Verdauung

Portulak- das vergessene Kräutlein

Hallo an Dich und guten Morgen! Danke für Dein Interesse an diesem Beitrag und am PORTULAK 🙂

Portulak ist ein sehr altbekanntes Gewürzkraut bzw. eine Salatpflanze; es gibt sie in zwei verschiedenen Ausführungen:

Portulak in meinem Garten… auch die Blüten enthalten wertvolle Bitterstoffe
  • Sommerportulak- deutlich „fleischiger“- eher frisch- säuerlich- nussig und leicht salzig…
  • Winterportulak- feineres Blattgemüse mit einem ähnlichen Geschmack wie Feldsalat…
  • In der Chinesischen Ernährungsmedizin schätzen wir Portulak auf Grund seiner verdauungsfördernden, blutreinigenden sowie blutstärkenden Wirkung.
  • Beide Sorten Portulak unterstützt die Verdauung, indem das Blut gestärkt und der Stuhl weicher geformt wird(Ballaststoffe, Bitterstoffe); auch bei Sodbrennen und Magenentzündungen lohnt sich der Einsatz. Durch seine kühlende Wirkung kann er Einfluss auf Shen nehmen und wirkt beruhigend- als Salat, Aufguss oder in einer Kräutermedizin.
Sommer-Portulak
  • Portulak liefert jede Menge Vitamin C und Folsäure. Er enthält außerdem wertvolle Omega-3-Fettsäuren und zahlreiche Mineralstoffe; sehr bemerkenswert sind der hohe Anteil an Vitamin K(2)- 100 Gramm enthalten davon 0,2 mg, dies deckt bereits den Tagesbedarf und Magnesium mit 150 Milligramm je100 Gramm… dazu kommen bspw. Vitamin C, Folsäure, EISEN, Zink, Kalium und Calzium… er ist ein perfektes Kraut für Frauen und Sportler. Besonders wertvoll ist er als Smoothie z.B. nach dem Mittagessen oder nach dem Training, da er Blut aufbaut.
  • Durch seine Inhaltsstoffe tritt Portulak energetisch in die Funktionskreise Dickdarm, Leber, Magen, Herz, Niere, Blase und Milz ein- er ist sehr wertvoll für Xue-Blut-, Qi, WeiQi, Yin und Jing.
  • Portulak ist ein Gemüse und „Heilkraut“- ein Aufguss kann gegen Blasen- und Nierenleiden helfen, die Produktion von Serotonin im Gehirn anregen und die Gefäße schützen; beide Sorten gelten als blutreinigende und entzündungshemmende Kräuter 🙂
  • In der Chinesischen Kräutermedizin wird Portulak als Ma Chi Xian bezeichnet, gehört zum Holzelement, wirkt kühlend- kalt, sauer im Geschmack und wird zum Ausleiten von Hitze in allen drei Jiao genutzt.
  • Ganz besonders wichtig- Portulak enthält sehr viel mehr Alpha-Linolensäure als andere Blattgemüse- diese wirkt entzündungshemmend; mittlerweile wird versucht, diese Omege-3-Fettsäure auch in Kapseln zu verkaufen… am besten wirksam ist sie aber in den grünen Blattgemüsen/Salaten!

Salatrezept mit gefüllten Paprika:

