Kräutern der heißen Kategorie, ist von scharfem Geschmack und wirkt auf die Funktionskreise Milz, Magen, Nieren, Herz und Lunge.
  • Gan jiang wärmt die Mitte und leitet Kälte aus, erneuert zerstörtes Yang, treibt innere Kälte aus, wärmt die Lunge, wandelt Schleim um, wärmt die Meridiane ganz allgemein und stoppt Blutungen.
  • Daran können Sie erkennen, dass Ingwer ein Winterkraut ist oder nur für Personen geeignet, denen es an Yang fehlt. Das bedeutet, Ingwer für alle ist nicht gut, denn wenn jemand schon zuviel Hitze besitzt, bei dem können sich durch den Genuss von Ingwertee oder viel Ingwer Symptome wie Unruhe, Schlafstörungen, Hypertonie… verstärken.
  • …zuviel Ingwer verletzt das Qi und erzeugt Hitze.
  • Ingwer sollte nur sehr sparsam in der Küche und wirklich nur bei einer „Erkältung“ eingesetzt werden, d.h. es sollten keine Hitzezeichen vorhanden sein- Fieber, Hitzegefühl, Schwitzen, heiße Hände und Füße… und auch dann nur wenig.
  • Zusammen mit anderen Kräutern wird Gan Jiang in der CM bei Bauchschmerzen durch Kälte, bei Blässe mit kalten Gliedmaßen, bei Kälte- Husten mit Schleim und bei Kälte-Schmerzen oder Kälte- Blutungen eingesetzt.
  • Er wirkt durch seine Inhaltsstoffe: Ätherische Öle, Zingiberen, Zingiberol, Gingerol, Shogaol , Vit. B6, Vit. A, Eisen, Magnesium und Calcium.
  • Cave! Schwangerschaft! Schwangerschaft ist eine absolute Kontraindikation für den Einsatz von Ingwer.
  • In meiner Praxis setze ich den Ingwer in wärmenden Kräutermischungen ein bzw. nutze Tinkturen, um bestimmte Krankheitsbilder zu behandeln. Sehr gerne kombiniere ich den Ingwer mit Wu wei zi und Xi xin, um Kälte in der Lunge zu behandeln oder ich setze Gan cao und Yi tang mit Ingwer zusammen gegen typische Kälte- Bauchschmerzen mit Übelkeit und Erbrechen ein.
  • Für einen Ingwertee, den man mit 200ml / Tag bei kaltem Wetter genießen darf und zur Steigerung der Immunabwehr kocht man ca. 5 Gramm Ingwerknolle mit 300ml Wasser 15 Minuten leicht aus, gießt ggf. etwas Wasser nach und nimmt den Sud dann für einen wärmenden Tee. Das ausgekochte Wurzelstück lässt sich noch für eine Suppe verwenden.

Es ist wie immer “ Die Dosis macht das Gift“- bei Beachten der Hinweise ist Ingwer ein gutes Kräutlein(Wurzelchen), welches sich vielseitig einsetzen lässt. Übrigens haben wir einen einheimischen Bundesgenossen mit Namen Galgant- milder und besser verträglich.

Frischer Ingwer mit Äpfeln- bei Kälte und Yang-Mangel ergibt dies ein wärmendes Kompott

Frischer Ingwer mit Äpfeln- bei Kälte und Yang-Mangel ergibt dies ein wärmendes Kompott

Thymian, ein unverwechselbarer Duft…

…weht durch den Garten, wenn der Thymian blüht oder kräftig im Kraut steht. Die ausdauernde Pflanze, wieder kein rein typisch asiatisches Kraut, wächst Jahr für Jahr im Kräutergarten und duftet würzig. Im Sommer lassen sich  kleine zartrosa Blüten sehen. Bis in den Winter hinein kann man frische Blätter ernten und an geschützten Stellen stehen uns die Heilkräfte des Thymian auch den Winter über zur Verfügung. Wie viele andere Kräuter auch stammt der Thymian – oder Thymus vulgaris- aus der Mittelmeerregion, wurde von Mönchen im 11. Jahrhundert nach Europa gebracht und fand den Weg aus den Klostergärten in die Bauerngärten. Die Pflanzen sind relativ anspruchslos und haben eine breite Wirkweise.

