Prostata

Willkommen zur neuen Woche und dieser kleinen Fragerunde… Männergesundheit…

…wie sieht die chinesische Medizin den Mann im Wandel der Jahre, die männlichen Wechseljahre und was kann m a n (n) tun, um gesund und vital zu bleiben?

In der Praxis treffe ich in der Mehrzahl auf Männer um die 45+, die sich mit unterschiedlichen Beschwerden an mich wenden- männerspezifisch sind da die Gesundheit rund um die Prostata,Krebserkrankungen, aber auch Fragen zu Vitalität, Kraft und Sexualität.

Erst einmal Grundsätzliches:

  • …während Frauen im 7-er Rhythmus schwingen, geschieht dies bei den Männern im 8-er Rhythmus- alle 8 Jahre ändern sich im Leben eines Mannes mehr oder weniger wichtige Dinge… mit 16 bringt „Mann“ seine Pubertät zum Ende, zwischen 24 und 32 wird vielleicht das erste Kind gezeugt; bis zum 48. Lebensjahr lebt mAN(N) im Überfluss des YANG.
  • Ab dem 48. Lebensjahr schwindet die Yang-Kraft; d.h. dass die Männer eher „kälter“ werden; die Frauen wechseln eher in das innere Yang- werden „heißer“… die „kühle“ Schönheit wandelt sich in eine hitzige 😉
  • Die Yang-Kraft wird durch viele Einflüsse begründet- Ernährung, Bewegung, Arbeit, körperliche Belastung, geistige Forderungen, Sexualität und Veranlagung… während Mann sich bis zum 48./56. Lebensjahr eher zurückhaltend bzw. maßvoll von yangigen Lebensmitteln ernähren sollte, ist dies ab dem „Wechsel“ umgekehrt. Nun dürfen Yang-Tonics öfter auf dem Speise- oder Genuss-Plan stehen.
  • Wenn Mann nicht will, dass er vom kraftvollen „Tiger“ zum handzahmen „Kater“ motiert, dann darf eine ausgewogene, gut zubereitete Nahrung nicht fehlen; maßvoll in der Arbeit sein, nicht mit dem Sport übertreiben- alles mit Maß und Ziel.
  • Kräutermedizin ist ebenfalls eine gute Möglichkeit, um die Gesundheit und Vitalität zu erhalten- hier kommen maßvoll Yang-tonisierende Kräuter zum Einsatz.
  • Ein gezieltes Ausdauer- und Krafttraining, Yoga oder QiGong oder auch moderates Kampfsporttraining bauen die Muskulatur auf und/oder sorgen für ein gesundes Herz-Kreislauf-System; außerdem wirkt sich Sport positiv auf die Funktionalität der Prostata und der männlichen Geschlechtsorgane aus- durch eine erhöhte Sauerstoffbindung im Blut ist Vitalität in und mit allen Facetten garantiert.
  • Empfehlung zu den Nahrungsmittel: schwarzer Sesam, dunkle Hülsenfrüchte wie schwarze und rote Bohnen, Kerne und Nüsse, mild gegartes Gemüse(grünes) und Wurzelgemüse, maßvoll- d.h. ein- bis zweimal/Woche- Wildfleisch und Fisch, ab und an eine Kraftsuppe, Ei, wärmende Getränke und gerne auch mal ein Rotwein oder ein milder Whiskey 😉 – Alkohol in Maßen oder beim Kochen verwendet bewegt Qi und wirkt tonisierend.
Schwarze Bohnen, Pistazien und Sesam für das Yang
  • Genußmittel zum Tonisieren: Rotwein, Sake, milder, reiner Whiskey oder ein guter Gin- maßvoll und nur in geringen Mengen tonisiert ein Genussmittel das Yang… oder es wird ein guter Sherry zum Kochen verwendet- siehe Rezept unten; Zigaretten gehören nicht dazu- im Gegenteil, sie wirken wie Öl im Feuer und lassen den Körper „austrocknen“.
Sauberer, reiner Rotwein ist ein gutes Yang-Tonic
  • Kräuter zum Tonisieren: sollten nur nach Rücksprache mit einem Therapeuten/ einer Therapeutin eingesetzt werden- eine wichtige Rezeptur ist bspw. Jin Gui Shen Qi Wan, auch Pille der Nieren aus dem goldenen Kabinett genannt; Einzelkräuter sind u.a. ShengDiHuang, ShanZuYu, ShanYao, GuiZhi aber auch Fu Ling und Fu Zi… bei den westlichen Kräutern sind es bsp. Fenchel, Rosmarin, Kardamom, Galgant, Zimt, Paprikapulver…

Rezept für ein Yang-Tonicum:

  • Es werden Mandeln, Sesam, schwarze Bohnen und eine Handvoll gewürfeltes Hirschfleisch in Ghee angebraten, mit etwas Sherry und Gemüsefond abgelöscht und dann mit kleiner, gleichmäßiger Hitze gegart- würze mit einem guten Salz, geröstetem Paprika und etwas Rosmarin…. mhhh wärmend und tonisierend, besonders, wenn Du Dich schwach und müde fühlst.