  • kleine Spitzpaprika säubern, den „Deckel“ abschneiden und mit Schabefleisch- gewürzt mit Gewürzen und Kräutern nach gusto- füllen; in eine Ofenform geben, etwas Olivenöl darüber träufeln und bei 160 Grad Umluft für ca. 30 Minuten backen…
  • … in dieser Zeit Portulak zupfen; Romanesco und Portulak waschen und schneiden; Gurke schälen und mit einem Sparschäler in Streifen schneiden- die Salate in eine Schüssel geben, die Gurke unterheben und mit frischen Kräutern und Hildegard-Gewürzmischung abschmecken- dazu kommt noch ein Esslöffel Zitronen-Olivenöl und ein Esslöffel Soja-Sauce… als Topping Sesam darüber geben oder auch gehackte Walnüsse… alles gut vermengen und durchziehen lassen…
  • … mit den warmen, gefüllten Paprika servieren und genießen 🙂
  • Den Salat kannst Du noch zusätzlich mit dem „Bratensaft“ der Paprika verfeinern.
  • Du ernährst Dich vegetarisch oder vegan? Kein Problem- schreddere Räuchertofu und mariniere diesen für mind. eine Stunde mit Gewürzen und Olivenöl- dann die Paprika damit füllen- verfahre weiter wie oben 🙂

Portulak als Aufguss z.B. bei Unruhe, Hitzegefühl oder Verdauungsproblemen…:

  • nimm eine Handvoll frische Blättchen und gieße diese mit abgekochten, etwa 70 Grad heißen Wasser auf- 10 Minuten ziehen lassen und dann trinken… bei Verstopfung gib etwas Kandiszucker dazu

Das „vergessene“ Kräutlein Portulak kannst Du ganz leicht auch in einem Balkonbeet(Halbschatten) oder in Töpfen ziehen- so hast Du ihn für Dich immer parat- und damit wünsche ich Dir einen guten Wochenstart und sende Dir liebe Grüße…

Kira

Erbeerzeit… :)

Ich liebe die Erdbeerzeit… nicht nur, weil die roten, sü´ß-lieblichen Früchtchen zu meinem Lieblingsobst gehören, sondern die kleinen Roten 😉 auch noch ein Lebensmittel mit Heilwirkung sind.

Erdbeeren gehören zu den Rosengewächsen und es gibt neben den Wildsorten zahlreiche kultivierte Sorten. Hildegard von Bingen hat sie zu den Küchengiften gezählt- wohl dem geschuldet, dass sie in alten Zeiten oft mit Schimmel und Bakterien besetzt waren… ich bin überzeugt, dass die ehrwürdige Hildegard heute ihre Meinung revidieren würde.

red strawberry fruit on green leaves

In der europäischen Naturheilkunde gilt die Erdbeere ebenso auch als Heilmittel wie in der chinesischen Ernährungsmedizin:

  • …wirken auf Grund der Inhaltsstoffe an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen adstringierend, blutreinigend, harntreibend und stärkend auf das Gehirn mit seinen Funktionen; zusätzlich sind sie ein absoluter Stoffwechselbooster. Der Einsatz bezieht sich unter anderem auf gesundheitliche Probleme wie Blasengries, Blasensteine, Gicht und Hitze-Rheuma, Leberprobleme, Nierensteine und-grieß; bei Verstopfung und in der Rekonvaleszenz…
  • Erdbeeren haben- gerade auch in den Wildformen- einen hohen Anteil an Salicylsäure… daher kann ein Tee aus getrockneten Erdbeeren und auch Erdbeerblättern als schmerzlindernd wirken.
  • Gemäß der Chinesischen Medizin wirken sie ebenfalls alkalisierend, antioxidativ, entlastend auf die Blutzirkulation im Pfortadersystem, Zähne stärkend, auf Grund der Hitze eliminierenden Wirkung perfekt zur Frühlingsreinigungskur und entgiftend bei Nässe/Hitze.
  • Erdbeeren sind im Geschmack süß- sauer, im Temperaturverhalten frisch-kühl und wirken auf die Funktionskreise Leber, Milz, Niere und Lunge.
red strawberries

Der Wirkungskreis ist sehr weitreichend:

