Gesundheitstipps

Wildkräuter- Einmaleins

So langsam steigt die Sonne höher und die Temperaturen locken die ersten Frühlingswildkräuter aus dem Erdreich. Manch einer sagt dazu auch „Unkraut“- jedoch die Wildkräuter sind eine mit der besten Vitamin-, Mineralstoff- und Bitterstoffspender nach der langen Winterzeit.

Hier kommen die wichtigsten Kräuter mit ihrer Wirkung in der Übersicht:

  • Giersch– auch Geißfuß genannt- macht dem Gärtner das Leben schwer, dabei ist es ein Kraut, welches sich wunderbar in einen Wildkräutersalat, in eine Suppe, in ein Pesto mit Pinienkernen oder in ein Dinkelpastagericht integrieren lässt. Giersch wird wie frischer Spinat zubereitet, schmeckt auch ähnlich und bringt den Stoffwechsel in Gang. Der Frischpresssaft wird als Kur über zehn Tage getrunken- aus den frischen Trieben Saft pressen und 1:5 mit abgekochten, lauwarmen Wasser verdünnen. Am ersten Tag 1 Esslöffel, am zweiten 2 Esslöffel … Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Behandlung von Hämorrhoiden(Sitzbad mit einem Sud) oder als Insektenstich- 1. Hilfe-Mittel(frisch zerdrückt auf den Stich geben). Giersch wirkt: abführend, antirheumatisch, beruhigend, entwässernd, entzündungshemmend, harnsäurelösend, harntreibend, verdauungsanregend
  • Vogelmiere– viele von uns kennen die Vogelmiere mit den kleinen Sternenblüten als lästiges Unkraut, dabei ist sie nicht nur ein Wildgemüse, welches ohne große Arbeit im Garten wächst, sondern stellt auch einen Schutz für den Boden dar und kann als Mulchersatz genommen werden. Fast das ganze Jahr über kann man die Vogelmiere ernten, um daraus Salate, Suppen und Kräuterquark frisch auf den Tisch zu bringen. Diese Speisen regen den Stoffwechsel und die Verdauung an. Vogelmiere ist gegen zahlreiche Hautprobleme einsetzbar, sie kann Schuppenflechte und juckende Ekzeme lindern. Inhaltsstoffe sind: Vitamine, Saponine, Flavonoide, Cumarine, Mineralien, Oxalsäure, Schleim, Zink, ätherische Öle, die Pflanze wird als Tee innerlich oder äußerlich und als Salbe in der Kräuterheilkunde eingesetzt. Sie wirkt gegen Frühjahrsmüdigkeit und weiterhin adstringierend, blutreinigend, blutstillend, harntreibend, kühlend, schleimlösend- dementsprechend groß ist ihr Einsatzgebiet.
  • Löwenzahn– eins der bekanntesten Frühlingskräuter- auch Butterblume genannt- hat eine ausgeprägte blutreinigende Kraft und eignet sich daher wunderbar zu einer Frühjahrskur, wirkt anregend auf alle Verdauungs- und Ausscheidungsorgane, entgiftet den gesamten Körper. Es können die Blätter, Blüten und Wurzeln verwendet werden. Am wirksamsten ist ein Tee oder eine Tinktur, wenn sie aus allen drei Pflanzenteilen besteht. Auch in der Küche hat der Löwenzahn vor allem im Frühling seinen Platz. Die zarten jungen Blätter ergeben feingeschnitten eine feinherb- bittere Komponente für den Frühlings- oder Wildkräutersalat. Löwenzahn wirkt: gallefördernd, cholesterinsenkend, entgiftend, blutbildend, blutreinigend, harntreibend, tonisierend,- in der chinesischen Medizin setze ich ihn gegen Hitzeerkrankungen ein bzw. um Hitze auszuleiten.
  • Schafgarbe– ist zwar kein klassisches Frühjahrskraut, aber im späten Frühjahr oder Frühsommer können die ersten, frischen Blätter auch im Salat oder der Frischeküche verwendet werden. Einer der weiteren Namen ist “ Augenbraue der Venus „, damit ist klar, dass Schafgarbe eine absolutes Frauenkraut ist für folgende Wirkbereiche: blutreinigend, blutstillend, krampflösend, gefäßtonisierend und wird von A- wie Akne bis W- wie Wundheilung eingesetzt. Die Inhaltsstoffe- ätherisches Öl, Azulen, Eukalyptol, Gerbstoffe, Flavone, Bitterstoffe, antibiotische Substanzen- machen das Kräutlein so wertvoll. Eingesetzt werden in der Naturheilkunde Tee, Tinkturen und Zäpfchen. Hier kommt die Rezeptur für einen Tee, der sich günstig auf die Figur auswirken kann: Erstellen Sie eine Mischung zu gleichen Teilen( in Gramm) aus Zimtstangen, Süssholzwurzel, Hauhechelwurzel, Klettenwurzel, Schafgarbenkraut, Wacholderbeeren und Frauenmantelkraut, von der Mischung wird ein Teelöffel mit 200 ml Wasser leicht siedend 15 Minuten ziehen gelassen, danach die Mischung abseihen und langsam trinken. Es werden maximal drei Tassen täglich nach den Mahlzeiten getrunken. Da die Mischung Süssholz enthält, ist der Tee für Hypertoniker nur nach Absprache und bedingt geeignet!
Schafgarbe( Bild aus Heilpflanzen Praxis Heute)

Schafgarbe( Bild aus Heilpflanzen Praxis Heute)

  • Gänseblümchen– ist ein unscheinbares Blümchen, welches bereits jetzt auf Rasenflächen in die Sonne blinzelt und eine Verwendungsvielfalt bietet. Es wirkt: blutreinigend, blutstillend, harntreibend, krampfstillend, schmerzstillend und wird als Tee oder Tinktur auf Grund der folgenden Inhaltsstoffe eingesetzt: Saponine, Bitterstoffe, Gerbstoffe, ätherische Öle, Anthoxanthin, Flavonoide, Fumarsäure, Schleim, Inulin. Jeder Frühlings- oder Wildkräutersalat erhält durch das Gänseblümchen ein buntes Aussehen und einen mild- würzigen, aparten Geschmack. Der Tee aus den Blättern des Gänseblümchens regt Appetit und Stoffwechsel an, fördert die Verdauung und kann durch seine krampfstillenden Eigenschaften bei Husten angewandt werden. Ödeme werden durch die harntreibenden Eigenschaften gemildert bzw. verschwinden ganz- toll, Gänseblümchentee ersetzt nebenwirkungsfrei die Entwässerungsmittel bei Hypertonie mit Ödembildung.
Gänseblümchen( Bild aus Heilpflanzen Praxis Heute)

Gänseblümchen( Bild aus Heilpflanzen Praxis Heute)

„In jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“

Das Zitat von Hermann Hesse bewahrheitet sich gerade jetzt im Frühjahr. Meine verehrten Leser(innen) möchte ich heute mit der „Zaubernuss“, dem Hamamelisstrauch als Heil- und Zierstrauch bekannt machen.

Der Hamamelisstrauch kommt ursprünglich aus Nordamerika, die dortigen Ureinwohner nutzen die Kraft dieses wunderbaren Strauches schon seit ewigen Zeiten. Mittlerweile blüht und grünt er auch in europäischen Gärten, blüht gerade jetzt wunderbar mit seinen fadenförmigen gelben, roten oder orangen Blüten. Im Sommer spendet er mit kräftig- grünem Laub und einer Wuchshöhe von bis zu zwei Metern Schatten. Die Samen des Strauches springen bis zu sieben Meter weit, daraus erklärt sich auch der verbreitete Name „Hexenzaubernuss“.

In der Naturheilkunde nutzen wir Hamamelis bei:

  • Hautverletzungen,
  • lokalen Haut- und Schleimhautentzündungen,
  • bei Entzündungen des Nagelfalz,
  • zur Wundbehandlung bei nässenden und infizierten Wunden,
  • bei Ulcus curis bei Venenentzündungen oder Diabetes,
  • bei Verbrennungen und Verbrühungen,
  • bei ekzematösen Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Windeldermatitis und Dermatitis seborrhoica u.s.w.
  • bei Hämorrhoiden, Analfissuren, Analekzem und Entzündungen im Anal- und Genitalbereich,
  • zur Dammschnittpflege und bei Varikosen,
  • bei trockener Altershaut und allgemein auch zur Hautpflege bei trockener, juckender Haut.

Die verwendeten Teile des Strauches sind die Rinde(leicht magenreizend!), die Blätter und auch die Blüten, die Teile werden einzeln oder als Kombinationen als Tee, Dilution, Wässer für Waschungen, Salben oder Suppositorien eingesetzt. Bei äußerlicher Anwendung sind keine Nebenwirkungen und Kontraindikationen bekannt. Adstringierend und leicht bitter entfalten Rinde und Blätter ihre Wirkung.

Ein großes Anwendungsgebiet ist die Naturkosmetik mit Cremes, Gesichtwässern oder Reinigungswässern. Die fertigen Präparate können über alle Apotheken oder Reformhäuser bestellt werden. Ich rate Ihnen, die Haut vorher von einer versierten Kosmetikerin für Naturprodukte, einen Hautarzt oder Ihre(n) Heilpraktiker(in) begutachten zu lassen, um ggf. Produkte dieses wahrhaft zauberhaften Strauches zu verwenden.

Bleiben Sie bei einem wunderbaren Sonnentag ruhig verzaubert stehen:

Zaubernuss 2

Es gibt nur eine Zeit…

…, in der es wesentlich ist anzufangen. Diese Zeit ist jetzt! Wie weise von „Buddha“- es ist höchste Zeit!

Warum nehme ich diesen Ausspruch zum Anlass, um dazu einen Gesundheitstipp zu schreiben- ganz einfach… Wir wandern langsam aus dem Wasserelement, dem tiefen Yin des Jahres in das aufstrebende Yang, das Holzelement. So wie im aufstrebende Frühjahr(meterologisch gestern am 1.3.2015), streben Mensch, Tier und Pflanzen ans Licht. Alles verändert sich. Bei mir im Garten sind die Frühblüher wie Schneeglöckchen, Winterlinge, Zaubernuss und Co. kräftig in voller Blüte. Es ist an der Zeit für:

  • einen inneren und äußeren Frühjahrsputz– Fasten in geeigneter Form(siehe Beitrag über das Fasten), Teekuren, einfache Trinkkuren mit Gemüsesäften und lauwarmen Wasser, das „Entrümpeln“ von Schränken oder der gesamten Wohnung/ des Hauses- Räumen Sie auf!
  • Bewegung an frischer Luft– Gehen Sie 10 bis 15 Minuten zu Fuß zur Arbeit und auch wieder nach Hause. Wir benötigen Sauerstoff, um uns regenerieren und für die innere Reinigung. Verlegen Sie Ihre Sporteinheit nach draußen- Baumstämme bzw. das Kaminholz ersetzen die Gewichtsmaschinen im Studio und das Training ist deutlich effektiver.
  • Schüsslern ins Frühjahr- Die beste Kombination besteht aus den Salzen Nr. 6 + 10 + 12- Nr. 6(morgens), als Salz der Entschlackung und das Salz Nr. 10(mittags), das als Salz der inneren Reinigung, bilden die Basis der Frühjahrskur, Nr. 12(abends) ist die notwendige Ergänzung für eine Ausheilung „alter“ Herde und säureregulierend. Die zweite empfehlenswerte Schüssler- Kur wird wie folgt angewandt: Geben Sie je drei Pastillen der Salze Nr.3,8 und 9 in ein Glas und gießen die Mischung mit 200ml abgekochten, heißen Wasser auf. Setzen Sie sich in eine entspannende Stille und trinken dieses „Heißgetränk“ langsam und in kleinen Schlucken. Diese Varianten führen sie für 5-6 Wochen durch. Achtung! Nehmen Sie zum Umrühren keinen Metalllöffel!
  • Kuren mit Tee- Mischen Sie sich vormittags und nachmittags einen Tee aus je einem viertel Teelöffel grünen Tee, Löwenzahn- und Brennnesseltee, brühen diesen mit 80 Grad warmen Wasser auf/ den grünen Tee erst zwei Minuten vor Ende der Rastzeit(10 Minuten) dazu geben, die Kur 4 Wochen anwenden
  • Kuren mit Wasser- Kochen Sie zwei Liter Wasser 10 Minuten auf niedrigster Stufe und trinken Sie dieses Wasser dann lauwarm über den Tag- direkt morgens nach dem Aufstehen mit einem Glas beginnen.
  • Bitterstoffe- nehmen Sie Bitterstoffe(siehe Beitrag) in Form von Wildkräutersalaten oder bitteren Salaten, Artischockensaft oder fertigen Bitterkräutermischungen nach Hildegard von Bingen als Kur zu sich- Leber und andere Entgiftungsorgane danken es Ihnen.
  • ausreichenden und guten Schlaf:  Mindestens acht Stunden lang sollten Sie Ruhe finden. Im Zweifelsfall ergänzt ein Mittagschlaf eine zu kurze Nachtruhe. Nur gut ausgeruht kann sich der Körper regenerieren und Sie können Ihr volles Potential ausschöpfen.
  • einen Wandertag Gehen Sie einmal pro Woche den ganzen Tag in die freie Natur. Wandern Sie bewußt durch die Natur oder radeln entspannt in die nähere Umgebung- der Kopf wird frei, der Körper atmet auf.
  • Wechselduschen: Stellen Sie beim Duschen mehrmals das kalte Wasser an, im Wechsel zum Warmwasser. Beenden Sie die Dusche mit kaltem Wasser- das  Immunsystem und der Kreislauf werden gestärkt.
  • um Genussgifte zu vermeiden: Vermeiden oder verringern Sie während der Kur den Konsum von Nikotin, Alkohol und anderen Genussgiften. Genussgifte schwächen unsere Essenz und stimulieren das Yang zu stark!
  • für moderate Sauna-Besuche: Gönnen Sie sich einmal pro Woche einen Sauna-Besuch. Sauna reinigt und tut der Seele gut- bitte vorher einen Arzt für Naturheilverfahren oder Ihren Heilpraktiker/ Ihre Heilpraktikerin konsultieren.
  • für abwechslungsreiche Ernährung: Gemüse, Dinkel in vielen Varianten, Fisch und einmal/ Woche Eier und Fleisch geben Schwung für den neuen Aufbruch und in die „Aufwachzeit“!

Ich wünsche Ihnen einen „genussvollen“ und „aufgeräumten“ Start ins neue Frühjahr- “ Carpe Diem- Pflücke den Tag“(Horaz)

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Fasten- Zeit der Einkehr

Hallo liebe Gäste in nah und fern… am Aschermittwoch ist alles vorbei- nein keine Angst, ich werde jetzt keinen Beitrag über die Vermeidung des Karneval- Katers bringen- es geht um eine der wichtigsten Heilmethoden unserer Breiten- das Fasten. Das Fasten ist in allen Religionen vertreten- Fasten wie aus dem Gotischen von „fastan“- (fest)halten, bewachen bzw. beobachten. Aus dieser Geschichte heraus gibt es die Fastenzeit- Einkehr, sich selbst beobachten, sich selbst „bewachen“- seine Gesundheit bewachen. Natürlich haben die Fastenzeiten der Religionen etwas mit dem Glauben zu tun. In meinem Beitrag geht es in erster Linie um das Bewahren der Gesundheit bzw. das begleitende Behandeln von bestimmten Erkrankungen. Auf keinen Fall sollte für eine Gewichtsreduktion gefastet werden, das hilft nur sehr kurzfristig und schadet eher, als das es nützt!

Beim Fasten wird ganz bewusst auf bestimmte Nahrungsmittel, Genussmittel, Gewohnheiten oder Verhaltensweisen verzichtet. Bei bestimmten Erkrankungen wird gefastet, um den Körper nicht mit der Verdauungstätigkeit zu belasten. Was bringt der Verzicht für den Körper und den Geist?

  • Entgiftung
  • Entlastung
  • innere Reinigung
  • Regeneration
  • Besinnung auf das Wesentliche und bewußter Verzicht auf Belastendes
  • Einkehr
  • Ruhe für Körper und Seele
  • Rückkehr zu einfachen Freuden
  • Einstieg in eine ausgewogene und individuell geeignete, gesunde Ernährung…

Methoden des Fasten sind:

  • Fasten nach Buchinger mit Fastentee, Wasser, Fastenbrühe und ggf. etwas verdünntem Gemüsesaft- eine der strengsten Fastenmethoden und nicht für jeden geeignet,
  • Fasten nach Mayer mit trockenen, harten Brötchen und Milch- ebenfalls eine sehr strenge Fastenmethode, nicht für jeden geeignet,
  • Fasten mit ausschließlich basischen Lebensmitteln- eine moderate Fastenmethode, die alltagstauglich und für jeden Menschen geeignet ist,
  • Fasten gemäß den Richtlinien der chinesischen Medizin – sehr individuell abgestimmt auf den Einzelnen und seine Bedürfnisse, mit dem Verzicht auf tierische Lebensmittel,
  • Fasten nach Hildegard von Bingen, bei diesen Methoden spielt Dinkel eine Hauptrolle und sie ist ebenfalls für jeden Menschen geeignet…

Für das Fasten sind folgende Aspekte zu beachten:

  • Check up beim Heilpraktiker/ der Heilpraktikerin oder bei einem speziell ausgebildeten Facharzt(Internist mit Zusatzqualifikation Naturheilkunde),
  • Fasten bedeutet auch Zeit- die berufliche Belastung sollte in dieser Zeit nicht sehr stark sein bzw. auf ein minimales Maß beschränkt werden,
  • Fastenpläne erstellen lassen- bei mir bekommen Sie den maßgeschneiderten Fastenplan mit der Beratung und ggf. unterstützende Rezepturen an Tee, Schüssler- Kombinationen oder speziellen Kräutern,
  • Machen Sie sich mit der Methode des Klistiers vertraut- ohne Reinigung des Enddarmes bringt Fasten nicht den gewünschten Effekt!
  • Kaufen Sie alles, was Sie benötigen vor dem Beginn des Fastens ein bzw. entsorgen Sie alles, was Sie nicht mehr benötigen.
  • Sinnvoll sind eine Hautbürste, ein Klistierball oder Klistierbehälter mit Rohr, ein Körnerkissen bzw. Steinkleekissen, Fencheltee, Mundöl nach Hildegard von Bingen und basische Zusätze für Fuß- oder Ganzkörperbäder.
  • Lassen Sie sich beim Fasten begleiten, d.h. vereinbaren Sie im Vorfeld Termine beim Heilpraktiker oder Arzt, um Sie ggf. „aufzufangen“, denn Fasten kann für den Körper sehr anstrengend sein.
  • Planen Sie bewußt Zeiten für Spaziergänge, Sauna oder Bewegung im Wasser ein- Bewegung muss zwangsläufig beim Fasten dazu gehören, um bspw. das Leber- Qi zu entspannen und die Entgiftung des Körpers zu unterstützen.
  • Üben Sie die Meditation… diese hilft Ihnen, Fastenkrisen zu meistern und ist ein guter Einstieg in die tägliche geistige Reinigung.
  • Trinken Sie ausreichend- mehr als sonst und mindestens 2 Liter abgekochtes, lauwarmes Wasser oder dünnen Fastentee- die Fastenschlacken müssen ausgeschieden werden.
  • Achten Sie auf eine regelmäßige Darmentleerung- täglich- und wenden Sie ggf. alle zwei bis drei Tage einen Klistier an. Vorsicht! Bitte nehmen Sie keine Abführmittel, die reizen zu stark den Magen und Darm. Ebenso sollten Sie Gemüsesäfte wie Sauerkrautsaft oder Mischsäfte nur verdünnt trinken und dann immer lauwarm.

Egal für welche Fastenmethode Sie sich entscheiden, Sie starten damit immer in eine Wandlungsphase- der Blick wird geschärft, Körper und Seele „entmüllt“- viel Erfolg!

089-20.06.2008-von Hünfeld nach Nazza

Nur in der Freiheit kann Mut gedeihen

Wie sieht es heute bei Ihnen aus? Haben Sie den Tag voller Gelassenheit, frei, mutig und ohne Angst begonnen? Oder waren Sie morgens schon gelähmt, ängstlich auf die Aufgaben des Tages schauend, voller Sorge, dass etwas nicht gelingen könnte.

Gesunde Angst, Respekt vor einer Situation ist überlebenswichtig. Unsere Vorfahren mussten einen gesunden Respekt- eine gewisse Angst- vor Situationen haben, um ggf. schnell fliehen zu können. Adrenalin, ein Stresshormon, sorgt für eine inner Bereitschaft, signalisiert: „Ergreife die Situation und reagiere!“

Wenn die Ängste oder Sorgen jedoch ständiger Begleiter sind, dann läuft etwas schief im Leben. Diese Emotionen schwächen unsere Mitte, blockieren unsere Atmung und schwächen damit unser Lungen- Qi. Der betroffene Mensch wird von seinen Ängsten, Sorgen und Nöten beherrscht, er ist in seinem Leben völlig blockiert und eingeschränkt. Eine spezielle Psychotherapie, begleitende Behandlung mit Akupunktur und Kräutermedizin, Qi Gong und eine Atemmeditation kann helfend unterstützen:

  • Nehmen Sie sich aus dem Alltag heraus und gönnen Sie sich Zeit! Was macht Angst und Sorgen? Konfrontieren Sie sich selbst mit dieser Angst, lassen Sie ruhig zu, dass sie sich in Ihrem Körper ausbreitet- atmen Sie tief mit offenem Mund ein und bleiben Sie bei diesem „Angst“- Gefühl.
  • Akzeptieren Sie die Ängste und Sorgen, die Sie verspüren- übernehmen Sie ganz bewußt die Verantwortung für diese, denn… wenn Sie dafür Verantwortung übrnehmen, dann sind Sie auch in der Lage, diese Situation zu ändern.
  • Atmen Sie immer weiter  durch den Mund ein(hält den Blutdruck niedriger und stabiler) und kräftig aus- mit jeder Ausatmung lassen Sie Ängste/ Sorgen/ Nöte los- sagen Sie sich nicht: “ Mir macht…. Angst“, sondern sagen Sie sich: “ Ich mache mir selbst Angst vor…“
  • Die Einatmung bringt Ihnen nun mit jedem Atemzug Mut, Kraft, Entschlossenheit und Elan, diese Ängste… anzugehen. Ruhe und Gelassenheit/ innere Harmonie breiten sich nun mit jedem Atemzug in Ihnen aus.
  • Sie spüren, wie die schlechten Emotionen, Ängste, Sorgen aus Ihnen heraus strömen- diese verlieren Ihre Macht über Ihr Denken und Sein!
  • Atmen Sie ruhig weiter, bis Sie voller Mut und Kraft den Tag und die Aufgaben angehen können!
  • Diese Atmung wiederholen Sie jeden Tag, ggf. auch mehrmals täglich als kleine Hausaufgabe zu der Therapie, die Sie empfehlenswerter Weise beginnen werden oder schon begonnen haben.

