Leber-Feuer

Herzlich Willkommen zur Fragerunde… wie wird Hörsturz in der Chinesischen Medizin diskutiert…

Vorab: Vielen Dank für Eure Zuschriften und Anfragen- ich bin überrascht, wie groß das Interesse ist!

Ein Hörsturz erwischt Dich kalt- aus dem Nichts heraus- so ist die Situation aus der Empfindung der Betroffenen. Während in der modernen Medizin mittlerweile auch Stress und Durchblutungsstörungen als Ursache anerkannt sind, wissen wir in der Chinesischen Medizin, dass es für den Hörsturz und allgemein „Ohren-Symptome“ wesentliche auslösende Faktoren gibt, die extrem vielfältig sind:

  • Das Ohr wird von verschiedenen Funktionskreisen innerviert- verstehe das Ohr aus Sicht der Chinesischen Medizin und du verstehst den „Hörsturz“; es sind die Gallenblasen-, Dünndarm(Verstehen im engeren und weiteren Sinn)-, SanJiao(Stoffwechsel)- und Magen- Meridiane, dann eine spezielle Abzweigung des Dickdarms- der Dickdarm- Luo-Mai-, die das Ohr „versorgen“ und zusätzlich hat das Ohr über die Luo(kleine Verbindungsmeridiane) einen direkten Bezug zum Ren- und Du-Mai; über das Ohr öffnet sich der Funktionskreis der Nieren(Hören im eigentlichen Sinn mit Yin und Jing) und auch der Leber-Funktionskreis kann sich über das Ohr „äußern“(Leber-Feuer).
  • Alle diese Meridiansysteme wirken auch bei weiteren Erkrankungen mit; Hörsturz und „Ohren-Symptome“ sind oft Begleitphänome anderer Erkrankungen wie z.B. von chronischen Nebenhöhlenprozessen, Zahn- und Kieferproblemen, Bluthochdruck, Rückenproblemen aller Wirbelsäulenabschnitte, Panik und Ängsten, chronischen Entzündungen oder auch Fibromyalgie…
  • … andererseits werden „Ohren-Symptome“ und der Hörsturz selbst auch durch eine schwere- berufliche- Stressphase ausgelöst und kann sich nicht mehr zurückbilden, obwohl der Betroffene ansonsten vollkommen gesund erscheint. In den meisten Fällen ist der Organismus viele Jahre überfordert; konnte er in der Vergangenheit vielleicht noch eine gewisse Balance halten, so bringt jetzt ein akutes Ereignis- wie Stress, eine Erkältung oder ein emotionales Trauma- das „Baumhaus zum Einsturz“.
  • Als Ursachen nach den Kriterien der Chinesischen Medizin kommen sowohl biographisch erworbene Spannungsdysbalancen im ShaoYang, in der Skelettmuskulatur(Qi- und Blut-Stasis) in Frage, aber auch Verschlackungstendenzen(Feuchtigkeit und Schleim Tan), Kälte-Invasionen(Wind-Kälte) oder Bluthitze(Wind-Hitze, Yin-Mangel mit Schädigung der Essenz, aufsteigendes Feuer) dominieren; es herrscht in vielen Fällen eine Dysbalance zwischen Holz- und Wasserelement.
Meditation; Yoga mit MUDRA’S

Behandlungsmöglichkeiten- immer individuell:

  • Stressreduktion und lösen von Spannungsfeldern im Lebensalltag- YangShen(Lebenspflege) im Alltag;
  • Kräutermedizin mit westlichen und/oder chinesischen Kräutern;
  • Akupunktur- unentbehrlich, Schröpfen, Moxa-Therapie;
  • Aderlass;
  • Ernährungstherapie und/oder Fasten;
  • TuiNa; Shiatsu
  • QiGong und Yoga; Walking; Atemtherapie;
TuiNa oder Shiatsu

Mein Tipp:

  • Massiere täglich beide Ohrmuscheln; dies wirkt als Prävention, aber auch bei „Ohr-Symptomen“- beginne an der Ohrspitze, massiere das Ohr außen bis zu den Ohrläppchen, ebenfalls innen und auch den Übergang zum Gesicht- wiederhole die Massage drei- bis viermal oder auch öfter- einfach bis zur merklichen guten Durchlutung des Ohres.

Sehr wichtig ist, dass die/der Betroffene wieder richtig gut und erholsam den Schlaf erlernen und auch praktizieren.