  • Nässe/Feuchtigkeit auflösend/transformierend bspw. bei erhöhten Cholesterinwerten, zur Arteriosklerose-Prophylaxe, Hepatitis, begleitend bei Leberzirrhose und Bauchwassersucht…
  • Yin tonisierend bspw. bei Trockenheit– Haut, Haaren, Schleimhäuten; Lungentrockenheit, Heiserkeit, Halsschmerzen, abnormem Durst und Zahnzerfall (Zähne haben einen direkten Bezug zu den Nieren)..
  • Qi tonisierend bspw. auf das Milz- und Leber-Qi, tonisiert ebenfalls das Nieren-Qi; wirkt bei Appetitlosigkeit, Verdauungsschwäche, Parodontose, Bindegewebeschwäche und auch Hämorrhoiden durch Blut-Stase und Blut-Schwäche/Senkung des Darms…
  • Blut bewegend bspw. bei Blutstagnation, Durchblutungsstörungen der Hirnarterien, Durchblutungsstörungen der Beine, Hämorrhoiden und auch bei Angina pectoris
  • Nässe ausleitend und Diurese fördernd bei Gicht, erhöhten Harnsäurewerten, Urikämie, Schmerzen beim Urinieren, Harnverhalten, Oligurie und sehr vielen anderen Blasen- und Nierenbeschwerden.

Achtung! Da Erdbeeren das Blut bewegen sollten diese während der Schwangerschaft nur maßvoll konsumiert werden!

Erdbeeren sind natürlich frisch vom Strauch besonders lecker; auch als Kompott, im Porridge oder eben als Tee; ich mag sie aber auch als Topping für Pancakes, Waffeln oder wie auf dem Bild in und auf einer Mascapone-Erdbeer-Torte 🙂 🙂 … das Rezept dazu findet Ihr auf dem Blog von Sarah www.knusperstuebchen.net…

Erdbeeren lassen sich wunderbar zur frischen Küche verwenden; bspw. zu Erdbeer-Spargel-Salat mit Pinienkernen oder mit Polenta zum Frühstück…

sliced fruits in ceramic plate

Genußvoll sind sie auch für die Fastenzeit, sie spenden genug Feuchtigkeit und leiten „Gifte“ aus:

selective focus photography of filled martini glass
Erdbeersmoothie beim basischen Fasten

Ich wünsche Dir einen guten Start in die neue Woche- vielleicht wird es eine Erbeerwoche für Dich- lieblich, genussvoll und voller guter Süße…

alles Liebe!

Kira

Herzlich Willkommen zur kleinen Fragerunde- Wie wird Rohkost in der chinesischen Medizin und Ernährung diskutiert…

… und das gerade im Sommer?

Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten.

Obst und Gemüse- soweit dürfte es bekannt sein- besitzt einen guten Anteil an Flüssigkeit(Wasser), Vitamine, Spurenelemente und Ballststoffe- sehr positiv; allerdings verlieren sie beim Liegen im Geschäft oder beim Lagern bereits innerhalb der ersten Tage viele dieser wertvollen Inhaltsstoffe- daher ist es immer viel besser, alles direkt oder innerhalb von ein- drei Tagen nach der Ernte zu verzehren oder gut und passend zu lagern.

Wie sieht es denn nun die chinesische Medizin/ Ernährungslehre?

