gedärm

Portulak- das vergessene Kräutlein

Hallo an Dich und guten Morgen! Danke für Dein Interesse an diesem Beitrag und am PORTULAK 🙂

Portulak ist ein sehr altbekanntes Gewürzkraut bzw. eine Salatpflanze; es gibt sie in zwei verschiedenen Ausführungen:

Portulak in meinem Garten… auch die Blüten enthalten wertvolle Bitterstoffe
  • Sommerportulak- deutlich „fleischiger“- eher frisch- säuerlich- nussig und leicht salzig…
  • Winterportulak- feineres Blattgemüse mit einem ähnlichen Geschmack wie Feldsalat…
  • In der Chinesischen Ernährungsmedizin schätzen wir Portulak auf Grund seiner verdauungsfördernden, blutreinigenden sowie blutstärkenden Wirkung.
  • Beide Sorten Portulak unterstützt die Verdauung, indem das Blut gestärkt und der Stuhl weicher geformt wird(Ballaststoffe, Bitterstoffe); auch bei Sodbrennen und Magenentzündungen lohnt sich der Einsatz. Durch seine kühlende Wirkung kann er Einfluss auf Shen nehmen und wirkt beruhigend- als Salat, Aufguss oder in einer Kräutermedizin.
Sommer-Portulak
  • Portulak liefert jede Menge Vitamin C und Folsäure. Er enthält außerdem wertvolle Omega-3-Fettsäuren und zahlreiche Mineralstoffe; sehr bemerkenswert sind der hohe Anteil an Vitamin K(2)- 100 Gramm enthalten davon 0,2 mg, dies deckt bereits den Tagesbedarf und Magnesium mit 150 Milligramm je100 Gramm… dazu kommen bspw. Vitamin C, Folsäure, EISEN, Zink, Kalium und Calzium… er ist ein perfektes Kraut für Frauen und Sportler. Besonders wertvoll ist er als Smoothie z.B. nach dem Mittagessen oder nach dem Training, da er Blut aufbaut.
  • Durch seine Inhaltsstoffe tritt Portulak energetisch in die Funktionskreise Dickdarm, Leber, Magen, Herz, Niere, Blase und Milz ein- er ist sehr wertvoll für Xue-Blut-, Qi, WeiQi, Yin und Jing.
  • Portulak ist ein Gemüse und „Heilkraut“- ein Aufguss kann gegen Blasen- und Nierenleiden helfen, die Produktion von Serotonin im Gehirn anregen und die Gefäße schützen; beide Sorten gelten als blutreinigende und entzündungshemmende Kräuter 🙂
  • In der Chinesischen Kräutermedizin wird Portulak als Ma Chi Xian bezeichnet, gehört zum Holzelement, wirkt kühlend- kalt, sauer im Geschmack und wird zum Ausleiten von Hitze in allen drei Jiao genutzt.
  • Ganz besonders wichtig- Portulak enthält sehr viel mehr Alpha-Linolensäure als andere Blattgemüse- diese wirkt entzündungshemmend; mittlerweile wird versucht, diese Omege-3-Fettsäure auch in Kapseln zu verkaufen… am besten wirksam ist sie aber in den grünen Blattgemüsen/Salaten!

Salatrezept mit gefüllten Paprika:

  • kleine Spitzpaprika säubern, den „Deckel“ abschneiden und mit Schabefleisch- gewürzt mit Gewürzen und Kräutern nach gusto- füllen; in eine Ofenform geben, etwas Olivenöl darüber träufeln und bei 160 Grad Umluft für ca. 30 Minuten backen…
  • … in dieser Zeit Portulak zupfen; Romanesco und Portulak waschen und schneiden; Gurke schälen und mit einem Sparschäler in Streifen schneiden- die Salate in eine Schüssel geben, die Gurke unterheben und mit frischen Kräutern und Hildegard-Gewürzmischung abschmecken- dazu kommt noch ein Esslöffel Zitronen-Olivenöl und ein Esslöffel Soja-Sauce… als Topping Sesam darüber geben oder auch gehackte Walnüsse… alles gut vermengen und durchziehen lassen…
  • … mit den warmen, gefüllten Paprika servieren und genießen 🙂
  • Den Salat kannst Du noch zusätzlich mit dem „Bratensaft“ der Paprika verfeinern.
  • Du ernährst Dich vegetarisch oder vegan? Kein Problem- schreddere Räuchertofu und mariniere diesen für mind. eine Stunde mit Gewürzen und Olivenöl- dann die Paprika damit füllen- verfahre weiter wie oben 🙂