“ Verwandle große Schwierigkeiten in kleine und kleine in gar keine „– buddhistische Weisheit

Schneeschuhwandern oder Meditation im Schnee

Gesundheitstipp 31

Urlaubstipp

Ich bin immer noch ganz gefangen von meinem diesjährigen Schneeschuhwandern in der ersten Februarwoche. Es war einmal… nach vielen Sportverletzungen, vor allem an den Sprunggelenken, wurde ich beim Skilaufen- sowohl Alpin als auch Langlauf- immer unsicherer, ängstlicher und unzufriedener- Schmerzen am Abend zeigten, dass Skilaufen kein Sport mehr für mich war. Das war’s dann mit dem Wintersport war mein erster Gedanke. Zeitgleich mit meinem Entschluss, die Vernunft walten und die Ski zu Hause zu lassen, sah ich einen Bericht über Schneeschuhe und einen neuen Sporttrend- Schneeschuhwandern. Mein Mann hatte den Bericht mit verfolgt und ich bekam zu meinem Geburtstag und passender Weise vor unserem Winterurlaub 2009 ein Paar Schneeschuhe geschenkt und los ging es- mit Nordic Walking- Stöcken, die hatte ich ja bereits und meinen neuen Schneeschuhen ab durch die Gegend um Benecko im Riesengebirge- ein Novum zu der Zeit. „Na kleiner Yeti“, das waren schon lustige Sprüche, die ich zu hören bekam, aber auch interessantes Fragen “ Wo bekommt man die her?“

Seit dieser Zeit ist das mein Wintersport- gelenkschonend, die Ausdauer fördernd, die Muskeln beanspruchend- und zwar alle Muskelgruppen- und ein wurderbar „sanfter“ Sport mit meditativem Charakter. Ich wandere gerne allein und entdecke auf für Skifahrer gesperrten Wanderwegen eine teilweise unberührte und stille Winterlandschaft, die mir Erholung pur bietet. Seit ein paar Jahren fahren wir bereits in den Bayrischen Wald(Zwiesel und „Großer Arber“)- die Touren dort sind abwechslungsreicher was die Dauer und das Gelände betrifft. Dazu kommt noch, dass unser Hotel ein kleines Schwimmbad besitzt, welches inklusive Sauna für die Gäste zur Verfügung steht.

Mein Tipp für die Winterurlaubszeit und zur Stärkung des Körpers:

  • morgens vor dem Frühstück eine Stunde zum Schwimmen oder zu einigen Übungen Wassergymnastik ins Schwimmbad,
  • ein ausgewogenes Frühstück mit 30% Kohlenhydraten, 40 % Eiweiß und 30% neutralen Lebensmitteln mit Vitaminen und Spurenelementen,
  • danach für Anfänger eine 1,5 stündige Schneeschuhwandertour, für Fortgeschrittene die anspruchsvolleren Touren bis zu 2,5 Stunden,
  • leichtes Dehnen auf dem Zimmer und Mittagsruhe,
  • nachmittags noch einmal für eine Stunde ins Schwimmbecken und dann ein bis zwei Saunagänge mit der entsprechenden Ruhephase und dann…
  • kann man auch das echte bayrische/ österreichische/schweizerische…. Abendbrot mit Suppe, Salat, Fleischgerichten oder Mehlspeisen genießen.
  • Dazu nimmt man täglich die Schüssler Salze Nr.3,5,7 und 21- die versorgen den Körper mit den Spurenelemente Ferrum, Magnesium und Zink- beugen Muskelverletzungen vor und stärken das Immunsystem von innen.
  • Wichtig ist die Skigymnastik ca. 4 Wochen vor dem Urlaub und zur Erwärmung- egal ob man mit Schneeschuhen wandert, Alpin oder Langlauf betreibt. Viele Verletzungen können nur eintreten, weil die Muskeln, Gelenke und Bänder nicht vorbereitet sind. Die Anregungen dazu finden Sie im Internet auf „youtube“ oder unter dem Stichwort „Skigymnastik“. Natürlich können Sie auch bei mir ein maßgeschneidertes Vorbereitungsprogramm erhalten.
  • Apres- Ski- sicher ab und zu ganz lustig, jedoch in Maßen…mal ganz ehrlich, wer will schon jeden Tag mit einem dicken Kopf aufwachen und dann das schöne Winterwetter verschlafen?
  • Übrigens… ein Winterurlaub ist deutlich erholsamer als ein Sommerurlaub- ganz einfach, weil die Luft klarer ist und die Uhren insgesamt langsmer ticken.

Erholen Sie sich gut, genießen Sie Sonne, Schnee, tolle Loipen durch die Natur oder eine entspannte oder auch rasante Abfahrt!

Winterlandschaft rund um Zwiesel

Winterlandschaft rund um Zwiesel

 

Mein Herz ist weit und ohne Groll

Wissen Sie wieviel Zeit wir mit Groll, Hass und Zorn verlieren? Wertvolle Lebenszeit, die uns für wirklich wichtige Dinge im Leben fehlt, denn…sind wir wütend auf jemanden oder etwas, dann befinden wir uns in einem emotionalen Ausnahmezustand. Unsere Meridiane Leber und Galle haben keinen freien Fluss von Qi, die Wut oder der Zorn/ Ärger führen zu unkontrollierten Handlungen. Unverarbeitet über lange Zeit führen diese Emotionen zu einem anhaltenden Gefühl des “ Immer werde ich ungerecht behandelt“. Unsere Wut, unser Zorn, der Ärger richtet sich erst immer auf andere, aber irgendwann gegen uns selbst- denn unser Körper kann sich aus stagnierendem Leber- Qi nicht oder nur sehr schwer befreien. Was also tun?

  • Nehmen Sie sich Zeit! Beschäftigen Sie sich mit dem Zorn, Ärger, der Wut, die Sie auf eine Ereigniss, eine oder mehrere Personen verspüren.
  • Stellen Sie sich die Person oder Personengruppe oder das Ereignis vor- spüren Sie den Ärger, die Wut noch einmal nach.
  • Atmen Sie in dieser Situation tief ein und kräftig aus… mit jeder Ausatmung- so kraftvoll, wie Ihr Ärger ist, lassen Sie diese negativen Emotionen aus Ihrem Körper fließen.
  • Entwickeln Sie in Gedanken ein Gefühl der Gleichgültigkeit gegen das Ereignis oder die Person/ Gruppe von Menschen- sprechen Sie laut und deutlich “ Dieser Mensch…/ dieses Ereignis… ist mir egal, gleichgültig! Wiederholen Sie den Satz mehrfach.
  • Jetzt spüren Sie, wie sich mit jedem Atemzug der „Herzraum“, die „Siegelhalle des Kaisers“(in der chinesischen Medizin), also der obere Brustraum sich weitet, das Herz wird leicht und weit.
  • Spüren Sie, wie der Groll verschwindet und sich eher ein Gefühl von Ruhe und Gelassenheit ausbreitet.
  • Lassen Sie nun mit der Ausatmung dieses Gefühl mit nach außen in Ihre Umgebung fließen- immer weiter und Sie ereichen dadurch unter Umständen, dass sich die Situation komplett verändert.

In einem meiner vorherigen Beiträg habe ich das Talmud schon einmal zitiert, heute nun folgende so treffende Aussage:

„Viel Streit im Hause des Menschen entsteht durch grundlosen Hass.“

Energie durch Meditation

Lukian sagte: “ Wahrer Reichtum ist nur der innere Reichtum der Seele.“- und was bringt uns diese Weisheit in der heutigen Zeit- in unserer Zeit, in der viele Menschen sich ein Leben lang nach Anerkennung, Lob und Ansehen „sehnen“?

Wie war es bei Ihnen in der Kindheit oder als ganz junger Mensch- haben Sie Lob für Ihre schulischen Leistungen bekommen, für die Arbeit im Haushalt oder einfach nur für ein Bild, welches Sie gemalt haben. Waren Freunde, Verwandte und Eltern an Ihrer Seite voller Anerkennung für Sie und Ihr Sein? Sollte das nicht so gewesen sein, fühlten Sie sich oft nicht wahrgenommen, anerkannt oder akzeptiert, dann kann dieser ständige „Hunger“ danach eine Schwäche und Kraftlosigkeit im Körper provozieren- mangelndes Selbstbewußtsein, mangelnde Achtsamkeit, mangelnde Liebe zu sich selbst- “ Ich muss, um etwas zu erreichen und zu erfahren, erst etwas leisten und deshalb erlebe ich jetzt auch keine Erfülltheit“.

Erfülltheit im Leben entsteht nicht durch materiellen Reichtum. Sie entsteht durch Akzeptanz des eigenen Ich, durch Selbstachtung, Achtsamkeit und Anerkennung der eigenen Stärken und Schwächen.

Ihre Meditation dafür kann folgendermaßen aussehen:

  • Wachen Sie morgens auf, dann springen Sie nicht sofort aus dem Bett- lassen Sie sich einige Minuten Zeit!
  • Lassen Sie Ihre Gedanken auf den anstehenden Tag wandern- bedanken Sie sich für einen wunderbaren Morgen voller Wärme und Geborgenheit oder Tatendrang und Kraft. An diesem neuen Morgen können Sie alles neu beginnen, Altes hinter sich lassen, nicht Beendetes umstruktuieren oder ganz verwerfen. Sie geben sich selbst die Freiheit, Ihre Gedanken zu lenken und selbstbestimmt und achtsam in den Tag zu starten. Bauen Sie sich selbst auf in Ihrer Wirklichkeit!
  • Was bedeutet positive Fülle für Sie- echte Fülle, die Sie zufrieden und gelassen sein lässt? Wie ist Ihr Leben zur Zeit, wie steht es um Ihre Gesundheit, Ihr Körpergefühl…
  • Was oder in welchen Bereichen Ihres Lebens fehlt die Fülle, fühlen Sie eine Leere?
  • Atmen Sie die Fülle an Zufriedenheit tief ein- führen Sie Ihre Atmung in Gedanken dorthin- atmen Sie tief ein und füllen Sie Ihre Lungen und Ihren Körper mit dieser Fülle an Zufreidenheit!
  • Beim Ausatmen sammeln Sie diese Kraft und Fülle in allen Bereichen des Körpers. Wiederholen Sie diese Atmung so oft, wie Sie benötigen, die Zufreidenheit und positive Energiefülle zu spüren.
  • Danken Sie für den Tag, der mit diesem wunderbaren Erlebnis begonnen hat und lassen Sie sich von ihm überraschen, voller Dankbarkeit, dass jeder neue Tag Neues bereit hält!

Ich wünsche Ihnen greifbare Kraft, Fülle und Reichtum an Energie für sich Selbst und Ihre Lieben!