  • Damit unser Körper rohe Lebensmittel verarbeiten kann, muss er zunächst einiges an Energie dafür aufwenden- im traditionellen Asien- würde niemand unnötige Energie (also Körperenergie, die zuerst ja aufgebaut werden muss) verschwenden, um rohes Gemüse oder Obst in Magen und Gedärm zu „erwärmen“ und sie auf diese Weise verdaulich zu machen.
  • Unser „westliches“ Argument bzgl. der Vitamine zählt so gar nicht- die traditionelle asiatische Ernährungsmedizin vertritt die Ansicht, dass in Rohkost verpackte Vitamine nämlich nicht aufgenommen und verwertet werden können; dass wäre bzw. nur zu einem Bruchteil aus sonnengereiftem Obst oder Gemüse möglich – was ja bei uns nur selten und nur in der Saison angeboten wird(Saisonessen!!!). Mittlerweile wurde schon bewiesen, dass z.B. Vitamin A aus gekochten Karotten besser aufgenommen wird als aus rohen Karotten –und das ist nur eines von vielen Beispielen.
Kimchi- „kaltes“ Kochen- in Asien weit verbreitet; ich hab es nie verlernt- als ich Kind war wurde viel fermentiert 🙂
  • Bei schonenden Zubereitungsmethoden wie Dünsten bzw. kurzem Garen von Gemüse reduziert sich zwar der Vitamingehalt ein wenig – der verbleibende Rest an Vitaminen wird jedoch viel besser aufgenommen- und das bei gleichzeitiger Schonung vom Verdauungsfeuer- dem Qi der Mitte- und unserem Stoffwechsel! Ähnlich verhält es sich bei Obst: durch das sanfte Köcheln zu Kompott oder Mus wird der natürliche Reifeprozess nachgeahmt und das Obst wird leichter verdaulich.
  • Da wäre dann ja auch noch das Energieerhaltungsgesetz- Energie geht nicht verloren, sie wandelt sich nur um und bleibt damit gleich- das trifft natürlich auch für Gemüse und Obst zu 🙂
  • In der CM kennt man aber nicht nur das Kochen mit Hitze oder Wasser, sondern auch das „kalte Kochen“ durch Keimen, Milchsäurevergärung (Sauerkraut, Kimchie…), Essiggärung, alkoholische Gärung oder Fermentation; durch diese Methoden können Lebensmittel bekömmlich und dadurch aufnehmbar gemacht werden-gleichzeitig wird das Verdauungsfeuer geschont. Der Enzymgehalt der „kalt gekochten“ Speisen ist das eigentlich Wertvolle-wir benötigen diese für die Steuerung aller Stoffwechsel- und Verdauungsprozesse. Enzyme werden aber ab 40°C zerstört; daher geht der Enzymgehalt bei pasteurisierten oder sterilisierten Sauerkonserven bzw. Getränken verloren. Roh-nicht erhitzte- vergorene und oder fermentierte Lebensmittel enthalten diese wertvollen Enzyme!
Bekömmliche Bowl mit Gegartem und Rohkost, Kimchi und dazu eine Tasse Ingwertee für mehr Bekömmlichkeit 🙂

Nicht nur in der CM, sondern auch in unserer westlichen naturheilkundlichen oder traditionellen Ernährungsweise kennt man die Traditionen, kleinere Mengen an Kräuteren, sauer Eingelegtem oder auch eine gewisse Menge an „Rohkost“ zu gegarten Speisen zu reichen- bspw. scharfe enzymreiche Gemüse zu Schwerverdaulichem zu reichen (Meerrettich zu fettem Fleisch, Fisch) oder Zitronenscheiben zu Frittiertem und Co. zu servieren…diese Traditionen sind erst in den letzten Jahrzehnten „vergessen“ oder durch Tomaten/Gurken/Salatblatt-„Deko“ (ohne positiver Wirkung auf den Magen oder die Darmflora) auf dem Teller ersetzt worden- leider. Auch in der Ernährungsmedizin der ehrwürdigen Hildegard von Bingen und der mittelalterlichen Klostermedizin weiß man um den Wert der gegarten Nahrung und dem unter Umständen krankmachenden Aspekt von zuviel an Rohkost.

Die Verdauung funktioniert nach der CM mit Wärme, deshalb sind gekochte Mahlzeiten wesentlich, um unser Milz- Qi bzw. Qi im allgemeinen zu nähren, zu erhalten und unseren Körper und Geist(Shen) gut zu versorgen und zu nähren. Gegartes gilt als viel besser bekömmlich und die Inhaltsstoffe als besser aufnehmbar als in Rohkost.