Portulak als Aufguss z.B. bei Unruhe, Hitzegefühl oder Verdauungsproblemen…:

  • nimm eine Handvoll frische Blättchen und gieße diese mit abgekochten, etwa 70 Grad heißen Wasser auf- 10 Minuten ziehen lassen und dann trinken… bei Verstopfung gib etwas Kandiszucker dazu

Das „vergessene“ Kräutlein Portulak kannst Du ganz leicht auch in einem Balkonbeet(Halbschatten) oder in Töpfen ziehen- so hast Du ihn für Dich immer parat- und damit wünsche ich Dir einen guten Wochenstart und sende Dir liebe Grüße…

Kira

Die Naturapotheke des Winters Teil 5…

widmet sich roten Früchtchen und dunkler Rinde- der Berberitze.

Sie ist eine Strauchpflanze, die weltweit verbreitet ist; bei uns vielfach auch als Heckenstrauch Gärten umgrenzt…und es werden tatsächlich alle Pflanzenteile in der Heilkunde verwendet:

Früchte der Berberitze- voller Antioxidantien und Vitamin C
  • Früchte– sind sowohl in der asiatischen als auch europäischen Heilkunde fest verankert; wirken antibakteriell, die Atmung anregend, schleimlösend, adstringierend, schweisstreibend und tonisierend durch die Inhaltsstoffe Vitamin C, Capsanthin, Gerbsäure Carotinoide, Anthocyane, Zuckerverbindungen und Pektin- daher erklärt sich auch der Einsatz der Früchte bspw. bei Zahnfleischbluten, gegen Frühjahrsmüdigkeit, bei Schwäche und Vitaminmangel, bei schwachem Immunsystem, zur Rekonvaleszenz, zur Unterstützung bei Atemwegserkrankungen, zur Unterstützung von Blase und Nieren(Kräftigung bei Schwäche)… sie wirken auf die Funktionskreise Magen, Lunge, Gedärme, Milz, Niere und Blase; bauen Qi auf, eliminieren Hitze/Feuer/Toxine besonders im oberen Erwärmer;
  • Wurzeln, Rinde der Wurzel und Rinde des Strauches wirkt adstringierend, antibakteriell, Blutgefäße erweiternd, harntreibend, förderlich auf Kreislauf und Gefäße, Leber unterstützend, ausscheidend, reinigend, antiallergisch, unterstützt die Zhi(Nieren oder Essenz Jing)- Seele durch die Inhaltsstoffe Isochinolinalkaloide wie Berberin, Berbamin, Oxyacanthin, Palmatin, Gerbstoffe und werden daher bspw. bei Appetitlosigkeit, zur Beruhigung der Pulsfrequenz, bei bzw. gegen Hypertonie, bei Blähungen, zum Anregen des Gallefluss, gegen Gallenblasenbeschwerden, bei Gallegries, Hepatits(Gelbsucht), gegen Juckreiz, bei Leberstauungen, gegen Mens-Beschwerden, Ödeme, Verstopfung durch Hitze und auch Wassersucht/Aszitis/Ödeme eingesetzt. In der chinesischen Kräutermedizin ist auch der Einsatz zum Bewegen von Qi bei aufsteigendem Leber-Yang in Kombination mit Leber-Qi-Stase(Zorn, Migräne, „Platzen“ vor Wut) und bei Rheuma(Kälte wie Hitze-Bi) erprobt und bekannt. Diese Pflanzenteile wirken vor allem auf den mittleren und unteren Erwärmer und auf die Funktionskreise Herz, Leber, Galle, Gedärm, Niere, Blase und den Sonderfunktionskreis ChongMai und Uterus.
  • Sehr effektiv ist auch das Auflösen und Ausleiten von Schleim zum Beispiel bei Adipositas- verschiedene Studien in China und Russland belegen die Wirkung.