Die Kraft von Licht, Sauerstoff und Wärme

In den nächsten Gesundheitstipps möchte ich Ihnen einige Formen der Meditation näher bringen. Im Beitrag über Stress habe ich ja bereits den „Kleinen Kreislauf“ vorgestellt, eine Übung aus dem Qi Gong. Bei allen Meditationen richtet sich der Blick nach innen, auf uns selbst. Dabei hilft das Atmen. Atmen ist Bewegung und diese ist Leben. Nahrung und Wasser sind sicher wichtig zum Leben, aber ohne Sauerstoff, den wir über die Atmung in jede Zelle schleusen, würden wir innerhalb von Minuten vergehen. Über eine meditative Atmung sind wir in der Lage, Emotionen zu lösen, das Herz als Träger des Shen(Geistes) reinigen und befreien. Mit dem Einatmen verbinden wir uns mit uns und der Umwelt, das Ausatmen bedeutet lösen oder loslassen.

Unsere Atmung erfolgt autonom, d.h. wir müssen diese nicht bewußt steuern. Das ist unsere Atmung, mit der wir die Lebensfunktionen aufrecht erhalten. Mit der meditativen Atmung jedoch verfolgen wir einen bestimmten Zweck, wir möchten Zustände unseres Körpers und Geistes beeinflussen und damit den unmittelbaren Kontakt zum Qi- der Lebensenergie- aufnehmen. Meditative Atmung führt zu einer Achtsamkeit und tiefer innerer Verbundenheit zum eigenen Ich.

Zur Zeit fehlt uns das Licht, die Sonne und die Wärme. Kunstlicht, der Aufenthalt in den Räumen und das graue Wetter lassen uns eine Sehnsucht nach Sonne und Wärme entwickeln. Gehen Sie mit mir auf die Reise zur Sonne, ins Licht und in die Wärme:

Sollte die Sonne scheinen, dann setzen Sie sich warm angezogen in diese auf eine Bank oder an ein sonniges Fenster. Halten Sie die Augen geschlossen, das ist wichtig, um sich nach innen zu wenden. Sie können sich das Sitzen in der Sonne auch vorstellen. Beginnen Sie nun langsam zu spüren, wie Sonnenlicht Ihre Haut flutet. Die Sonne:

  • wärmt Ihr Gesicht und den ganzen Körper.
  • …erwärmt den Körper und öffnet diesen wie eine Blüte.
  • … fließt als goldener, warmer Lichtstrahl über den Scheitel und durchströmt den Kopf, die Arme, den Rumpf, die Beine, die Füße und jeden Bereich des Körpers. „Atmen“Sie das Sonnenlicht bewußt ein, tief ein und aus(bei Bluthochdruck mit leicht geöffnetem Mund). Mit jeder Einatmung strömt das Licht stärker in den Körper, mit jeder Ausatmung speichern Sie es im Zentrum des Körpers(Bauch).
  • … ist wohltuende und sogar heilende Wärme und Licht, sie durchflutet jede Zelle Ihres Körpers und bringt Ihnen Wärme und Lebenskraft(Qi). Lassen Sie beim Ausatmen alle Sorgen, Nöte und Ängste des Tages los- ganz bewusst und ohne zu zögern!

Die Meditation führen Sie so lange aus, bis Sie sich frei, leicht und frisch fühlen. Das kann bereits nach wenigen Minuten sein, manch einer benötigt etwas mehr Zeit- nehmen Sie sich diese!

“ Wenn du loslässt, hast du zwei Hände frei.“- diese chinesische Weisheit offenbart es- lassen Sie los und Sie können alles erreichen!

Weißdorn

Immunsystem in der Chinesischen Medizin

Zur Zeit meint es das Wetter nicht gut mit uns. Regen, Wind und dazu Temperaturen, die im Januar gar nichts zu suchen haben, provozieren unser Immunsystem mächtig. Was macht also ein(e) Therapeut(in) für Chinesische Medizin? Mithilfe der Akupunktur und Kräutermedizin sowie den Verfahren Schröpfen, Gua sha und Tuina lässt sich das Immunsystem wunderbar regulieren, aufbauen und anregen. Es lässt sich die spezifische als auch die unspezifische zelluläre und humorale Abwehr beeinflussen.

  • CM mit ihren verschiedenen Methoden im Einzelnen oder in Kombination verbessert die Proliferation( den „Nachwuchs“) der Abwehrzellen.
  • … verbessert die Produktion von Antikörpern, Komplementfaktoren und Interferonen.
  • … entfaltet ihre Wirkung auf das Immunsystem über das Hypothalamus- Hypophysen- System. Da dieses System das autonome und endokrine System kontrolliert, weitet sich die Immunstimulanz auch darauf aus.

Neben der Akupunktur an verschiedenen Punkten, die das Immunsystem stimulieren, spielt die Moxibustion gerade in der kalten Jahreszeit eine wesentliche Rolle( siehe Methoden der CM). Eher flächige Methoden mit Moxa stärken Qi und Yang, punktuelle Anwendungen haben eine zerteilende und auflösende Wirkung. Schröpfen und Gua Sha wirken sofort stimulierend und führen oft schon während der Anwendung zur deutlichen Linderung von Beschwerden z. B. des Schnupfens oder der Atembeschwerden bei einer Erkältung.

Moxa und akupunktur an Dickdarm 4 zur Behandlung einer Erkältung mit Kälte-Nässe

Nadelmoxa an Dickdarm 4 zur Behandlung einer Erkältung mit Kälte-Nässe

Mein Favorit zur Stimulation sind jedoch die verschiedenen Kräutermischungen je nach Syndrom- Schleim, Hitze, Kälte, Wind- diese pathogenen Faktoren spielen die Hauptrolle bei Erkrankungen mit schwachem Immunsystem, dazu kommen noch Stagnation von Qi und eventuell auch Trockenheit.

Aber auch die chinesische und westlich- naturmedizinische „Hausapotheke“ kennt gute Methoden:

  • Hühnersuppe- nach altem Rezept der Oma gekocht mit einem Bio- Suppenhuhn, einem großen Bund Wurzelgemüse wie Möhre, Petersilienwurzel, Pastinake, Porree und einer Zwiebel, dazu bspw. Angelikawurzel, Ingwer und Knoblauch geben- 3 Stunden in einem großen Topf kochen, dann das Fleisch vom Knochen trennen, das verkochte Gemüse entfernen und den Sud mit frischem Gemüse und dem Fleisch noch einmal 20 Minuten köcheln- wärmt durch und vertreibt Keime!
Angelika( Bild aus Heilpflanzenpraxis Heute)

Angelika( Bild aus Heilpflanzenpraxis Heute)

  • Ingwerwasser- ein daumendickes Stück Ingwer gut waschen und mit einem Liter Wasser 15 Minuten köcheln- hilft bei allen Erkältungen.
  • Salbeitee- damit gurgeln und die Viren haben keine Chance!
  • Sollte Sie der Schnupfen erwischt haben, dann hilft folgendes Kräuterrezept: je 20 Gramm Kamillenblüten, Salbeiblätter, je 15 Gramm Eukalyptusblätter, Minzblätter und 30 Gramm Primelwurzel mischen, davon dann einen Esslöffel mit 300ml Wasser ansetzen und ca. 10 Minuten köcheln lassen, abseihen und mehrfach am Tag trinken- die Kräuter wirken schleimlösend, durchblutungsfördernd und entgiftend.
  • Frische Luft!! Ein Spaziergang an frischer Luft mit mittlerem Tempo sorgt für eine bessere Sauerstoffbindung und damit kann das Spurenelement Eisen besser wirken. Allerdings sollten Sie dazu frei von Fieber sein, mit Fieber- ab 38 Grad Celsius Körpertemperatur- ist Ruhe im Bett angesagt. Dann reicht es, alle zwei Stunden stoßweise zu lüften.
  • Inhalationen mit Thymian, Fenchel und Ysop sind gut für die Schleimhäute und lindern die typischen Beschwerden einer Erkältung.
  • Ein Teelöffel Honig morgens genommen, löst Schleim, baut Energie auf und versorgt den Körper mit Eisen und Mangan.
  • Schüssler Salze Nr. 3, 4, 6 und 21 wirken bei typischen Erkältungen lindernd, die für Sie richtige Kombination kann ich nach der entsprechenden Untersauchung zusammen stellen.

Ein ganz wichtiger Faktor ist die Ruhe, wenn es Sie erwischt hat. Der Körper m u s s  sich erholen! Gönnen Sie sich ein bis drei Tage Auszeit bei einer leichten „Fastenkur“ mit Gemüsesuppe und Tee, danach bauen Sie Ihr Immunsystem mit basischen Nahrungsmittel und vielen Vitaminen aus der Nahrung wieder auf.

Prävention ist das beste Mittel- Konstitutionsakupunktur bei einem schwachen Immunsystem bringt Sie aus dem Kreislauf ewiger Erkältungen heraus, dazu kommen geeignete Kräuter und ggf. eine Darmsarnierung.

Ich wünsche Ihnen eine schnupfenfreie Zeit!

 

Bitterstoffe

Bitterstoffe dienen dem Organismus zur Gesunderhaltung, ohne diese würde unser Stoffwechsel nicht richtig funktionieren. In vergangenen Zeiten waren viele Gemüsesorten noch reich an Bitterstoffen. Diese wurden aber oft zugunsten des Geschmacks für unsere verwöhnten Gaumen „herausgezüchtet“. Dadurch gibt es in unserer Zeit nur noch wenig reine Gemüsesorten, Getreide oder Kräuter, die reich an Bitterstoffen sind.

Bitterstoffe gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen, die ähnlich wie primäre Nahrungsstoffe(Eiweiße, Kohlenhydrate…) wichtige bioaktive Funktionen erfüllen. Der Verlust von Bitterstoffen in der Nahrung hat einen großen Nachteil für unseren Organismus- Galle und Leber sprechen nicht mehr so gut an und die „natürliche Essbremse“ der Bitterstoffe funktioniert nicht mehr, wenn es kaum Bitterstoffe in der Nahrung gibt. Der eher süße Geschmack der Nahrung lässt vermehrt Insulin ausschütten, dadurch wird der Teufelskreis des ständigen Appetites/ vermeintlichen Hungers in Gang gesetzt. Das Stoffwechselgefüge und unser Geschmacksempfinden haben durch zu süße Nahrung, durch ein Zuviel an raffinierten Zucker und künstliche Geschmacks- und Aromastoffe kein Gleichgewicht mehr. Damit lassen sich die Zunahme an Zivilisationskrankheiten und auch von Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten mit begründen.

Die wesentlichesten Gründe für Bitterstoffe sind:

  • Bitterstoffe verbessern das Blutbild,
  • … stärken die Immunabwehr,
  • … helfen gegen Sodbrennen,
  • …sind natürliche Gewichtsregulatoren,
  • …aktivieren die Leber- und Galletätigkeit,
  • … regen die Verdauungstätigkeit an,
  • … helfen gegen Blähungen, Verstopfungen und Völle,
  • … regenerieren den Darm,
  • … entsäuern und entschlacken,
  • … erhöhen die Verwertung der Nährstoffe,
  • … sind eine Hilfe zur Senkung der Blutfettwerte auf Normalität,
  • … unterstützen bei Stoffwechselerkrankungen( Gicht, Rheuma, Diabetes…).