Iss an den meisten Tagen 2-3 gekochte Mahlzeiten, dann schadet Rohkost zwischendurch oder ein kleiner Salat zum Essen nicht. Achte dabei auf deine Verdauung – sie zeigt dir, wieviel Rohkost für dich bekömmlich ist- das ist individuell sehr verschieden!

Nimm Rohkost immer erst nach einer gegarten Speise zu Dir- damit wird dieses wertvolle Gemüse/ Obst besser verdaut!

Eine dritte Variante- wie auf meinen Foto’s- iss Rohkost im Zusammenhang mit Gegartem- dann hast Du für Dich ebenfalls einen positiven Effekt!

Greife bei Rohkost i m m e r zu reifem und saisonalen; nutze eher neutrale, warme oder frische Gemüse- und Obstsorten und nutze kühle/kalte tatsächlich nur im Sommer- immer getreu dem Grundsatz:“ Was in der Wärme gedeiht, kühlt Dich und Deinen Körper“- also Melone, Gurke im Sommer und Raspelkohl oder Rotkraut eher im Winter 🙂

Quinoa-rote Linsen-Sesam-Mahlzeit mit frischer, roher Gurke 🙂

Trinke ggf. nach der Mahlzeit eine Tasse Ingwertee oder iss eingelegten Ingwer zur Mahlzeit- das sorgt für ein gutes Verdauungsfeuer! Das trifft bspw. auch für Obst oder im Sommer für Sorbet oder Eiscreme zu- trinke immer etwas Warmes dazu, wenn Du nicht darauf verzichten kannst oder möchtest- aber keinen Kaffee!!!

Ein Aspekt ist noch wichtig zu wissen:

  • Wenn Du Verdauungsbeschwerden, Blähungen oder sehr weichem Stuhl bzw. sogar Durchfall/ morgendlichen Durchfall hast, dann konsumiere für 4-6 Wochen gar keine Rohkost sondern nur Gegartes!!! Schau Deine Zunge an- bei weißem Belag ist das ein Zeichen von Kälte, fühlst Du Dich schlapp und müde dabei, dann kommt noch Qi- und Blut-Schwäche dazu; in diesem Fall trinke zu jeder Mahlzeit ein Reiscongee(200-300 ml) und iss Suppen, Eintöpfe und gegartes Gemüse; ggf. Kraftsuppen- in diesen Fällen ist ROHKOST für Dich ein Krankmacher!
  • Fatique nach schweren Krankheiten…- auch dann meide Rohkost und iss immer Gegartes; ggf. etwas leicht Angeschwenktes, was noch etwas knackig bleibt- Obst, Salat, Gemüse- bei Fatique ist Dein QI sehr geschwächt und Dein Körper kann die guten Inhaltsstoffe der rohen Speisen gar nicht verwerten!

Soweit zur Rohkost…

Wenn Du Dir nicht sicher bist, ob Rohkost für Dich geeignet ist oder welche Sorten, dann vereinbare einfach einen Beratungs- und Anamnesetermin in meiner Praxis- dabei werden wir gemeinsam herausfinden, was und welche Ernährung für DICH geeignet ist!

Übrigens… die Heißblüter unter Euch aufgepasst… auch dann Rohkost nur maßvoll nutzen; denn heißes Blut heißt nicht automatisch starkes Verdauungsfeuer 😉

Also – immer daran denken… ein Lagerfeuer wird auch mit trockenem Holz entfacht und so halten wir es auch mit dem Verdauungsfeuer- alles mit Maß und Ziel, dann ist Ernährung immer zum Wohl!