Wie äußert sich ein Mangel an Yang: unter anderem in…

  • Schmerzen im unteren Rückenbereich
  • Schwäche in den unteren Extremitäten
  • Kältegefühl im Unterkörper, Schwäche in der Muskulatur,
  • gespanntes Abdomen
  • erleichterte Atmung im Liegen
  • Miktionsstörungen, heller Urin
  • übermäßige Miktion
  • Inkontinenz, Libidoverlust, Erektionsstörungen,
  • Ödeme
  • Zunge- Zungenkörper:  blass, geschwollen, Zungenbelag:  dünn, weiß, Zunge kann nicht weit ohne Anstrengung herausgestreckt werden,
  • Pulse: tief,leer, zart, langsam

Was kann MAN(N) noch tun:

  • regelmäßige Akupunktur zum Tonisieren und Ausgleichen- wichtige Akupunkturpunkte sind dabei bspw. Niere 7- „Wiederkehr des Flusses“; RenMai 4- „Tor des Yuan-Qi“- dabei kann die Akupunktur mit Moxa kombiniert werden;
  • Qi Gong zur Stärkung des Ursprungs-Qi und Yang
  • Yoga bzw. Stretching für flexible Muskulatur
  • Meditation zur Stärkung und „Kraft in der Ruhe“ finden 🙂
  • Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen inklusive Blutbild- und Stuhluntersuchungen; Belastungs-EKG

… und MAN(N) darf gerne erkennen, dass er sich Ruhe, Gelassenheit und eine gehörige Portion Selbstbewusstsein gegen Perfektionismus leisten darf!

Dieses Thema ließe sich noch beliebig fortführen… und sicher wird es in absehbarer Zeit einen Workshop „Was MAN(N) für seine Gesundheit tun kann“ geben 🙂

Bleiben Sie gesund und einen guten Start in die neue Woche!

Kira

„Man kann nicht immer ein Held sein, aber man kann immer ein Mann sein“– J.W.v.Goethe

Männerthema

Das Männerthema im guten Alter ist die Prostata- fast beschämt wird dieses Thema angesprochen…dabei ist es doch ganz natürlich, dass auch Männer altern und demzugfolge auch deren Organe. So wie es bei Frauen Blasensenkung und Blasenschwäche gibt, spielt die Prostata beim Mann eine wesentliche Rolle für das Wohlbefinden und die körperliche Funktionsfähigkeit und sollte nicht als Tabu gesehen werden- hier einige Fakten und Erörterungen aus Sicht der CM:

  • Hat (M)man(n) die 50 überschritten, kann es zur Vergrößerung der Prostata kommen- Symptome sind vielfältig, oft bemerkt der Betroffene es am Wasser lassen bzw. dass das Wasser lassen nicht mehr so funktioniert bzw. besonders in der Nacht häufig die Toilette aufgesucht werden muss- je häufiger, desto stärker ist unter Umständen die Vergrößerung. Genauso kann es zu einer verminderten Harnmenge, zum Harnträufeln, zu einem verringerten Harnstrahl(kraftlos) oder zum Dauertröpfeln kommen(Blase kann nicht mehr vollständig entleert werden).
  • In der CM gibt es sieben Diagnosen zur Prostatavergrößerung bzw. in der Folge eben auch zu deren Entzündung- jede dieser Ursachen hat einen anderen Therapieweg in Bezug auf die Akupunktur und Kräutermedizin…

Eine ganz wesentlich Rolle beim Ausheilen spielt die Ernährung- gerade mit den richtigen Lebensmitteln kann Mann viel erreichen- Kürbiskerne kennen Sie bestimmt schon!