So wirken zahlreiche Bitterkräuter:

  • Angelikawurzel– wirkt antibakteriell, wirkt gegen Pilze, steigert die Immunabwehr, reinigt das Blut, reguliert bei Blähungen, wirkt gegen Erschöpfung, Depressionen/ Melancholie, stabilisiert im Klimakterium, reguliert den Kreislauf,
  • Artischocke– ein sehr gut schmeckendes Gemüse-, wichtige Arzneipflanze zur Regulierung der Galle und Leber, der Blutfettwerte, der Verdauung und ist ein wichtiges Leberschutzmittel,

    Artischocke(aus Heilpflanzenpraxis Heute)

    Artischocke(aus Heilpflanzenpraxis Heute)

  • Blutwurz- bei Blutarmut, Durchfall, Entzündungen, im Mund/ Rachen/ Darm, Zahnfleischbluten, Rachenentzündungen, zum Stillen von Blutungen, Linderung von Verbrennungen und auch bei Zahnschmerzen, als Bitterstoff kräftigt er die Schleimhaut von Magen und Darm,
  • Enzianwurzel– enthält sehr viele Bitterstoffe, Magentonikum, bei allen Beschwerden des Verdauungstraktes, der Leber und Galle, hilft bei Nervenschwäche, Ohnmacht und Übelkeit,
  • Galgant- ein wunderbares Gewürz und Heilmittel aus der Hildegardmedizin/ Klosterküche, wird wie Ingwer genommen, die Wurzel muss älter als sieben Jahre sein, dann kann diese verwendet werden, wirkt bei Appetitlosigkeit, mangelnder Fermentproduktion und Magensaftsekretion, Verdauungsbeschwerden, entzündungshemmend, krampflösend und antibakteriell,
  • Ingwer– wirkt wie der Galgant, zusätzlich auch bei Reisebeschwerden, entgiftend, hustenstillend, bei Schwangerschaftsübelkeit und sein Enzym Zingibain fördert die Nährstoffaufnahme aus dem Darm, wirkt auch bei Blutdruckproblemen und wird in der chinesischen Medizin in vielen Rezepturen zur Stärkung des Qi eingesetzt,
  • Kardamom- wirkt entblähend und verdauungsfördernd, senkt die Pepsin- und Säureproduktion im Magen, steigert die Gallesekretion, wirkt antibakteriell, gegen Pilze(antimykotisch) und virustatisch, gegen Erbrechen und Durchfall, bei übermäßigem Harndrang,
  • Kurkuma– ist eine sehr wirksame Heilpflanze zur Behandlung von Erkrankungen der Haut, des Verdauungstraktes, der Atemwege und bei Blutungen, Curcumin wirkt krebshemmend und entzündungshemmend, dementsprechend Vielfältig ist das Einsatzgebiet,
  • Mariendistel– ebenfals eine Heilpflanze aus der Hildegardmedizin, wirkt bei Lebererkrankungen durch den Inhaltsstoff Silymarin, wirkt regenerierend auf die Leberzellen, wirkt bei Trigenimusneuralgien, Gallebeschwerden, Migräne, Pfortaderstörungen und generell bei Störungen des Verdauungstraktes,
  • Zimtrinde– verwendet wird die Ceylon- Zimtrinde, wirkt antibakteriell, fungistatisch und motilitätsfördernd, wird in zahlreichen Rezepturen der chinesischen Medizin z. B. bei Kälteerkrankungen eingesetzt und finder seine Verwendung bei Beschwerden im Magen- Darm- Trakt, bei Völle und Blähungen,
  • Löwenzahn– findet seinen Einsatz als Heil- und Küchenkraut, wirkt im Frühjahr wunderbar entschlackend, leberreinigend, wird als Heilkraut bei Lebererkrankungen eingesetzt, leitet Hitze aus und sorgt für eine Harmonisierung im Verdauungstrakt, wirkt bei rheumatischen Erkrankungen und wird auch zur Unterstützung der Ausscheidung/ Entgiftung über die Leber und Nieren eingesetzt,

Es gibt noch viele Pflanzen, die Bitterstoffe enthalten, die Aufzählung beiinhaltet die wichtigsten. Nutzen Sie die Pflanzen in der Küche und Sie werden sehr schnell bemerken, dass leichte Beschwerden der Verdauung verschwinden oder trinken Sie einmal/ Woche über den Tag verteilt eine Mischung aus:

je ein Teelöffel Löwenzahnkraut, Brennnesselkraut, Mariendistelkraut – mit 1000 ml Wasser 5 Minuten leicht köcheln lassen, abseihen und legen dazu einen „veganen“ Tag mit Gemüse, Bittersalaten und Reis ein, das entlastet und sorgt für eine wunderbare Regeneration. Im Frühjahr hilft dieser Entlastungstag gegen „Frühjahrsmüdigkeit“.

Bleiben Sie gesund!

Brennen beim Wasser lassen- Was tun, wenn die Blase streikt?

Brennen beim Wasser lassen- ist es eine Zystitis(Blasenentzündung) oder nur eine Reizung? Viele Frauen und Männer stellen sich manchmal mehrfach im Jahr diese Frage. Gerade jetzt, zumal noch bei diesem unbeständigen und regnerischen Wetter ist die Gefahr des Eindringens von Wind und Kälte in den unteren Sanjiao- also den Bereich des Urogenitaltraktes, besonders hoch. Es beginnt oft mit einem unangenehmen Druck im Unterleib und dann stellen sich Brenngefühl beim Urinieren und Schmerzen im Unterleib ein. Der Arzt diagnostiziert anhand der Symptome eine Zystitis und oft werden dann bereits Antibiotika verordnet. Dabei muss es gar nicht dazu kommen. Ich möchte Ihnen heute einige Hinweise geben, wie Sie auch ohne Antibiotika mit diesem „unangenehmen Zeitgenossen“ klar kommen.

Erst einmal ist es wichtig zu wissen, was ich eigentlich habe:

  • Reizung– zu lange draußen gesessen, obwohl ein kühler Wind ging, zu lange im kalten Wasser gebadet… Jetzt haben Sie alle paar Minuten Harndrang und wenige Tröpfchen Urin verlassen unter Brennen Ihren Körper- das ist eine Reizung der Harnröhre und der Blase. Die chinesische Medizin diagnostiziert Wind-Kälte oder nur Kälte und richtig, Wärme lindert die Beschwerden. Meistens finden sich auch bei wiederholten Blasenreizungen keine Bakterien, das Brennen und der Drang, Wasser zu lassen, bleibt über Monate bestehen. Bei der Reizblase steht der Harndrang im Vordergrund, verursacht wird er nicht selten durch übererregbare Nervenendigungen, die die Blasenmuskulatur schon bei kleinsten Harnmengen zusammenzieht. Auch ein Östrogenmangel bzw. generell eine Hormonumstellung wie bspw. in der Schwangerschaft und den Wechseljahren sind ursächlich für eine Reizblase. Ständiger Stress, seelische Belastungen, Nervosität oder Ängste spiegeln sich bei nicht wenigen Frauen in einer Reizblase wieder.
  • Entzündung– tritt ein durch in die Harnröhre eingedrungene Keime oder im Zusammenhang mit einer Erkältung. Die Symptome ähneln denen einer Reizung, aber es kommt ein starkes Brennen, ggf. Blut im Urin und oft starke Schmerzen im Unterleib dazu. Das bedeutet in der chinesischen Medizin dann häufig feuchte Hitze im unteren Sanjiao und Stagnation von Qi. Zu der Entzündung zählt beim Nachweis von Keimen auch die „Honeymoonzystitis“, die bei Frauen mit aktivem Liebesleben auftreten kann.
  • Reizblase- ist der ständige Harndrang, oft verursacht durch Stress oder Aufregung, aber auch durch falsche Bekleidung, Vibrationen oder sogar durch die Harnsäure- siehe auch oben.

Warum sind nun soviele Frauen betroffen und Männer eher weniger. Das liegt an der Anatomie der Frau- die Harnröhre der Frau ist recht kurz und liegt „frei“ in der Vagina. Dadurch können Bakterien sehr leicht eindringen. Oft sind es Darmbakterien, die physiologisch im und am Körper vorhanden sind, aber in der Harnröhre und Blase nichts zu suchen haben, dort die Symptome verursachen. Sie können durch sexuelle Praktiken, durch eine falsche Intimhygiene und andere Gegebenheiten in den Bereich gelangen.

Meine Tipps gegen:

  • Reizungen– Trinken, trinken, trinken und zwar einen Tee aus Bärentraube, Quecke und Schafgarbe (aus der Apotheke) zu gleichen Teilen, geben 3 TL auf 1 l heißes Wasser, lassen den Tee 10 min ziehen und trinken stündlich einen Becher. Vermeiden Sie Stress oder die Auslöser „Ihrer“ Reizblase und halten Sie sich warm. Für Sie ist Verreisen unerträglich, weil Ihre Harnröhre bereits auf leichte Vibrationen, z. B. bei der Reise im Auto oder der Bahn „gereizt“ reagiert? Nehmen Sie ein weiches Sitzkissen mit und beginnen Sie bereits Tage vor der Fahrt mit einem ausgiebigen Trinkprogramm, um den Harnsäuregehalt Ihres Urins gering zu halten. Trinken Sie auch während der Reise viel, mischen Sie vor dem Start 1 TL Natron unter die Flüssigkeit. Auch Brennnesselurtinktur oder Kapuzinerkresseurtinktur helfen bei einer Reizblase. yoga und Beckenbodentraining runden das Behandlung- und/oder Präventionsprogramm ab.
  • Entzündungen– Trinken, trinken….In der CM setze ich als Ernährungstherapie viel Gemüse und Getreide ein: Neben Fenchel, Gurke, Mais, Mungbohnen, Rettich, Staudensellerie und Tomate eignen sich Amaranth, Gerste, Hafer und Hirse. Die Teemischung wird anhand der Zungendiagnose zusammen gestellt. Aber auch hier greife ich gerne zu Verordnungen mit Brennnessel und Kapuzinerkresse zurück.
  • Bei allen Blasenbeschwerden können Sie Homöopatika anwenden- bei schneidenden Schmerzen und starkem Harndrang eignen sich Cantharis oder Aconitum D6; haben Sie stechende Schmerzen, die sich durch Wärme verschlimmern, dann wenden Sie Apis D6 an. Werden die Beschwerden durch Kälte ausgelöst und sind Sie kälteempfindlich, ist Sarsaparilla D6 das Richtige; treten die Schmerzen plötzlich auf und haben Sie eher ein Hitzegefühl und ein gerötetes Gesicht eignet sich Belladonna D6, verspüren Sie zusätzlich heftigen Harndrang hilft Dulcamara D6. Capsicum D6 nehmen Sie bei ständig andauernden Harndrang, wobei kein Urin absetzbar ist. Es sind bei allen Mitteln jeweils 3-5 mal täglich 3- 5 Globulie einzunehmen.
  • Schutz auf lange Zeit- schützen Sie Ihre Blase vor Keimen, in dem Sie Tees oder Getränke zu sich nehmen, deren Inhaltsstoffe keimhemmend wirken; trinken Sie genügend und sorgen Sie so für eine ausreichende Harnmenge. Eine mehrwöchige Kur(3-4Wochen) hat sich bewährt: 3-mal täglich trinken Sie einen Tee aus 40 g Goldrutenkraut und Bärentraubenblätter, 50 g Brennnesselkraut und Löwenzahnwurzel, . 1 TL der Mischung mit 250 ml Wasser sanft 10 min köcheln lassen, abseihen und langsam trinken, dazu immer ein Glas lauwarmes Wasser zusätzlich trinken. Ebenfalls bewährt hat sich eine 4 Wochen Kur mit Kapuzinerkresseurtinktur oder Meerrettichpräparaten. Cranberrys helfen ebenfalls sehr gut, um den Zustand der Blase und der Harnröhre zu stabilisieren.
  • Wichtig ist, dass sie immer abklären lassen, was Sie haben. Kommt Fieber dazu, kann es eine ernste Erkrankung sein, besonders wenn Sie auch Schmerzen um die Nierengegend feststellen. Mit einer Nierenentzündung oder Nierenbeckenentzündung ist nicht zu spaßen, da muss der Fachmann/ die Fachfrau ran und erst dann sollte Antibiose als Therapiemöglichkeit in Betracht gezogen werden, begleitend dazu aber Akupunktur, Kräutermedizin/ Homöopathie und Ernährungstherapie.