Alles Liebe und einen guten Start in die neue Woche wünscht Euch

Kira

Reis und gedünstetes Gemüse- Reis ist immer eine gute gegarte Nahrung- da dann auch gerne mal Rohes dazu 😉

Die Leber ruht, der Dünndarm „tobt“…

…nein, ganz so ist es nicht in der Zeit zwischen ca. 13 Uhr bis 15 Uhr, aber das Yang des Feuerelementes- der Dünndarmmeridian- arbeitet dann auf Hochtouren:

  • eine erhöhte Enzymaktivität durch die Nahrungsaufnahme sorgt für eine optimale Verwertung aller Makro- und Mikronährstoffe- unser Körper wird optimal versorgt.
  • Ist die Speise zu üppig gewesen, folgt Schwerstarbeit für den Dünndarm und da die Leber „ruht“ kann es zu einem Motivationsloch kommen- das Schlafhormon Melatonin wird ausgeschüttet- unsere Konzentrationsfähigkeit sinkt- Zeit für Regeneration und Sauerstoff- bloß nicht mit Kaffee nachhelfen!! Der würde die optimale Verwertung aller Nährstoffe blockieren und anstatt so ab 14 Uhr wieder leistungsfähiger zu werden, macht er uns müder als zuvor.
  • Das Immunsystem arbeitet eng mit dem Dünndarm zusammen 🙂 es läuft auch auf Hochtouren und sorgt für eine starke Abwehr- auch das Schmerzempfinden ist bis gg. 15 Uhr recht gering- also den Zahnarztbesuch auf diese Zeit legen 😉
  • Damit die Mitte geschützt wird, sollten starke körperliche Anstrengungen vermieden werden- die Verdauung muss reibungslos funktionieren.
  • Routinearbeiten, die keine große Konzentration erfordern, sind jetzt an der Reihe- arbeiten Sie diese langsam ab- dann haben Sie ab 15 Uhr wieder Kraft und Energie für Wichtiges!
  • Gedanken und Körper kommen mit einem kleinen Spaziergang in Ordnung- oft verschafft so eine Sauerstoffdusche eine gesunde Distanz zum Alltag und der Arbeit- ähnlich wie der Dünndarm auch alles Gute vom Nichtverwertbaren trennt.
  • Pflegen Sie Ihren Dünndarmmeridian als starkes Yang- Organ- leichte Kost, leicht verwertbar und mit allem versehen, was der Körper benötigt, ist jetzt wichtig: bspw. ein Feldsalat(+ 1 TL Mandelöl) mit Quinoa, Wacholderschinken und Honigmelone, danach ein Natur-Skyr mit Mandelsplitter- leicht und schmackhaft, genug langkettige Kohlenhydrate, Eiweiß und etwas gutes Fett, Vitamine und Spurenelemente, um den Nachmittag angehen zu können.

“ Der Mensch benötigt zum Leben auch das Trennen- von Unliebsamen, Altem und ganz wichtig- von Unnötigem- nur dann zieht Ruhe, Gelassenheit und Zufriedenheit in’s Herz“

Was ist dran….

…am neuen „Super“- Food, an den ganzen neuen Lifestyle- Produkten, die unsere Regale in den Biomärkten erobern. Sie wissen ja, dass zu meiner Therapie auch immer die Ernährungsberatung/ Ernährungstherapie gehört. Somit bin ich ständig mit Fragen zu Chia, Acerola, Spirulina & Co. konfrontiert. Schauen wir uns mal an, ob nicht auch unsere heimischen Varianten das Gleiche können- hier eine kleine Auswahl im Vergleich:

  1. Leinsamen oder Chiasamen- Zugegeben, Leinsamen hört sich nicht so hip an, aber letztendlich ist es unserem Körper egal, woher er Omega-3-Fettsäuren, Vitamine und Spurenelemente bekommt- nur in guter Qualität sollte es sein und natürlich gut verdaulich. Beide Produkte haben den gleichen Anteil an den wichtigen Omega-3-Fettsäuren, haben ähnlich viel pflanzliches Eiweiß zu bieten( Leinsamen sogar 25 Gramm/pro 100 Gramm) und auch der Anteil an Spurenelementen und Ballaststoffen ist fast identisch- nur…Leinsamen ist viel bekömmlicher. Bei Chiasamen darf man die Tagesdosis von 20- 25 Gramm nicht überschreiten, weil es sonst zu einer zu starken Entwässerung des Darminhaltes kommt- die Folge Verstopfung. Ein weiterer Vorteil von Leinsamen- der Preis, man zahlt nur ca. 3,50 Euro bis 4 Euro/ kg bei der Chiasaat sind es satte 25,00 Euro bis 30,00 Euro/ kg.