  • Dank zahlreicher Inhaltsstoffe- siehe unten- wirkt Thymian anregend, antibakteriell, beruhigend, blutstillend, desinfizierend, entzündungshemmend, krampflösend, pilztötend, schleimlösend, schmerzstillend und schweisstreibend. Die Wirkbreite ist immer noch nicht komplett erforscht.
  • Inhaltsstoffe: ätherisches Öl- wie Thymol, Kampfer, Carvacrol, Zineol, Geraniol, Limonen, Linalool, Menthon, Terpinen, Bitterstoff, Gerbstoff, Flavonoide, Cumarine, Harz, Saponin, Salicylate, Pentosane, Stigmasterol, Beta-Sitosterol und das Spurenelement Zink(entzündungshemmend und ein Immunstimulanz).
  • Die Einsatzgebiete reichen von den typischen Erkältungskrankheiten und Infektionen der kompletten Luftwege, Menstruationsbeschwerden, Verdauungsbeschwerden, Erkrankungen der Mundhöhle, Stoffwechselstörungen, Rheuma, Nierenprobleme bis hin zu Erkrankungen des Nervensystems und der Haut.
  • Neueste Forschungen und Studien belegen eine starke Wirkung bei Gürtelrose(Herpes Zoster) und einer Geißel der Menschheit- Lepra.
  • Thymian hat gemäß der chinesischen Medizin eine Wirkung auf die Funktionskreise Lunge, Dickdarm, Dünndarm, Magen und Blase/ Niere.
  • Bei geschwächten Menschen kann die Tinktur zur Stärkung eingesetzt werden, in der Praxis wende ich Abkochungen, Tee’s und die Urtinktur an.
  • In der Erkälungszeit kann man mit einem Dampfbad aus Thymian, Fenchel und Isländisch-Moos dem starken Verlauf eines Infektes Einhalt gebieten. Thymian belastet die Schleimhäute nicht, ganz im Gegensatz zur Kamille- diese wirkt stark austrocknend und ist deshalb für ein Dampfbad nur bedingt geeignet.

Ich habe viele verschiedene Sorten des Thymian in meinem Garten, sowohl im Freiland als auch in Kübeln und ich greife sehr gerne auch in der Küche auf dieses aromatische Kraut zurück. Bei Geflügel darf die Würze des Thymians nicht fehlen.

Zitronenthymian

Zitronenthymian in meinem Thymiankörbchen an der Hauswand

 

Der Bambus

Bambus spielt in der CM als Bestandteil von Kräuterrezepturen eine große Rolle. Nicht nur der Panda benötigt Bambus zum Leben, auch für uns Menschen kann er unter Umständen lebensnotwendig werden:

  • Bambus gehört zu den eher kühlen Kräutern und hat einen süßen Geschmack, dadurch wirkt er positiv auf die Funktionskreise Magen, Lunge und Gallenblase.
  • Er klärt Hitze und transformiert heißen Schleim, klärt Hitze und geröstet in Ingwer stoppt er Erbrechen. Weiterhin wird er in Rezepturen eingesetzt, die das Blut kühlen, Blutungen stoppen und beruhigend auf den Fetus in der Schwangerschaft wirken.
  • Eingesetzt werden darf Bambus auf keinen Fall, wenn die Diagnose zu Erbrechen, Durchfall oder Husten Kälte heißt(Frieren, typische Kältezeichen wie Kälteempfindlichkeit, die Symptome bessern sich bei Wärme oder weißer Zungenbelag).
  • Bambus findet Verwendung bei Erkrankungen des Magens, der Lunge, bei Blutungen unterschiedlicher Genese.
  • Bambussprossen enthalten beispielsweise extrem viel Kieselsäure, das hat auch die westliche Medizin mittlerweile erkannt, nur deutlich später als die asiatische Medizin und deren Vertreter. Kieselsäure ist förderlich für das  Wachstum von Haaren, Haut und Knochen.
  • Da die Lunge ihren Bezug zur Emotion Trauer hat, wird Bambus in der chinesischen Kräutermedizin auch bei psychosomatischen Erkrankungen, aber auch zur Linderung von  Depressionen und Nervosität eingesetzt. In der ayurvedischen Medizin in Indien kennt man die blutstillende Wirkung von Bambusextrakten und ihre Wirkung gegen  Asthma und Lepra. Bambus wird verwendet, um die Menstruation anzuregen und die Mitte(Milz/Magen) zu stärken.
  • Aus den Blättern der Pflanze und den Stengeln werden Flavonoide gewonnen die als Antioxidantien auch in der Kosmetik zur Anwendung kommen. Bambuskampfer (Bambuszucker, Tabachir), der sich in der Pflanze bildet, wird schon lange in der CM genutzt.

Die moderne Pharmakologie wäre gut beraten, die Wirkung dieser ausdauernden und voller Kraft steckende Pflanze zu erforschen! Die Naturheilkunde weiß um die positive Wirkung schon seit mehr als 3000 Jahre!

Bambus im Hochsommer

Bambus im Hochsommer

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