Die Kräuter, die bereits oben aufgeführt wurden und auch Kürbiskerne, Birkenblätter, die chinesischen Kräuter Bian Xu, Chuan mu tang, Du huang, Ju hua und viele andere werden von mir in Rezepturen gegen Blasenreizung oder Blasenentzündung eingesetzt. Dazu kommen Akupunktur und Ernährungstherapie, die bei akuten Beschwerden umgehend Linderung verschaffen. Wichtig ist bei allen immer wieder auftretenden Blasenbeschwerden eine Ordnungstherapie und die Selbstreflektion zu den genauen Umständen.

Aus Sicht der chinesischen Medizin gibt es vielfältige Muster, die zu einer „empfindlichen“ Blase führen:

  • Die Zunge ist rot mit einem gelblichen Belag- vor allem im hinteren Beriech der Zunge- dann liegt Hitze im unteren Erwärmer vor, die klassische Entzündung- Kräuter, Akupunktur, Diätetik und Ruhe sorgen für eine Linderung und Heilung. Dabei werden starke Kräuter eingesetzt, die wie ein Antibiotikum wirken, ohne den Körper zu schädigen.
  • Die Zunge ist blass und hat einen weißen Belag- dann liegt Feuchtigkeit im Zusammenhang mit Kälte vor- eine klassische Erkältung mit Blasenbeschwerden. Auch dabei setze ich Kräuter ein, arbeite aber mehr mit Moxa und öffne die Oberfläche, um die Pathogene abzuleiten.
  • Die Zunge hat kaum Auffälligkeit, nur die Unterzungenvenen sind gestaut, dann handelt es sich um eine Blutstagnation. Dies kann sich über Schmerzen äußern und tritt oft nach dem Geschlechtsverkehr oder einer stärkeren Reizung des Unterleibes(starke Erschütterungen beim Fahrrad fahren oder bei anderen Sportarten) auf- keine Entzündung, es ist eine Reizung der Harnröhre, die zu schmerzhaften Verkrampfungen beim Wasser lassen und im Genitalbereich führen kann. Hier helfen entspannende Kräuterbäder, Kräutermischung, die Blut bewegen und die Akupunktur, welche oft schon direkt nach dem Setzen der Nadeln die Linderung bringt.

Die Aufzählung lässt sich noch weiter fortführen. Jede Diagnose erfordert unterschiedliche Methoden oder die unterschiedliche Wichtung der möglichen Methoden.

Meine Empfehlung an Sie : Lassen Sie ggf. abklären, ob eine echte Entzündung vorliegt, aber nehmen Sie nicht gleich Antibiotika. Es ist wichtig, dass wir mit dieser starken und hilfreichen Medizin sorgsam umgehen, denn jede Medizin verliert an Wirkung, wenn sie ständig als Allheilmittel eingesetzt wird. Achten Sie auf eine gute „Blasenhygiene“- die Blase immer vollständig entleeren, ggf. auch präventiv Kräuter einnehmen und wie oben bereits beschrieben Kuranwendungen durchführen. Absolvieren sie regelmäßig Übungen für den Beckenboden, das stärkt die Muskulatur und hilft gegen Organsenkungen im Unterleib.

 

Kapuzinerkresse( Bild aus " Die Kräuterbibel"

Kapuzinerkresse( Bild aus “ Die Kräuterbibel“)

Ein gesundes Jahr 2015

Jahreswechsel

Wir haben heute den 29.12.2014- das Jahr neigt sich dem Ende zu.

Am 19.Februar 2015 beginnt auch das „asiatische“ Neujahr- 2015 wird das Jahr des Schafes(Ziege). Wenn in China Neujahr gefeiert wird, dann werden die zukünftigen Träume beschworen, Fenster und Türen werden geöffnet, um das Glück hinein zu lassen. Das chinesische Neujahr richtet sich nach dem chinesischen traditionellen Bauernkalender und liegt zwischen dem 20. Januar und dem 21. Februar eines Jahres. Es beginnt mit dem neuen Mond des ersten Monats des neuen Jahres. Obwohl in China inzwischen offiziell auch der gregorianische Kalender gilt, wird das Neujahrsfest immer noch nach dem Mondkalender und als ein sehr traditionelles Fest begangen.

Noch ein paar Tipps gegen den Neujahrskater:

  • Alkohol meiden;) und nicht zuviel essen:)…
  • Nux vomica D12- nach einer durchgefeierten Nacht mit Sekt, Racelett, Berlinern und Co. nehmen Sie 3x täglich 5 Globulie, dann sollte der 1.1.2015 kein „Kopfschmerztag“ werden,
  • Neujahrsspaziergänge an der frischen Luft und dazu dreimal am 1.1.2015 den Trunk „Heiße 7“- 12 Pastillen vom Schüssler Salz Nr. 7 in heißem Wasser auflösen und langsam trinken,
  • leichte Speisen mit Gemüse und Fisch,
  • ein Tee aus Fenchel, Kümmel, Anis und Melisse- jeweils zu gleichen Teilen- sollte den „Kater“ vertreiben und für einen aufgeräumten Magen sorgen,
  • den Tag über mindestens 2 Liter abgekochtes, lauwarmes Wasser trinken, mit etwas Ingwer hilft es gegen eventuelle Übelkeit

    Tee, Ingwer, Obst und Kräuter helfen gegen den Neujahrskater

    Tee, Ingwer, Obst und Kräuter helfen gegen den Neujahrskater

Nun bleiben mir folgende Wünsche für Ihren Weg ins Jahr 2015:

Ein neues Jahr heißt neue Hoffnung, neues Licht, neue Gedanken und neue Wege …mögen Sie alle in Gesundheit, Freude und Zufriedenheit durch das Jahr 2015 gehen!

 

 

 

Frohe Weihnachten

Guten Tag liebe Besucher meiner Seite!

Heute habe ich keinen „echten“ Gesundheitstipp für Sie. Aber ich möchte Ihnen die Weihnachtsgeschichte erzählen, zur Erinnerung, was Weihnachten bedeutet- für Christen, Juden und für alle anderen Konfessionen oder für die Atheisten unter uns(ich ja auch)…. Besinnung auf das Wesentliche und Respekt vor dem Leben und einer friedvollen Welt:

aus dem Lukas- Evangelium...“ Es begab sich aber zur der Zeit, daß ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, daß alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, daß er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt.
Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa auf den Weg, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. Und als sie dort waren, kam die Zeit, daß sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.
Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen:

Ehre sei Gott in der Höhe
und Friede auf Erden
bei den Menschen seines Wohlgefallens.

Und als die Engel von ihnen in den Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Laßt uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in einer Krippe liegen. Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. Und alle, vor die es kam, wunderten sich über das, was die Hirten gesagt hatten. Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.“

…so die Überlieferung.

Ich wünsche Ihnen eine friedvolle, besinnliche Weihnachten, genießen Sie die ruhigen Stunden im Kreis Ihrer Lieben! Allen die arbeiten müssen, wünsche ich ruhige und stressfreie Arbeitsstunden und ein „Danke“, dass Sie für uns da sind!

„Frohe und gesegnete Weihnachten“_MG_7420-1

Hypertonie- Krankheit oder Symptom?

Die Hypertonie- ein zu hoher Blutdruck– wird häufig als Volkskrankheit der neuen Zeit bezeichnet. Was ist “ er “ denn jetzt- Krankheit oder Symptom?

Aus Sicht der „Schulmedizin“ wird die Hypertonie als Krankheit angesehen- eigene Medikamente- ketzerisch gesagt natürlich mit den entsprechenden Nebenwirkungen, häufig noch gleich ’ne Wassertablette und der Cholesterinsenker dazu- voila und fertig ist der “ chronisch kranke Patient“. Bitte verstehen sie mich nicht falsch, Hypertonie ist sehr ernst zu nehmen…. aber nicht als Krankheit, sondern als Symptom einer sehr ernst zunehmenden tieferliegenden Dysbalance.

Schulmedizinische Betrachtung: ... gehört die Hypertonie zu den primär essenziellen, idiopathischen Erkrankungen, also zu jenen Erkrankungen, bei denen die Ursache des Entstehens (außer 5 % der Hypertonie, die in seltenen Fällen sekundär durch eine Geschwulst, Stenosen der Blutgefäße, hormonelle Instabilität hervorgerufen wird) unbekannt- für die Schulmedizin–  ist. Daher entspricht auch die Behandlung aus schulmedizinischer Sicht dieser Gegebenheit, ist somit symptomatisch und bedeutet “ lebenslänglich“- siehe oben beschrieben. Lediglich 10 % der Patienten werden kausal (d.h. nach der Ursache) behandelt. Der optimale Blutdruck sollte bei Erwachsenen im Bereich von 120/80 mm Hg bis maximal 140/90 mmHg liegen. Wie alles beim Menschen ist auch die Ursache der Hypertonie individuell und relativ, abhängig vom Alter, von der körperlichen Verfassung und dem Charakter des Patienten. Die Grenze für das Monitoring des Blutdruckes ist der Wert 130/85, die Grenze für die Behandlung oft schon der Wert 140/90- 160/90 als Grenzwerte lt. WHO.
Der Blutdruck besteht aus zwei Komponenten – der höhere gemessene Wert entspricht dem Druck des Herzens (Systole), welches das Blut verdrängt, der niedrigere gemessene Wert entspricht der Elastizität der Blutgefäße (Diastole), die das Blut unter Druck in das Herz zurückführt. Der Blutkreislauf ist von weiteren physiologischen Faktoren abhängig:

  • von der Größe der Herzkontraktion, der „Pumpe“, wobei bei der Herzinsuffizienz das Volumen an gefördertem Blut geringer ist,
    Therapie: Kardiotonika (herzstärkende Mittel) – dieser Zustand kann in der chinesischen Medizin der Insuffizenz von Blut- XUE – entsprechen,
Weißdorn stärkt das Herz und reguliert

Weißdorn stärkt das Herz und reguliert sanft ohne Chemie

  • von der Elastizität der Blutgefäße (die Elastizität der Blutgefäße nimmt mit zunehmendem Alter ab)- Therapie ist häufig der Einsatz von Betablocker oder Antihypertensiva (ACE, ARB) – dieser Zustand kann in der chinesischen Medizin dem unkontrollierten Anstieg des Leber-Yang GAN YANG SHI, des inneren Windes NEI FENG und des Leber-Feuers GAN HUO entsprechen,
  • vom Widerstand der Blutgefäße im Körper,  Therapie dabei häufig die Anwendung von Alphablocker, Kalziumblocker – dieser Zustand kann in der chinesischen Medizin dem Schleim TAN entsprechen,
  • von der Blutmenge im Organismus, denn je mehr Blut, desto mehr Wasser wird im Körper zurückbehalten, die schulmedizinische Therapie erfolgt mit Diuretika (harntreibende Mitteln „Wassertablette“) – dieser Zustand kann in der chinesischen Medizin dem Mangel an  Nieren YANG  entsprechen,
  • von der Dichte des Blutes, Therapie erfolgt dabei mit Antikoagulantien (Blutgerinnungshemmer) – dieser Zustand kann in der chinesischen Medizin einer Blut- Stagnation entsprechen.

