…stellt euch heute das Pathogen Trockenheit vor. Trockene Haare, Haut, Augen… das alles können Symptome für Trockenheit sein; ja… auch parallel zu Feuchtigkeit und den anderen Pathogenen. Ganz häufig existieren mehrere Pathogene gleichzeitig im Körper; allerdings tritt Trockenheit oft erst in späteren Lebensjahren auf bzw. ist abhängig von den wärmeren Jahreszeiten und natürlich dem Typ Mensch:
- An sich gehört die Trockenheit zu den Spätsommer- oder Herbst-Krankheiten; die entsprechenden Organe sind die Lungen, der Dickdarm, die Haut, Nase und die Oberfläche- unser modernes Leben lässt Trockenheit aber in jeder Jahreszeit auftreten 🙁
- Die Lunge kontrolliert die Zerstreuung und das Absinken vom Qi; unser großes Atmungsorgan regiert das Qi und natürlich die Atmung. Externe Pathogene können die Lunge über Nase und Haut attackieren ; dies äußert sich bspw. durch Erkältungsanfälligkeit; Kehlkopfreizungen… allerdings entsteht innere Trockenheit bspw. durch Trauer/ Traurigkeit.
- Trockenheit bewirkt, dass das Lungen-Qi „verschlammt“ und sich nicht ausbreiten kann. Die Absenkung des Qi ist gestört, daher bewegt sich das Lungen-Qi in umgekehrte Richtung nach oben. Entsprechende Krankheitssymptome wären Husten, Atemgeräusche oder Atemnot; Lungenkrankheiten beinhalten allerdings auch häufig eine chronische Schleimproblematik- Schleim wird in der Mitte von Milz und Magen produziert, aber leider in der Lunge gespeichert- daher kommt es irrtümlich zur Diagnose Schleim… ist aber in Wirklichkeit Trockenheit bzw. der Lösungsansatz sitzt im blockierten Qi.
Symptome:
- Kurztmigkeit und Atemnot; schweres Atmen, Husten; gestörte Ausatmung wie beim Asthma… Schwäche im Lungen-Qi
- äußere Trockenheit provoziert einen gereizten und trockenen Hals, trockene Schleimhäute, trockene Haut, trockenes Haar und mündet oft in…
- …innere Trockenheit mit Juckreiz, Verstopfung, Lustlosigkeit, Erschöpfung mit einer unbestimmten Trauer
- Unspezifischer wirken sich die täglichen Überforderungen, stundenlange Bildschirmarbeit, Klimaanlagen, Heizungen und ungeeignetes Essen, Trinken, zuviel an Genussmitteln aus- all das „trocknet“ uns aus…
- … und führt zum Yin-Mangel- dem Fehlen oder Mangel an Säften, Blut und guter Feuchtigkeit- mit zunehmendem Alter, bei starker, körperlicher Beanspruchung(—Leistungs—Sport; Geburten…); mentaler Belastung; häufigem oder Dauergenuss von Genuss- und Suchtmitteln wie Kaffee, Nikotin, schwarzem Tee… tritt Trockenheit vermehrt auf.
Wie wird Trockenheit behandelt:
- Akupunktur und Kräutermedizin behandeln sowohl die akuten Symptome als auch die Ursachen
- Ernährungstherapie ist am wirkungsvollsten…
- Lebenshygiene
Ernährung und Genuss- zu empfehlen:
- ein warmes, gekochtes Frühstück, z.B: Congee oder warmer Gersten- oder Reisbrei
- drei warme oder gegarte Mahlzeiten am Tag
- Hühnerkraftsuppe, so lange es geht gekocht (sehr blutbildend), Hühnerfleisch hier generell bevorzugen, da es sehr gut für die Säftebildung ist;
- regelmäßig dunkelgrünes Blattgemüse auf den Speiseplan setzen (Spinat, Endiviensalat, Petersilie), auch Maulbeeren, Datteln, rote Bete (gekocht als Salat), rote Obstsorten (und Säfte daraus) wie z.B.Himbeeren, Heidelbeeren, Johannisbeeren…
- saftige Kochmethoden bevorzugen (dünsten, blanchieren, mit Wasser kochen, klare Suppen, Eintöpfe, Currys, mit Deckel kochen)
- Hochwertige Öle verwenden- wie Algenöle, Leinöl, Sesamöl, Sonnenblumenöl, Olivenöl, Kürbiskernöl, Weizenkeimöl verwenden;
- Kochen mit kleinen Saaten (Sesam, Sonnenblumen, Mohn etc.)
- weich gekochtes Ei
- Kokosmilch für Eintöpfe, cremige Suppen
- Birnen, Weintrauben, Mandeln (Mandelmus, Marzipan) sind typische Lungen-Lebensmittel gegen Trockenheit
- Milch-Reis mit Birnen- oder Pflaumenkompott als Frühstücksvariante oder zum Mittag; genommen wird Mandeldrink und dann etwas Butter und/oder süße Sahne dazu gegeben
V e r m e i d e:
- Süßigkeiten, Schokolade, Kuchen/Torte & Co
- Rohkost (rohes Obst und Gemüse)
- Trocknendes- wie Kaffee, schwarzer/grüner Tee, Nikotin; rotes Fleisch…
- Knäckebrot, Brotmahlzeiten generell- da der entstehende Schleim das Lungen-Qi blockiert,
- Rotbuschtee
- Scharfes- getrocknete Gewürze wie Chili, Pfeffer, getrockneten Ingwer, Curry, Knoblauch, Lauch,
- hochprozentiger Alkohol
- abendliches Fernsehen, Computerarbeit bis zum späten Abend und ohne Pausen, nächtliches Lernen
- Nachtarbeit, spätes Schlafengehen
- starkes Schwitzen (Sauna, Hitze)- dabei ist ein Durchgang in der Feuchtsauna(Biosauna) ggf. gut, um Schleim zu transformieren 😉
Fazit- Trockenheit und Feuchtigkeit können zusammen im Körper auftreten– irgendwann kann Feuchtigkeit zu Trockenheit führen bspw. bei Neurodermitis…:
- Die Antwort ist, dass der Körper ein weites Feld ist; der eine Landschaft- Stelle dir vor, dass es verschiedene Bereiche in dieser Landschaft gibt…
- …an einem Ort befindet sich ein Moor oder Sumpf (die pathogene Feuchtigkeit zum bsp. im Darm), an einem anderen Ort ein klarer, ruhig dahinfließendes Gewässer- Deine guten Körpersäfte und Blut bspw. in Deinen Augen, Mund oder Muskeln und an einem dritten Ort ist es zu trocken und der „Boden“ rissig und schrundig ( die Trockenheit) zum Bsp. Deine Haut oder die Haare
Achte gut auf Dich- Mäßigung im Genuss; ein gutes Maß an Belastung und Ruhe kann Trockenheit vermeiden- und wenn sie Dich doch erwischt, dann überprüfe als Erstes Deine Nahrung und stelle Deine Kost um; streiche Kaffee und andere Genussmittel… und wenn das nicht hilft, lass Dich beraten!
Gute Gesundheit und eine schöne Woche wünscht Dir
Kira