Leinpflanze blühend bei meiner Mama im Garten

Leinpflanze blühend bei meiner Mama im Garten

  1. Brokkoli oder Moringa- da haben wir wieder eine tolle exotische Pflanze und zugegeben, sie hat es in sich. Jedoch ist Brokkoli unser heimischen Gemüse und man kann ihn das ganze Jahr über frisch bekommen. Beide beinhalten neben anderen die Vitamine A, B2, C, E und K, aber Brokkoli liefert dafür noch mehr an Kalzium, Eisen und Kalium. Damit muss auch der Himalaya- Exot nicht unbedingt besser sein und schon gar nicht teuer eingekauft werden- Brokkoli ist vielseitig einsetzbar und einfacher(günstiger) zu bekommen.
  2. Rote Bete und Maca- Maca ist die Wurzel eines Kressegewächses aus den Anden, Rote Bete ist unsere heimische Superknolle, vor allem im Winter- beide sind reich an Folsäure, B-Vitaminen- wirken leistungssteigernd und auf die Konzentration. Allerdings ist es auch so, wie bei den anderen Lifestylprodukten- Maca ist deutlich teurer, Rote Bete hingegen bekommt man immer frisch und günstig- selbst in Bioqualität. Zudem sollte man bei Maca vorsichtg sein- die Wurzel beinhaltet pflanzliche Sterole, ähnlich dem Hormon Testosteron mit allen seinen Wirkungen- somit ist Maca nicht für alle Menschen gleich geeignet- denn durch die pflanzlichen Sterole kommt es zu einem Eingriff in den körperlichen Hormonhaushalt, welches auch erhebliche Nebenwirkungen haben kann(Steroidwirkung!). Greifen Sie lieber zur Roten Bete oder deren Saft- ein Likörglas morgens nach dem Frühstück ist ausreichend für eine gute Zufuhr an Folsäure und wichtigen Vitaminen und… Eisen!
  3. Sanddorn oder Acerola- der Sanddorn ist nun mal die orange Perle des Nordens- er hat zwar im Vergleich zur Acerola nur ca. 850 Milligramm/ 100 Gramm an Vitamin C- das ist aber immer noch höher, als unser Tagesbedarf. Sie wissen ja sicher, dass ein Zuviel an Vitamin C vom Körper ausgeschieden wird, also, warum sollte man dann teuer mehr zu sich nehmen, als man benötigt? Ansonsten ähneln sich beide sehr im Gehalt an gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen. Die Acerola empfehle ich aber allen, die Krampfadern oder Venenprobleme habe, denn das Flavonoid Rutin wirkt positiv auf die Venen. Also, wenn Sie Probleme mit den Venen haben, dann nehmen Sie Acerolasaft, ansonsten tut es der Sanddornsaft in gleicher Weise für unser Immunsystem und die Augen 😉