Wie betrachtet die chinesische Medizin die Hypertonie- wie oben schon beschrieben als Symptom einer tiefen Dysbalance!

Es gibt mehrere Voraussetzungen, um ein Ungleichgewicht im Körper zu entwickeln, welches sich durch Hypertonie äußern kann- hier die Fakten dazu

1. VERERBBARKEIT

Kein Mensch entsteht plötzlich aus sich selbst,  sondern er ist das Ergebnis und „Essenzprodukt“ der Generationen in seiner Familie, die mit ihrer Lebensweise eine Grundlage und Veranlagungen für das mögliche Entstehen von Krankheit oder Gesundheit geschaffen haben. Bei dem Symptom Hypertonie wird die Vererbung sowohl körperlich als auch mental wirksam. Sofern unserer Vorfahren untersetzt, dick oder hoch emotional, zornig und cholerisch waren, können diese vererbten Voraussetzungen ein Grund sein. Wer also auf solche Ahnen zurückblickt, der sollte sich allem enthalten, was eine Hypertonie hervorrufen kann. Was “ das Fass zum Überlaufen bringen kann“ sind übermäßige oder negative Emotionen: Angst, Gereiztheit, innere Unruhe, unterdrückte Wut und Zorn, oder im Gegenteil unkontrollierte und häufige Wut- und Zornausbrüche – dies alles schadet dem Organismus und entfacht ein Feuer, welches oft nur noch schwer zu kontrollieren ist.

2. Lebenshygiene/ Lebensführung

Regelmäßige tagtägliche Gewohnheiten wie Bewegung, Schlaf und Arbeit verleihen unserem Körper Ordnung. Sie entwickeln sich ab der Kindheit bei entsprechender sozialer Kompetenz der Eltern, sind tief verwurzelt. Werden diese Gewohnheiten abgelegt- gefährdet ist das „Mittelalter“ also alle um die 40 bis 50, dann kann dies zur Hypertonie führen.
Sport sollten wir jeden Tag möglichst zur gleichen Zeit absolvieren, wobei die Bewegung angemessen sein sollte, mit allmählicher Erhöhung der Dosis. Sofern wir unregelmäßig „sporteln“, z.B. nur  zweimal wöchentlich, ist dies aus Sicht der chinesischen Medizin nicht gut, da es zu einer Beeinträchtigung des Blutkreislaufes und zu einer Verletzung (Schwächung) des Jing- der Essenz- kommt- das führt unter Umständen zu einer Hypertonie. Gar keine Bewegung oder exessive Bewegung- beides ist schlecht, der Körper wird über- oder unterfordert und auch dieses Missverhältniss kann eine Hypertonie zur Folge haben.
Schlaf, der unzureichend (kurz) und nicht intensiv (oberflächlich mit zwischenzeitlichem Aufwachen) ist, führt mit der Zeit zur Schwächung des Jing- der Essenz, was wiederum zur Hypertonie führt.
Übermäßige körperliche oder geistige Arbeit ruft Ermüdungs- und Überarbeitungsymptome hervor, die das Blut Xue und die Energie Qi( besonders von Milz und Leber) schwächen und allmählich eine Hypertonie bewirken.

3. EMOTIONEN

Extreme Emotionen- wie alles Extreme- können eine Hypertonie hervorrufen. Jegliche Emotionen, ob positive oder negative, wenn sie übermäßig oder lange andauernd sind, führen in ihrer Konsequenz zu einem so genannten Herzfeuer und / oder zum unkotrollieren Ansteigen des Yang,  die Konsequenz- Hypertonie! Die Emotionen sind bei einer Hypertonie ein sehr ernst zu nehmender Faktor, teilweise stärker im Einfluss als die Ernährung.
Stress beim Essen- auch wenn dieses noch so gesund ist- ist einer der Gründe beim Entstehen von Hypertonie und Ärger, der ständig geschluckt wird, ist Stress für den Körper, Trauer, die nicht verarbeitet wird, ist Stress für den Körper…
Die Veranlagung zur Hypertonie haben Menschen, die meist folgende Eigenschaften und Verhaltensmuster besitzen:

  • anspruchsvolle und extreme Perfektionisten, die nicht in der Lage sind, über den Dingen zu stehen (sich über etwas hinweg zu setzen),
  • ohne Empathie, egoistische, eifersüchtige, engstirnige, unnachgiebige, nicht anpassungsfähige, lediglich ihren eigenen Standpunkt durchsetzende,
  • trotzige, wetteifernde, mutige, riskierende, neidische, unzugängliche, intolerante, geltungsbedürftige, zugeknöpfte, alles auf sich beziehende,
  • sich „abschottende“ und in sich eingeschlossene,
  • wütende, zornige, cholerische, aggressive,
  • unangemessen freudige, ängstliche, gestresste, frustrierte,
  • ihre Möglichkeiten überschätzende, irreal denkende, nach Ruhm, Erfolg, Macht und Geld strebende Menschen,
  • ferner Menschen mit übersteigertem Ego, Workoholiker,
  • affektierte Menschen und jene, die etwas tun, wozu ihnen die Voraussetzungen fehlen…

Alle diese Emotionen und Charaktere sind zwar Yang-Merkmale, ihnen fehlen aber die Mittel zur Verwirklichung- das Yin. Und je größer das Yin-Defizit, desto größer das Ungleichgewicht zwischen dem vorhandenen Yang und dem fehlenden Yin- Konsequenz Hypertonie!
Die wichtigsten Emotionen sind Zorn/ Wut, übermäßige Freude und unangemessene Sorge!
Hypertonie aus emotioneller Belastung entsteht durch stetige und langanhaltende Schwächung der Energie Qi, dadurch steigt Qi als Yang zu stark nach oben(Yang-Emotion wie Freude und Zorn) oder Qi sinkt zu stark nach unten (Emotionen wie Trauer, Angst und Sorgen).

4. ERNÄHRUNG

Bei der Hypertonie sind folgende Fakten entscheidend:

  • Art der Zubereitung – jedes Lebensmittel, das mit zuviel Hitze/Feuer(stark braten, grillen, pökeln…) zubereitet wird, ruft im Organismus toxische Hitze  hervor, die eine Hypertonie bewirken kann. Auch Gerichte aus der Mikrowelle wirken wie ein Zuviel an Moxa, diese sollten ausreichend abgekühlt werden, am besten gar keine Mikrowelle verwenden. Hypertoniker sollten nur sanfte Garmethoden verwenden- Dünsten, sanftes Kochen und Braten.
  • Geschmack – eine Nahrung, die stark gewürzt, scharf, salzig, schnell zubereitet ist („Fast food“), mit starker Hitze, von markantem Geschmack – dies alles führt zur Entwicklung der inneren Hitze RE und später zur Entstehung der Hypertonie.
  • Fette – der übermäßige Konsum tierischer Fette schwächt die Milz und fördert das Entstehen des Schleims TAN, der sich in den Blutgefäße absetzt- der Durchmesser verengt sich und dadurch steigt der Druck- einfache Physik! Die chinesische Medizin bevorzugt zwar Butter/ Ghee, aber nur in Maßen, ansonsten sind natürliche Öle in der Ernährungslehre der CM ebenfalls enthalten(Nussöle, Kernöle …). Synthetischen Fette in Margarinen… sind unserem Körper natürlich fremd, unser Organismus kann diese nur sehr schwer und unter großem Kraftaufwand (Erschöpfung des Milz-Qi) abbauen bzw. verdauen. Denken Sie an Schmieröle oder Schmierfette der Industrie… so in etwa reagiert unser Körper auf künstliche hergestellte Margarine!
  • Alkohol– hat stets Yang-Charakter und bringt Hitze RE in den Organismus, die später Hypertonie hervorrufen kann. Der “ seelig machende Trank“ zerstreut die Energie Qi, insbesondere in Verbindung mit Emotionen. Immer noch glauben viele, dass sich der Mensch nach dem Trinken eines Gläschens „entspannt“.alkohol ist zwar ein Yang- Stimulanz, aber so wie ein „Gegenbrand“ ein Buschfeuer zum Ersticken bringt zerstreut „Teufel Alkohol“ noch mehr Yang und führt zu ein „Yang- Verlust“. Damit fehlt uns das Yang, welches wir zum körperlichen Gleichgewicht benötigen und dieser Verlust kann in Kombination mit exessiven Emotionen zu Hypertonie und auch zu Depressionen führen!
  • Regelmäßigkeit– unregelmäßige Ernährung, übermäßige oder häufige Nahrungsaufnahme schwächen die Milz, die dann nicht genügend Energie Qi und Blut XUE produzieren kann. Ein Mangel an Blut XUE XU führt zum Anstieg des Leber-Yang GAN YANG SHI was langfristig zum Entstehen des inneren Windes NEI FENG(Schlaganfall, bekannte schwere Erkrankungen) führt. Das Herz muss aufgrund des geschwächten Blutes schneller arbeiten, wird dadurch überlastet und… Konsequenz Hypertonie!
  • zu starke Gerüche-  Reinigungsmittel, langfristige Arbeit mit Chemikalien, jedoch auch eine Chemotherapie bewirken das entstehen von Blut- Hitze RE DU- Entstehung von schweren Erkrankungen wie Krebs und… Hypertonie!
  • Allgemein wird bei der Hypertonie empfohlen, stimulierende Substanzen wie schwarzer Kaffee, Alkohol, gewürzte Gerichte, fettes Fleisch, Hähnchen, Wildhase, Lammfleisch, Wildbret, Salz und Gewürze einzuschränken. Geeignete Lebensmittel sind viele Gemüsesorten wie Aubergine, Sellerie, Tomaten, Knoblauch, Getreide, Reis, gekochtes helles Fleisch oder Rindfleisch, Fisch und unter Umständen auch maßvoll Quark, Buttermilch und Meeresfrüchte. Als Getränke empfehlen sich Jiaogulantee, grüner Tee mit Chrysanthemen und milde Teesorten( siehe Beitrag über Tee).
5. Das Liebesleben- oft ein Tabuthema

