Fleisch steht bei uns nur ein- bis zweimal/ Woche auf dem Speiseplan; denn schließlich reichen 300 Gramm Fleisch/ Woche, um mit den darin enthaltenen Nährstoffen versorgt zu werden. Dabei spielt natürlich die Qualität an erster Stelle- in bio oder eben Wildfleisch- das beste Muskelfleisch überhaupt, denn Wildtiere ernähren sich mit physiologischem Futter und bewegen sich den gesamten Tag 🙂
Wildfleisch hat besonders wertvolle Aspekte zu bieten:
- es ist warm vom Temperaturverhalten, im Geschmack süss und wirkt positiv auf die Funktionskreise Niere, Milz und Leber.
- Wildfleisch enthält jede Menge gut verdauliches Eiweiß- ca. 22% bei 100 Gramm und dabei nur etwa 3% Fett; zusätlich Vitamine und Spurenelemente wie bspw. B12, Eisen, Zink, Kalium und weiteres.
- Das Fleisch unserer heimischen Wildtiere ist d a s absolute Yang-Tonicum– es wirkt bspw. bei Kälteaversion, Schmerzen im Bewegungsapparat, kalten Extremitäten, kaltem unterem Rücken und kaltem Gesäß, kalten Gelenken, Schüttelfrost, Wirbelsäulenschwäche, Lumbalschwäche, Schwäche in den Beinen und großen Muskelgruppen, rheumatischen Kälte-Schmerzen, beugt vorzeitiger Alterung vor und wird gegen Unfruchtbarkeit und Impotenz eingesetzt- hierbei ist besonders Wildfleischsuppe mit Walnüssen und Cranberrys als Rezept zu empfehlen.
- Der zweite Aspekt ist das Qi- tonisierend wirkt Wildfleisch es bei Kraftlosigkeit, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Energiemangel, Erschöpfung, Gewichtsverlust – es tonisiert des Qi aller ZhangFu und hier besonders das Nieren-Qi.
- Als drittes wichtiges Merkmal gilt der Blut(Xue)-Aufbau- jede Sorte Wildfleisch tonisiert Leber-Blut zum Bsp. bei Anämie, Milchbildungsmangel, wirkt nährend auf die Jing Luo, aktiviert die Muskulatur vor allem bei „Steifheit“ , wirkt positiv bei Sehnenversteifung, Gelenkabnutzung und -degeneration.
- Vorsicht! Wildfleisch sollte nicht oder nur sehr maßvoll bei Hitze, Fieber, feuchter Hitze, Yin-Mangel und Leere-Hitze gegessen werden!
Mein absolutes Lieblingsrezept im Herbst und Winter für Wildfleisch ist Rehrücken(ohne Knochen):
- in einem Schmortopf geputztes Wurzelgemüse, ein Teelöffel Tomatenmark und Senf, zwei Schalotten, Rosmarinzweig und Wacholderbeeren in Ghee anschwitzen;
- dann das Rehfleisch dazugeben und scharf von allen Seiten anbraten;
- die Temperatur runterregeln und mit 200 ml Saft-Gemisch aus Apfel-, Orangen- und rote Beete-Saft ablöschen; mit Gewürzen wie Nelke, Lorbeer, Galgant, Bertram, einem Teelöffel dunkler Schokolade, Pfeffer und Salz sparsam würzen…das unterstützt den Eigengeschmack der Zutaten…
- …den Deckel auflegen und alles mit niedriger Temperatur ca. 20-30 Minuten garen…
- … dann das Fleisch aufgeschnitten mit dem Wurzelgemüse servieren- dazu passen Bohnen, Wintersalat oder Ofengemüse; natürlich auch cross gebackene Ofenkartoffeln 🙂 – zum Schluss bei Bedarf Pfeffer und Salz aus der Mühle darüber geben.
- Mein Tipp: Das Fleisch morgens in Buttermilch mit Wacholderbeeren einlegen und durchziehen lassen- das macht es besonders zart.
Beachte:
- Wildfleisch immer vom Jäger des Vertrauens kaufen oder in einem Bio-Wildhandel; dort wird das Wildfleisch geprüft und sorgfältig behandelt.
- Wildfleisch immer in Buttermilch oder Kefir einlegen- damit verliert es den strengen Wild-Geruch und wird sehr zart.
- Wildfleisch nur regional kaufen und nie als Importware!
Fleisch maßvoll konsumiert ist ein wertvolles Nahrungsmittel- wählen wir es mit Bedacht 🙂
Einen guten Start in die neue Woche und viel Freude beim Ausprobieren des Rezeptes! Alles Liebe…
Kira