Es ist die Zeit des Aufbruchs und der Wiedergeburt- in der Zeit vom 20.-23.3. begehen wir OSTARA- die Tag und Nachtgleiche im Frühjahr. Nicht nur im Christentum ist diese Zeit eine wundervolle Zeit- schon seit alten Zeiten begehen die Menschen dieser Tage besondere Rituale- Frühjahrskräuter sammeln, Reinigungsfeuer, es wird Rauchwerk verbrannt…. und viele Bräuche mehr. Diese Rituale und diese Zeit führt uns aus der dunklen Zeit des Jahres in das Licht- alles und jedes strebt zum Licht- die Erde bricht auf und lässt ihre Schätze an die Luft- Blüten, Knospen, Gräser…die Tiere sind in Paarungslaune, alle aufsteigenden Säfte lassen sich nicht mehr unterdrücken.
Mit OSTARA- die Sonne wird im Osten begrüßt- enden die Zeiten der Dunkelheit, aber auch des Versteckens, der Scham und Schuld- lassen wir uns ein auf dieses Licht, welches uns nun begleiten wird und unserem Körper mit der Seele neue Kraft und neuen Raum gibt.
OSTARA- die Zeit für Projekte, Vorhaben, Erneuerungen, Veränderung und Wachstum- du, wir, man hatte Ruhe im Winter, um solche Veränderungen anzukurbeln, zu durchdenken- nun ist es an der Zeit, sie wachsen zu lassen.
Sammeln wir die Kraftkräuter und Knospen, die jetzt direkt vor unserer Nase zu sprießen beginnen- binde dir Kräutersträuße und trockne diese- sie geben Kraft für das ganze Jahr – lasst sie uns gemeinsam segnen in Dankbarkeit für ihre Kräfte- habt Dank ihr lichtvollen Kräuter, habt Dank für eure Führung und Energie!!!
Reinigungsfeuer- überall kann man jetzt schon Osterfeuer entdecken- OSTARA-Feuer sind es richtiger Weise, denn sie stellen die alten Riten dar – nimm die „Schachtel“ mit den alten Lasten und trage sie zum Feuer- verbrenne alles, was dich behindert, einengt und der Kraft beraubt, die jetzt gebraucht wird. So, wie Haus, Hof, Wohnung und Zimmer gereinigt werden, ist es Zeit, die Seele zu reinigen- Fasten, Meditationen, Altes beenden und Neues beginnen- das ist OSTARA.
In manchen Ländern ist es Brauch, die Osterfeuer hoch brennen zu lassen und dann darüber zu springen oder auf den ausglühenden Kohlen/Holzscheiten zu laufen- nun ja, wer das möchte und für die innere Stärke benötigt- es ist manchmal wichtig, einen klaren Schnitt/ Schritt zu tun, auch wenn es Schmerzen bereitet.
Brennen wir uns frei- mit einem richtigen Maß und ohne zu verletzen- ein altes Gebet dafür wäre: „Brinna ta kam- brinna ta kam- brinna ta kam“.
Da war noch was- ja- die Sache mit den Ostereiern bzw. Eiern an sich- entstanden aus der Zeit der keltischen und germanischen Bräuche. Das Ei diente als Symbol der Fruchtbarkeit und Fülle. Nach der Christianisierung war während der Fastenzeit der Verzehr von Eiern verboten- erst an Karfreitag wieder erlaubt, galt es für besonders männlich, sehr viele Eier verzehren zu können- na ja…
Viel schöner fand ich als Kind den Brauch, vor Ostern die eier auszupusten, sie bunt zu bemalen und dann, mit Streichholz und Faden versehen, an das Birkengrün zu hängen. Auch ging ich sehr gerne mit meinem Opa in den Hühnerstall, um dann ein Wettsuchen zu veranstalten- die Hühner legten was das Zeug hielt und wer die meisten Eier gefunden hatte, durfte zwei Frühstückseier bekommen ;)- schön, dass es glückliche Hühner waren- aber es wurden auch immer Eier zurück behalten, um so für die flauschigen Köüken zu Ostern zu sorgen. Ich erinnere noch ganz genau, dass Oma immer rechtzeitig eine Henne zum „Glucken“ gebracht hat und so war es eine Freude zu Ostern die kleinen Flauschknäule zu sehen.
Egal wie, egal wo- erinnern wir uns der alten Zeiten und tragen diese schönen Bräuche in die neue- Aufbruch, Zuversicht und Freude Ihnen und uns allen!
Osterspaziergang- J.W. Goethe- Vor dem Tore(aus FaustI)
Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick,
Im Tale grünet Hoffnungsglück;
Der alte Winter, in seiner Schwäche,
Zog sich in rauhe Berge zurück.
Von dort her sendet er, fliehend, nur
ohnmächtige Schauer körnigen Eises
In Streifen über die grünende Flur.
Aber die Sonne duldet kein Weißes,
Überall regt sich Bildung und Streben,
Alles will sie mit Farben beleben;
Doch an Blumen fehlts im Revier,
Sie nimmt geputzte Menschen dafür.
Kehre dich um, von diesen Höhen
nach der Stadt zurück zu sehen!
Aus dem hohlen finstern Tor
dringt ein buntes Gewimmel hervor.
Jeder sonnt sich heute so gern.
Sie feiern die Auferstehung des Herrn,
Denn sie sind selber auferstanden:
Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,
Aus Handwerks- und Gewerbesbanden,
Aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
Aus der Straßen quetschender Enge,
Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
Sind sie alle ans Licht gebracht.
Sieh nur, sieh- wie behend sich die Menge
durch die Gärten und Felder zerschlägt,
wie der Fluß in Breit und Länge
so manchen lustigen Nachen bewegt,
und, bis zum Sinken überladen,
entfernt sich dieser letzte Kahn.
Selbst von des Berges fernen Pfaden
blinken uns farbige Kleider an.
Ich höre schon des Dorfs Getümmel,
Hier ist des Volkes wahrer Himmel,
zufrieden jauchzet groß und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein!
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