Tonikum

Beeren im Winter- die Schlehen

Guten Morgen; hast Du heute früh eventuell auch einen heißen Schlehen-Trank zu Dir genommen? Nein? Dann kommt hier meine Empfehlung für Dich:

  • Schon seit einigen Jahren fällt mir in meiner Praxisarbeit auf, dass viele Erkrankungen der Patienten auf einer erschöpften Grundenergie basieren. Dabei unterscheiden wir die Essenzschwäche (Yin) oder ein erschöpftes Yuan-Qi (Yang).
Schlehe im Dezember in meinem Garten
  • Dieser Prozess ist ein lang anhaltender, schleichender- das Ergebnis ist dasselbe: ausgebrannt sein; Symptome zeigen sich auf verschiedenen Ebenen, egal, ob der Körper eine bösartige Erkrankung entwickelt, sich eine Autoimmunerkrankung zeigt, oder mental-emotionale Erschöpfung in Form einer Melancholie/Depression; sie sind für mich die Enden/ die Zweige, an deren Basis/Wurzel eine tiefe Erschöpfung des Organismus steht.
  • Die Schlehe ist das ganze Jahr über aktiv- im frühen Frühjahr zeigen sich die Blüten; die Kraft des Frühjahrs und des Sommers wird gespeichert und die Beeren benötigen den ersten Frost- die Farbe ist tiefblau bis schwarz und signalisiert somit die Zugehötigkeit zum Wasserelement/ den Nieren.
  • Der Vegetationsprozess deutet auf die besondere Wirkung auf die Essenz hin; auch dass sowohl Blüten, Blätter, Rinde und Beeren verwendet werden können; die Blüten enthalten Flavone, Cumarin und Amygdalin, ein Blausäureglycosid, das beim Trocknen abgebaut wird; in den Beeren sind Vitamin C, Fruchtsäuren, Gerbstoffe, Flavonoide, Pektin, Zucker und Harz enthalten- daraus ergibt sich auch die wertvolle Wirkung gemäß der CM…
  • …befeuchtet das Yin und nährt das Blut; befeuchtet den Darm; stärkt das Milz-Qi; bewahrt die Essenz; stärkt das Wei-Qi und unterstützt die Regeneration der Funktionalität der Nieren auf energetischer und körperlichen Ebene…
  • Im Frühjahr, dem kleinen Yang…- nutze getrocknete Früchte und Brennnesselsamen als Yang-Tonicum; +Hagebutten zum Tonisieren der weiblichen Essenz, +unreife Brombeerfrüchte zum Tonisieren der männlichen Essenz, + Vogelbeeren zum Tonisieren von Leber, Niere, Milz und Wei-Qi und + Weißdornbeeren zum Tonisieren des Milz-Qi und Herz-Yin.
  • Der Gedanke zu diesen Kombinationen ist, dass der Organismus damit für „harte Zeiten“ gut gerüstet ist.
Signatur Dornen- Abwehr und Stärke

Zusammenfassung:

Die Blüten, Rinde und Früchte wirken adstringierend (zusammenziehend), harntreibend, schwach abführend, fiebersenkend, magenstärkend und entzündungshemmend, frische Triebe der Blätter sind besonders kreislaufanregend, blutdrucksteigernd und werden als Tonikum in der Rekonvaleszenz und bei psychischer Erschöpfung empfohlen. Der Bütenaufguss wird vorwiegend bei Kindern gegen Durchfallerkrankungen, bei Blasen- und Nierenproblemen und Magenbeschwerden eingesetzt. Schlehenblütenelixier gilt als geeignetes Stäkungsmittel nach Infektionskrankheiten. Schlehenmus und die Tinktur aus den Früchten wird wegen der adstringierenden Wirkung in der chinesischen Medizin als Nieren-Qi-Stärkung besonders im Winter eingesetzt und als wertvoll erachtet.