Ernährungshinweise:

  • Bei Ohrproblemen verbieten sich Knoblauch, Zwiebeln und andere Lauchgewächse, Alkohol, Scharfes, keine Fertigprodukte, bei Schleim keine Milchprodukte und kein Brot

Noch eine Anmerkung: Hören und Verstehen sind zwei Paar Schuhe- allerdings lässt sich beides mit den oben genannten Möglichkeiten behandeln.

Die Behandlung von „Ohr-Symptomen“ ist langwierig; die Erkrankung baut sich oft über Jahre auf- daher benötigt es Monate bis zur Linderung oder Gesundung- und auch hier gilt:

Nur zusammen ist es zu schaffen- gemeinsam für Dich/Euch- nutze die Möglichkeiten… alles Liebe

Kira

QiGong und TaiJiChuan als Unterstützung

…unser Quell für geistige und körperliche Gesundheit

Dazu trägt auch Sanddorn- der Vitamin-Booster des Nordens- bei. Sanddorn hatte als Nahrungs- und Heilpflanze bereits in der Antike eine Bedeutung. Besonders in weiten Teilen Asiens und im Mittelmeerraum werden seine Früchte als Nahrungs- und Heilpflanze seit alten Zeiten und bis heute gesammelt. Die Früchte werden frisch verzehrt oder zu vitaminreichen Säften, Sirup, Kompott, Gelee, Liköre und Weine verarbeitet. Er ist einer der wenigen Ölsträucher, der auf reinen Sandböden gedeiht. Mit seinen schmalen, silbrigen Blättern und den leuchtend orangenen Früchten sieht der Sanddorn sehr attraktiv aus und bereichert die Landschaften- schützen wir ihn, denn er ist ein kompaktes Heilmittel aus der Natur:

  • Die Inhaltsstoffe des Sanddorn sind so vielfältig(Quelle therapeutica.ch)- Vitamin C, B1,2,B12, Niacin, Pantothensäure, B6, Folsäure E, P, Provitamin A, Apfelsäure, Quercitin, Mannit, Wein- und Buttersäure, Fette- ges.FS (Myristin-, Stearin-, Palmitin-, Arachidon-), einf.unges.FS (Öl-, Palmitolein-), mehrf.unges.FS (Linolsäure, Linolensäure), Polyphenole, Symbiose mit einem Aktinomyceten, wodurch mit der Leber vergleichbare B12-Konzentrationen in der Samenschale entstehen können, biogene Amine, Mineralstoffe und Spurenelemente: Fe, Zn, Cu, Mg, K, Ca, Kobald und Phytosterine- diese geballte Kraft macht den Sanddorn zu einem heimischen Superfood und
  • …er wirkt adstringierend und tonisierend, dazu aus Sicht der TCM auf die Funktionskreise Leber, Lunge, Gedärme und  Niere.
  • In der Volksmedizin/ westlichen Naturheilkunde findet er Einsatz bei Erkältung, Appetitlosigkeit, Durchfall, Darmentzündung, Vitamin-C-Mangel, Frühjahrsmüdigkeit, geschwächtem Immunsystem, Gicht, Herzschwäche, Müdigkeit, Hautprobleme, Dekubitus und auch nach Bestrahlungen und bei Strahlenschäden.

Sanddorn ist weiltweit verbreitet und daher auch im asiatischen Raum bekannt- die Wirkung aus Sicht der TCM ist wie folgt:

  • Hitze eliminieren und Feuer reduzieren- bei Fieber, Magengeschwür, Zwölffingerdarmgeschwür, Gastritis, Ösophagitis, Darmentzündung, Colitis, Entzündungen allgemein, chronischen Infekten, Leber-Feuer, Reizbarkeit, Jähzorn, Wutanfälle, Migräne
  • Adstringieren- bei Jing- Verlust, Skorbut, körperlicher und geistiger Schwäche, Wachstumsstörungen, Rachitis, Zahnfleischbluten, Diarrhö, Durchfall, Sommerdiarrhö, Hyperhidrosis, Säfteverlust, vorzeitiger Alterung,
  • Hitze eliminieren und Blut kühlen- bei Blutung, geröteten und juckenden Ekzemen, begleitend zur Radiotherapie (Sanddornfruchtfleischöl), Furunkel, Karbunkel, Zahnfleischbluten,
  • Blut tonisierend- bei Leber-Blut-Mangel, Anämie, Nachtblindheit, Sehschwäche, trockener Haut, Schleimhaut-trockenheit
  • Qi tonisierend- bei geschwächtem Wei-Qi, tonisiert Herz-Qi, Abwehrschwäche, Immunschwäche, Infektanfälligkeit, Rekonvaleszenz, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Energiemangel, Erschöpfung, Frühjahrsmüdigkeit,Untergewicht, Appetitlosigkeit, Konzentrationsstörungen, Knochenwachstumsstörungen, Bindegewebeschwäche, begleitend zur Digitalis-Therapie, Herzschwäche, Kreislaufschwäche,
  • Nässe/Feuchtigkeit auflösend/transformierend- bei erhöhten Blutfettwerten(Cholesterin) und Arteriosklerose-Prophylaxe
  • Schleim auflösend und transformierend- zur Prophylaxe von augenkrankheiten(Grauer Star, Katarakt), Augen-linsentrübung, Atemwegsverschleimung, Magentumore, Speiseröhrentumore, Hauttumore, Melanome, Sarkome, Krebs und Krebsprophylaxe
  • Kontraindikationen: Bei Kälte der Mitte sollte Sanddorn mit Milz-Qi tonsierenden Nahrungsmittteln ergänzt werden.

Neben zahlreichen Rezepturen für Gelee, Liköre, Weine … schätze ich besonders das Sanddornfruchtfleischöl- es ist ein wunderbares Heilmittel bei Hautproblemen, besonders bei geschädigten Schleimhäutern- hier eine Rezeptur:

  • Entsaften Sie frische Beeren vom Sanddorn und trennen den Saft ab. Den trockenen Rückstand aus Fruchtfleisch und Samenkernen zermahlen Sie in einer Mühle zu einem Brei, geben ihn in eine Thermoskanne und übergießen die Masse im Verhältnis von 1 zu 2 (1 Teil Brei und 2 Teile Pflanzenöl) mit auf 60 °C erwärmten Bio-Pflanzenöl. Die fest verschlossene Kanne lassen Sie etwa 1 Woche stehen und sieben dann das Öl vorsichtig ab.
    Den Rückstand übergießen sie wieder mit Pflanzenöl und verwenden den zweiten Abguss als Zusatz zu Salaten, für Gesichtsmasken und Cremes.

Bei Magenerkrankungen ist diese Rezeptur hilfreich:

  • Sud aus Sanddornbeeren- Übergießen Sie 3 EL Beeren mit 0,5 Liter heißem Wasser, lassen den Aufguss aufkochen, noch für 10 Minuten unter schwacher Hitze köcheln und dann abkühlen. Vom Sud trinken Sie 2 bis 3-mal täglich 200 ml.

Bei Magen- und Zwölffingerdarm-Geschwüren ist dieses Rezept möglich:

  • Sanddornfruchtfleischöl – 2 bis 3-mal täglich 1 TL 30 Minuten vor den Mahlzeiten einnehmen

Generell empfehle ich ab September die Einnahme von 100ml Frischsaft nach dem Frühstück oder gleich nüchtern verdünnt mit 200ml handwarmem Wasser- deutlich verträglicher als Zitrusfrüchte ist der heimische Sanddorn für uns besser geeignet.

Sanddornfruchtfleischöl ist ein einzigartigen Multivitamin-Präparat. Es besitzt unter anderen antibakterielle Eigenschaften, fördert die Epithelisierung des Gewebes, heilt gut Wunden, wie oben bereits beschrieben auch Verletzungen der Schleimhäute, der Haut und lindert den Schmerz. Dieses Öl von rötlich-oranger Farbe, seinem charakteristischen Geruch und Geschmack, ist reich an Karotin und Carotinoide, Vitamin E und Vitamin F, die den Stoffwechsel der Haut regeln, sowie Sterole, Mineralstoffe und Spurenelemente (Eisen, Kupfer, Silber, Silizium, Mangan, Kobalt, Nickel, Vanadium, etc.), sowie Glyceride der Oel-, Linol-, Palmitin-und Stearinsäure. Auch das Öl- bereits oben genannt- kann innerlich und äußerlich angewandt werden.

“ Warum in die Ferne schweifen- sieh das Gute ist so nah…“- heimisches Superfood ist saisonal, reginonal und viel besser verträglich, als importierte- auch für die Nachhaltigkeit!

Gute Gesundheit!

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