Einsatz finden:

  • Früchte als Mus oder getrocknet, in Konfitüren oder Gelees; man kann sie sehr gut unter ein Porridge mischen 🙂 ; der Saft der Früchte kann direkt auf entzündetes Zahnfleisch „gepinselt“ werden;
  • Wurzel, Wurzelrinde, Rinde- als Einzelkomponenten-Tee, in Mischungen(chinesische Medizin) oder als Tinktur
Reiche Ernte in diesem Jahr

Tee: ein Esslöffel der Rinde/Wurzel/Wurzelrinde als Gemisch wird 15 Minuten mit ca. 300ml Wasser sanft geköchelt- dann abseihen; nochmals mit 300ml kochendem Wasser verdünnen und über den Tag trinken- Achtung! Chinesische Dosierung- daher etwas bitter!!

Tinktur: selbst zubereiten- siehe Beitrag hier unter http://spiritandbalance.de/?s=tinktur – diese wird ähnlich wie der Tee eingesetzt, zusätzlich leistet sie bei allen Fieberarten(Kälte-Fieber bis 38,5 Grad; Hitze-Fieber ab 38,5 Grad bis…) gute Dienste- Dosierung: Erwachsene nehmen 1-3x tgl. 15-20 Tropfen; Kinder von 6-12 Jahren: 1-3x tgl. 5-12 Tropfen- die Tinktur ist für Kinder unter 6 Jahren nicht geeignet!!!

Berberitzenmus: als Dessert, als Brotaufstrich, als „Medizin“ 3x täglich einen Teelöffel-

  • 250 g Berberitzenmark
  • 10 cl Berberitzenlikör oder Waldbeeren
  • 5 Stck Eigelb
  • 40 g Kokosblütenzucker
  • 3 Blatt Gelantine oder entsprechende Menge AgarAgar
  • 250 g Sahne/Hafersahne- ggf. Puderzucker dazu geben
  • 2 Stck Eiweiß- aufgeschlagen
  • Vanille nach gusto

Zubereitung- Das Berberitzenmark, Likör, Zucker und Eigelb verrühren und im Wasserbad auf 72°erhitzen, eingeweichte Gelantine hinzugeben und erkalten lassen. Masse anziehen lassen, dann die geschlagene Sahne und das geschlagene Eiweiß unterheben, in Portionsförmchen füllen und im Kühlschrank erkalten lassen- vor dem Servieren „stürzen“ und ggf.

Ich ersetze den Zucker durch kokosblütenzucker oder fein gehackte Datteln und rühre diese unter die Masse; nur zum Aufschlagen von Sahne/Eiweiß nehme ich Zucker- der hat in diesem Rezept eine Yin- tonisierende Wirkung!

Wirkung: Qi und Blut aufbauend, Yin- tonisierend

Berberitzenhonig: als Medizin- 3x tgl. einen Teelöffel- einfach 150 Gramm Früchte reinigen und in einen Bio-Honig(500 Gramm) geben- 1 Woche ziehen lassen; die Früchte können auch verbleiben 🙂

Wirkung: tonisiert Lungen-Yin und hilft bei trockenem Husten; bei unproduktiver- eher trockener Bronchitis, bei Verstopfung

Berberitzenhonig 🙂

Viel Freude und Erfolg beim Ausprobieren der Rezepte- ich verabschiede mich jetzt aus dieser kleinen Serie mit Wünschen für eine gute Gesundheit- alles Liebe!

Kira

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