  1. Hitze Re in der Lunge Fei- Harnträufeln ggf. mit schwierigem Harnen, dazu kommen eventuell noch folgende Symptome – Trockenheit im Hals und/ oder im Rachen, Depression/Melancholie mit Durst, Druck auf der Brust, oberflächlicher und schneller Atmung, Husten und Atemnot- hier sollten die Lebensmittel Dinkel, Bulgur, Graupen, Amaranth, Vollkornreis, Mungobohnen, Adzukibohnen, Tofu, Miso, Champignons, Shiitakepilz, Spargel, Kürbis, Zucchini, rohes Weiß- oder Rotkraut, Sellerie(Stauden- und Knollensellerie), Gurken, Meeresalgen, Kaninchen, Erdbeeren, Feige, Grapefruit, Birnen, Weintrauben, Himbeeren, rote Johannisbeere, Melonen, getrocknete Mandarinenschale in Suppen oder Gemüse, Aloe, Pfefferminztee vormittags und abends, grüner Tee regelmäßig und täglich Bestandteil der Nahrung sein,
  2. Feuchtigkeit/Schleim Shi und Hitze Re sinken ab und blockieren den unteren Erwärmer- hier ist das Hauptsymptom häufiges Harnen mit abtropfendem Harn und zusätzlich Brennen mit Schmerzen im Inneren des Penis, gelber Harn oder Blut im Harn, Durstgefühl ohne Verlangen nach Trinken, Nervosität, Verstopfung bzw. Schwierigkeiten beim Absetzen von Stuhl, die Nahrungsmittel Graupen, Hirse, Buchweizen, Weizenkeime, Gerste, Getreidekeime, Mungo-bohne, Adzukibohnen (vor allem die Keime), Soja (auch Keime), Sellerie wie oben, Zucchini, Kürbis, Kopfsalat, Wirsing, Mais, Kopf- und Chinakohl, Brokkoli, Gurke, Aubergine, Radieschen, Karpfen, Kaninchen, Bananen, Himbeeren, Mandarinen, Ananas, Grapefruit, Melonen, Salbei, Weißdornfrüchtetee, grüner Tee und Dinkel-Kaffee helfen Ihnen bei der Behandlung der Erkrankung. Dazu gehört auch das morgendliche Trinken einer Mischung aus YiyiRen und ChenPi(gemahlene Hiobstränen und getrocknete Mandarinenschale)- das Getränk leitet feuchte Hitze aus und sorgt für eine gute Verdauung.
  3. Jing-Mangel(Essenzmangel) der Nieren Shen Yin Xu mit aufsteigendem Feuer Huo- ein schwieriges Feld, da sich Essenz nur langsam wieder aufbauen lässt und häufig eine erbliche Disposition vorliegt- greifen Sie auf grüne Bohnen (Brechbohnen), Bohnen allgemein, Erbsen, Süßkartoffel und Yamswurzel, Schnittlauch, Muscheln (Miesmuscheln), Meeresalgen, in Maßen Nieren(Bio), Himbeeren, Weintrauben (OPC- Traubenkerne), unreife grüne Bananen, grüne Pfirsiche, getrocknete Pfirsiche, Datteln und Dattelkerne, Rapskerne, Bockshornklee (Gewürz), Lotos und Lotoskerne, Walnüsse/Pekanüsse, Spitzwegerich, Honig (bei Neigung zu Durchfällen nicht nehmen) und Ginkosamen zurück und stärken Sie damit Ihr Jing!
  4. Stagnation von Qi- QiZhi- und Blut-Yu Xue- im unteren Erwärmer- typische Stressresultate und die Symptome sind plötzlicher Harnverhalt oder sehr schwieriges, schmerzhaftes Harnen, dazu kommen ggf. noch Depression und/oder Gereiztheit, Ödeme und/oder Schmerzen im Bauchbereich- alle Symptome verstärken sich bei Stress- mit Soja, weißen Bohnen, rundkörnigem fermentiertem Reis, Basilikum, Sellerie (Wurzel und Staude), Aubergine, Peperoni, Meerrettich, Zwiebel, Raps, Schnittlauch, Porree, Radieschen, Koriander, Essig, Krabben, Muscheln, Melonen, Ananas, Pfeffer, Koriander, Kurkuma, scharfer Paprika, Chili, Ingwerblätter, Safran, Basilikum, Senf, Kamille, Hanfsamen und auch Tofu lassen sich die Symptome und die Erkrankung eindämmen bzw. begleitend behandeln.
  5. Milz- Qi Mangel Pi Qi Xu mit Absenkung Xianunterdrücktes Harnen bzw. nur Harnträufeln, es fehlt die Kraft zum kompletten Ausleeren, Blässe, Ermüdung in Geist und Körper, Schmerzen in den Lenden/ der LWS bis zu  Schüttelfrost und kalte Extremitäten- greifen Sie zu Dinkel und Bulgur, Graupen, Hafer, Hirsen, Couscous, Vollkornwildreis, Polenta, Linsen (grün und rot), weißen Bohnen, Erbsen, Kichererbsen, Soja, Kürbis, Zucchini, Möhren, Staudensellerie, Kohl, Rosenkohl, Süßkartoffeln und Topinambur, Shiitake, Lachs, Krabben, Rindfleisch (gekocht), Kalbfleisch, Kaninchen, Huhn, Pute, Taube, Weintrauben, Kirschen, Kokos, Fenchel, Süßholz, Ginseng, Blätter von Ginseng, Ahornsirup, Honig, braunem Zucker, Getreidekaffee (Dinkelkaffee), naturellem Bier und nutzen Sie die Kraft dieser Nahrungsmittel.
  6. Stagnation vom Leber- Qi Gan QI Zhi- dabei stellt das Harnen in Etappen oder der Harnverhalt das Hauptsymptom dar, dazu kommen Schmerzen im Unterleib/ kleinem Becken, Ödeme, Krämpfe im Bereich der männlichen Geschlechtsorgane und im Unterbauch- hier sind rote Bohnen, Zwiebel, Knoblauch, Kürbis, Möhre, Schnittlauch, Porree, Shiitake, Muscheln, Rindfleisch (gekocht), Kalbfleisch, Eier, Grapefruit, Mandarine, Apfelsine, Zitrone (vor allen Zitronenschale), Limette, Basilikum, Majoran, Fenchel, Senfsamen, Dill, Kardamom, Kurkuma, Kümmel, Sternanis, Oregano, Weißdorn, Raps, Safran, Pfefferminze und auch Essig lindernd.
  7. Mangel an Nieren Yang – Shen Yang Xu- das Hauptsymtom ist das Verlangen, das Harnen zu beenden aber der Strahl läuft weiter, dazu kommen dann noch Symptome wie kleine Menge an klarem und/oder weißem Harn, Schweregefühl des gesamten Körpers mit unter Umständen starker Müdigkeit, Kurzatmigkeit und/oder auch Atemausetzer, Appetitlosigkeit und Spannung im Unterleib- hier helfen Ihnen rundkörniger Reis, Hafer, Bohnen, Forelle, Lachs, Muscheln, Langusten, Lamm-und  Ziegenfleisch, sämtliches Wildfleisch, Hase, Wildente, Hammelfleisch, Nieren(Bio), Leber, Ochsenschwanzsuppe, Himbeeren, Erdbeeren, Hasel-, Wal- und Pekanüsse, Pistazienkerne, Edelkastanien, Ingwer (getrocknet), Anis, Sternanis, Fenchel, Zimt, Nelke, Muskatnuss, Bockshornklee, Dill, Trüffel, Ingwer- und Zimttee und in Maßen ein guter Glühwein.