    gepufftes Amarant, Chiasamen und ein Mix aus Acerola- und Moringapulver

    gepufftes Amarant, Chiasamen und ein Mix aus Acerola- und Moringapulver

  4. Heidelbeere oder Gojibeere- Die Goji gehört zu den Arzneipflanzen in der CM, aber sie ist natürlich auch ein Lebensmittel. Mittlerweile kann man sie getrocknet auch auf den Frischmärkten kaufen und sie wächst ja auch in unseren Gärten. Aber was soll der Hype darum? Nun gut, sie liefert Antioxydantien, ca. 16 Gramm Eiweiß, alle B-Vitamine und auch die wichtigen Vitamine A, C und E und Eisen sowieso, aber sie hat zuviel Zucker- Fruchtzucker, der bspw. für das viszerale Fett zuständig ist. Aus diesem Grund ist es für Menschen, die besonders auf den Zuckergehalt in der Nahrung achten müssen, eine bessere Wahl, wenn sie zur Heidelbeere greifen. Diese hat kaum Fruchtzucker, dafür aber auch alle anderen Inhaltsstoffe, die in der Goji zu finden sind. Die Wirkungen sind bei beiden Früchten gleich- positiv auf Augen und Gehirn, auf die Leber und den Stoffwechsel- dank der wertvollen Inhaltsstoffe- nur auch hier macht der Preis den Unterschied- Goji’s kosten ca. 20,00 Euro bis 30,00 Euro/ Kilo und die Heidelbeeren bekommt man selbst außerhalb der Saison für ca. 10,00 Euro- 15,00 Euro/ Kilo.

Das ist nur ein kleiner Exkurs gewesen- greifen Sie ruhig zu unseren heimischen Alternativen, das schont Ihren Geldbeutel und unsere Umwelt. Fragen Sie mich ruhig beim nächsten Termin, wenn Sie von einem „Superfood“ gehört oder gelesen haben, ich denke, ich finde für Sie die bessere oder günstigere Alternative!

Koriander – ein wahrlicher Wundertäter

 

… beim Essen und in der Heilkunde. Coriandrum sativum ist auch wieder kein typisch chinesisches Heilkraut, ist aber im asiatischen Raum sehr gebräuchlich. Nach Europa kam das meistens als Kückenkraut bekannte grüne Helferkraut für die Verdauung und den Darm über die Mittelmeerländer.

Seine Heilwirkung :

  • …entfaltet sich vor allem durch die ätherischen Öle Linalol, Geraniol, Pinen, Limonen, Terpinen, Borneol, aber auch durch die  Petroselinsäure, Palmitinsäure, Ölsäure, seine Gerbstoffe, Flavonoide, Cumarine, Sitosterin und Kaffeesäurerderivate.
  • …zielt besonders auf Appetitlosigkeit, Blähungen, Durchfall, Magen-Darm-Entzündung, Magenkrämpfe, Magenschwäche, Mundgeruch, Reizdarm, Reizmagen, Verstopfung und Völlegefühl, aber Koriander kann auf Grund seiner wirkstoffe auch bei Husten und Menstruationsschmerzen eingesetzt werden.
  • Koriander wirkt antibakteriell, appetitfördernd, carminativ, fungizid, krampflösend, milchbildend- wichtig für stillende Mütter- und verdauungsfördernd.
  • Ein Tee aus:je 25 Gramm Kümmel-, Fenchel-, Anis- und Koriandersamen wirkt gegen Blähungen und Verdauungsprobleme.
  • Koriander steht auch als Urtinktur zur Verfügung- mit der Wirkweise wie oben bereits geschrieben.
  • In der Küche könne die Früchte wie auch das frische Kraut verwendet werden, nicht umsonst heißt Koriander auch arabische oder asiatische Petersilie.

Wenn ich in Hamburg zur Weiterbildung bin, dann gehe ich gerne in ein persisches Lokal in der Nähe des S-Bahnhofes Berliner Tor, dort gibt es vor dem Essen immer eine gemischte Frischkräuterplatte u.a. mit Koriander. Ich liebe das Essen dort und dank des tollen Kochs und der Kräuterplatte ist es sehr bekömmlich.

Probieren Sie Koriander auch mal in der Küche und bei Verdauungsbeschwerden nutzen Sie ruhig den oben beschriebenen Tee!

langer Koriander- wie der bekannte Koriander zu verwenden, sehr intensiv

langer Koriander- wie der bekannte Koriander zu verwenden, sehr intensiv

 

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