Rotkohl und Wildfleisch mit Schlehenfrüchten versetzt

Rezept für eine Schlehen-Tinktur:

  • Ein Glas mit frischen Früchten füllen; mit Doppelweizenkorn oder Gin ( Wacholderbrand), auffüllen, bis die Früchte bedeckt sind; an einem hellen Platz 8-10 Wochen stehen lassen, gelegentlich schütteln; abseihen, die Früchte ausdrücken und den Sud in einem Braunglas im Dunklen aufbewahren.
  • Dosierung: 1 Teelöffel in etwas warmes Wasser geben- einmal morgens und ggf. noch einmal zwischen 13 und 15 Uhr.
  • Du kannst- je nach Verwendung für das Yang, Yin…(siehe oben)- auch die anderen Beeren oder Samen mit ansetzen.

Solltest Du eine starken Erschöpfung nach Infektionskrankheiten haben, dann lass Dir eine korrekte Diagnose erstellen- damit kannst Du die Tinkturen gezielt einsetzen.

Für einen Schlehentrank am Morgen oder Abend nutze Schlehensaft+ Wasser+ Wintergewürze: Zimt, Vanille, Muskat und Lorbeer(gemahlen) + Kandiszucker(Yin).

Ich wünsche Dir eine gesunde Zeit- es geht auf Weihnachten- schaffe Dir besinnliche Zeiten zur Nährung Deines Yin- alles Liebe

Kira

Schlehen-Kraft-Wein nach einem Rezept Hildegard von Bingens

Die Unvergleichliche…

…ist Tulsi- das indische Basilikum und bei uns als Zimmerpflanze und als Gewürz sehr einfach zu ziehen. Es ist bei den Hindus die heiligste aller Pflanzen, nicht ohne Grund:

  • Tulsi wirkt beruhigend und entspannend, immunsystemstärkend, verdauungsfördernd, antiseptisch, blähtreibend, krampflösend, schlaffördernd, wärmend und nicht zuletzt auch wurmtreibend durch die Inhaltsstoffe ätherische Öle- Eugenol, Flavanoide, Gerbstoffe, Kaffeesäure, Kampfer, Methylchavicol und Pinen.
  • Seinen Einsatz findet diese aromatische Basilikumart in der Phytotherapie als Tonikum, zur Stärkung des Immunsystem und zur Regulation der Verdauung, aber auch bei Angina, als pflanzliches Antibiotikum, bei Arthritis, Asthma, Bronchitis, Grippe, Hautkrankheiten, Halsschmerzen und Heiserkeit, bei und gegen Insektenstiche, Kehlkopfentzündung, Koliken, Kopfschmerzen und Migräne, gegen Krämpfe, Mundschleimhautentzündung, Nebenhöhlenentzündung, Rheuma, Schmerzen jeglicher Art- besonders bei Kälteschmerzen und Unterleibschmerzen während der Mens, gegen Stress, als Tonikum bei Überanstrengung.
  • Wir haben aber ob der Inhaltsstoffe Kontraindikationen und Nebenwirkungen: Schwangerschaft, Stillzeit, Kleinkinder und ein Dauergebrauch führt zu Müdigkeit und kann die Leber stark belasten.
  • Gemäß der CM wirkt es auf die Meridiane Magen/ Milz, Lunge/ Dickdarm und Leber/ Gallenblase- eine gute Wirkung zeigt es auch bei Dysbalancen in den Meridianen Herz/ Dünndarm durch die ausgleichend- beruhigende Wirkung.
  • Verwendung finden die frischen Blätter in der Nahrung- Achtung! nicht mitkochen!, die Samen als abkochung bei Hautkrankheiten, das Öl und der Frischsaft zur abwehr von Insekten bzw. nach Insektenstichen- übrigens Zecken mögen den Duft gar nicht- und als Tee kann man Tulsi gegen Mundschleimhauterkrankungen und bei Rachenbeschwerden einsetzen.
  • Zum Gebrauch bei schwerwiegenderen Erkrankungen empfehle ich immer die Konsultation zur Bestimmung des Dysharmoniemusters- gerade wenn es im Migräne oder andere Schmerzen geht.
  • Tulsi ist sicher ein sehr gutes Heilkraut, wenn Sie diese Sorte nicht zur Hand haben, tut es auch unser Küchenbasilikum als Notfallmittel 😉

Im Garten besticht Tulsi durch ein wunderbares Grün und tolle Blütendolden- es verbreitet einen aromatischen Geruch und lässt sich wunderbar im Kräuterbeet ziehen oder als Zimmerpflanze zur Würze über den Winter bringen.

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