Bei jedem dieser Symptome bzw. Diagnosen werden ganz verschiedene Kräutermischungen eingesetzt, ein Universaltee zur Ersten Hilfe setzt sich wie folgt zusammen: 30 Gramm Sägepalmensamen, 10 Gramm Roggenpollenextrakt, 20 Gramm Brennnesselkraut und 10 Gramm Weidenröschenblüten- ein Esslöffel der Mischung wird mit 1 Liter Wasser aufgesetzt und 10 Minuten geköchelt(eher nur sieden), dann abseihen und über den Tag trinken- dieser Tee wirkt alkalisierend, durchspülend, entkrampfend, antiandrogen und schwach antiöstrogen- dazu knabbern Sie täglich 30 Gramm Kürbiskerne.

Sinnvoll ist bei allen Möglichkeiten morgens das oben genannte Getränk aus YiYiRen und ChenPi , mittags ein Tee aus Yamswurzelextrakt ShanYao und RouGui nach dem Essen zu trinken.

Einige Übungen aus dem QiGong und regelmäßige Akupunktur sorgen für den energetischen Ausgleich und Sie können sich bald wieder auf eines Ihrer empfindlichsten Organe verlassen.

Auf jeden Fall empfielt sich eine Untersuchung beim „Männerarzt“ bzw. Urologen, um bösartige Erkrankungen der Prostata auszuschließen.

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