Eine ausgelebte natürliche Sexualität, die der physischen Konstitution, der Essenz der Nieren, dem Alter, der Jahreszeit und der Ernährung entspricht, ist der Gesundheit förderlich und verletzt nicht die Nieren- Energie und Essenz. Schädigend ist auch wieder der Exzess! Alles was maßlos praktiziert wird und dann auch noch im Zusammenhang mit einem zuviel an Sexualität, ja dann … wird für Hypertonie gesorgt ! Sex ist Yang, der natürlich zu einem Rückgang des Yin führt- ein Zuviel schädigt Yin und damit den Ausgleich- Hypertonie! Man sollte der Quelle (Essenz JING) stets eine bestimmte Zeit zur Regeneration lassen, damit sie sich wieder mit klarem Wasser (Yin) füllen kann, sonst „versiegt die Quelle“!
Was ist „übermäßiger Sex“?
Sexuelle Aktivität, die nicht mit dem Orgasmus abschließt- so die asiatische Sicht-, schwächt nicht die Essenz der Nieren. Normale sexuelle Aktivität schwächt die Nierenessenz nicht , wenn die Erholung und Erneuerung der Essenz der Nieren erfolgt(siehe auch „Der Weg der Kaiserin“ von Li und Krautwald). Was normale oder übermäßige sexuelle Aktivität ist, ist individuell unterschiedlich. Was für einen Menschen mit schwacher Konstitution übermäßig ist, kann für einen Menschen mit normaler Konstitution gesundheitsförderlich sein…
Eine übermäßige sexuelle Aktivität erkennen sie an: Anzeichen von Ermüdung, Schwindel, unscharfem Sehen, Rückenschmerzen, „schwache Knie“ und häufiges Urinieren nach dem Sex. Da Sex sehr stark „konsumiert“, also den Körper schwächen kann, sollte bei Energie Qi und Blut Xue- Mangel sowie bei der Insuffizienz der Essenz Jing die sexuelle Aktivität vermindert oder auch für einige Zeit eingeschränkt werden. aber keine Angst- Kuscheln ist erwünscht!  Auch die Jahreszeiten spielen eine Rolle- Yang ist der Sommer, yin ist der Winter- entscheiden Sie selbt… Impotenz bei Männern oder z. B. eine vorzeitige Entbindung bei schwangeren Frauen kann die Folge einer übermäßigen sexuellen Aktivität sein und H y p e r t o n i e  als Folge verstärkt diese Symptome noch.

Eine gesunde sexuelle Kraft entspricht ebenfalls einer gesunden und starken Nierenenergie. Die Schwäche im Nieren- Yang führt zu einem Rückgang der sexuellen Lust mit der Unfähigkeit, den Sex zu genießen und den Orgasmus zu erreichen. Die Schwächung des Nieren-Yin hat in schweren Fällen das Entstehen des leeren Feuers HUO XU zur Folge. Ein solcher Mensch kann lebendige erotische Träume haben, die zum nächtlichen Samenerguss bei Männern oder im Orgasmus bei Frauen führen.

Das Entstehen und die Entwicklung der Hypertonie kann allmählich (Mangel- Zustände wie Yin-Mangel oder Essenz-Mangel)) oder schnell (bei Überschuss- Zuständen wie aufsteigendem Leber-Yang GAN YANG SHI) geschehen:

  • 1. Etappe– ist ohne jedwede Symptome, lediglich der diastolische Druck (d.h. der zweite, niedrigere Zahlenwert) ist auf 90 erhöht, sei es zeitweilig oder ständig. Er hat gewöhnlichen einen Bezug zur Vererbbarkeit – siehe oben.
  • 2. Etappe– verläuft bereits mit beginnenden Symptomen, die allmählich auch bei normalem Blutdruck in Erscheinung treten: Schwindelgefühle, Kopfschmerzen, Ohrenpfeifen, schwankender Blutdruck, insbesondere nach dem Essen liegt der diastolische Druck zwischen 90 – 100.
  • 3. Etappe– tritt voll auch durch die sonstigen Symptome in Erscheinung, wie Schlaflosigkeit, Unruhe, Kribbeln und Prickeln der Gliedmaße, gerötetes Gesicht und dauerhaft hoher diastolischer Druck auf 120 – 130. Dieser Zustand kann in einem schnellen Prozess oder in den Gehirnschlag „umkippen“.
    Die schnelle Entwicklung verläuft innerhalb mehrerer Monate und die Symptome zeigen sich binnen 1 Jahres. Betroffen sind her jüngere Jahrgänge und der Zustand hängt mit der Vererbbarkeit und einer falschen Lebensweise zusammen. Der diastolische Druck liegt dauerhaft zwischen 120 und bis zu 140, wobei die Schuld überwiegend das steigende Leber-Jang GAN YANG SHI und der innere Wind NEI FENG tragen. Es treten die Symptome in Erscheinung, wie heftige und beißende Kopfschmerzen, Sehstörungen mit Schwindelanfällen, mitunter der Gehirnschlag mit einer Desorientierung, Ohnmacht, Sprachstörungen und Lähmung des halben Körpers. Gemäß der chinesischen Medizin kann das Kribbeln einer Körperhälfte, insbesondere der linken, oberen, die Vorankündigung des inneren Windes NEI FENG sein, der, sofern er nicht richtig behandelt wird, binnen 3 Jahren gerade mit diesen Anzeichen oder mit einem Gehirnschlag in Erscheinung treten kann.

Nach der chinesischen Medizin sind für das Entstehen der Hypertonie vier Hauptfaktoren verantwortlich:
1. innerer Wind NEI FENG mit zwei Formen(Mangel an blut, Yin und Yang und zweitens Übermaß an Yang und Feuer)
2. Feuer HUO
3. Schleim TAN
4. Blockade des Blutes YU XUE

Was unterscheidet nun die „schulmedizinische“ Behandlung von der Behandlung nach den Regeln der chinesischen Medizin bei Hypertonie?

Da Lachen gesund ist, ich möchte ich ein lustiges Beispiel aus dem Leben nehmen:
Stellen wir uns die Hypertonie als Patienten in einer zu weiten Hose vor: der Bund- ein elastischer Gummibund in einer gerne genommenen Jerseyhose- ist das Blutgefäß, der Patient das, was durch das Gefäß hindurchfließt. Mit den Jahren kommen hier und da ein Pfündchen mehr auf die Rippen, der Patient wir kräftiger und bekommt einen Bauch. Die „westliche“- „Schul- Medizin“ lockert den Hosenbund mit  Medikamenten – Betablocker und Vasodilatatoren – Arzneien zur Erweiterung der Gefäße (dehnen das Bündchen) und mit den allbekannten „Wassertabletten“ – um so das Volumen des Bauches zu verringern. Der Druck wird „natürlich“zeitweise geregelt. Natürlicher wäre aber die Gewichtsreduktion durch Ernährungsumstellung und Sport und somit die Beseitigung der Ursache. Diese „Reduktion“ besteht gemäß der chinesischen Medizin in der Verringerung des erhöhten Yang, das auf die Gefäße ( unser Bündchen) drückt. Nach einer bestimmten Zeit wirken die teuren Medikamente nicht mehr, da sich der elastische Bund mit der Zeit immer mehr dehnt. Die Hose rutscht und damit unser „Patient“ nicht „barhosig“ durch die Gegend läuft bekommt er was? Hosenträger oder einen Gürtel! Das sind die Dreierkombinationen weiterer westlicher Medikamente. Unser „Schulmediziner“ hat wenig Zeit, ständig die volle Praxis und die Krankenkassen mit ihren Katalogen… und…unser Patient ist ein leidenschaftlicher Esser und eher ein Couchpotato, er passt eigentlich bereits nach kurzer Zeit nicht mehr in seine Hose.  Diese schnürt ihn ein, was der stärker werdenden Fülle in den Blutgefäßen (Blutstagnation) entspricht. Nun kann jedoch der Hosenbund nicht mehr gedehnt werden, Reißen wäre die Konsequenz und auch die Hosenträger/ der Gürtel halten die Hose nicht mehr und nun…. werden Medikamente und Methoden verwendet, die eine Ansammlung der Blutplättchen verhindern- Antikoagulantien und Bypässe, was dem Einsetzen eines Keils oder das Ersetzen des Gummibandes durch ein längeres entsprechen würde, damit alles wieder hinein passt???
Die viele Fülle führt aber unter Umständen vorher zum Zerreißen- eine solche Situation wäre der Schlaganfall: beim Reißen der Hose handelt es sich um einen schwachen Apolplex, bei welchem noch eine Gesundung möglich wäre- wir setzen einen Flicken auf die Hose, aber beim Reißen des Gummis sind die Folgen unumkehrbar – Lähmungen, Sprachstörungen, Behinderungen anderer Art oder der Tod. Hypertonie führt schulmedizinisch zu vielen Medikamenten, aber auch in eine Sackgasse- Apoplexie! „Der Krug geht so lange zu Wasser, bis er bricht“- “ Der Gummi wird so lange gedehnt, bis er reißt“!
Manchmal möchten wir alte Hosen gerne gegen neue, größere tauschen, leider ist dieses Ware nicht auf Lager- ausverkauft! Die Gesundheit ist keine Hose im Shop – wir haben nur eine und so sollten wir auch mit ihr umgehen!
Patienten mit Hypertonie kommen zu mir in die Praxis bzw. gelangen zu alternativen Methoden erst nach einer gewissen Zeit! Sie sind  von den vielen( oft bis zu 8 Medikamente) westlichen Arzneien „geheilt“ sind und die Hosenbunde sind sehr stark ausgeleiert. Die Behandlung umfasst:

  • Klärung der Ursache- eventuell auch einer orthopädischen(Halswirbelsäule und Spannungszustände im Schulter-Nacken- Bereich)
  • Ernährungsumstellung- langfristig und effizient, individuell und praktikabel
  • Kräutermedizin- angepasst und unter Umständen langfristig
Arnika wird bei bereits vorhandenen Beschwerden eingesetzt

Arnika wird bei bereits vorhandenen Beschwerden eingesetzt

  • Bewegungstherapie und Entspannungstraining mit Qi Gong, Meditation, Ausdauertraining…
  • Akupunktur zur Feinregulierung
  • Ordnungstherapie- “ Bringe Dein Leben ins Reine- erkenne Deine Schwachstellen“

Das wichtigste dabei ist das Gespräch und der Patient muss wirklich wollen!

Das war jetzt kein Feldzug gegen die modernen Medikamente, es soll nur ein Anregung zum Nachdenken sein und vielleicht sprechen Sie Ihren Hausarzt das nächste Mal- beim nächsten Rezept:)- auf Alternativen an oder suchen sich selbst Alternativen- natürlich mit der gebotenen Vorsicht und Kontrolle!

In diesem Sinn- achten Sie auf Ihren „Hosenbund“ 🙂

Ausgebrannt- oder wenn das Wochenende zur Erholung nicht reicht

Burn out ist in allen Medien- der „stille“ Burn out jedoch wird kaum bzw. deutlich weniger beachtet. So wie auf dem Bild folgend- ausgetrocknet und ausgebrannt fühlt Man(n)/Frau sich dann- hier kommen die Fakten dazu:

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  • …ist ein schleichender Prozess- wird durch eine ständige Überforderung durch eine an sich geliebte, engagierte Arbeit in Gang gesetzt. Es sind Menschen, die nach außen hin zufrieden, glücklich, immer gut gelaunt auftreten, die häufig betroffen sein können.
  • Die Warnsignale– Konzentrationsstörungen, Ungeduld, Abschalten fällt schwer, Gedanken drehen sich im „Karussell“, Einschlafen am frühen Abend vor dem Fernseher oder das „Aufschrecken“ aus dem Schlaf,
  • 7- Sieben- Anzeichen– niedrige Toleranzschwelle, Ich sage „ja“ anstatt „nein“, ständige Erreichbarkeit, Arbeit „stapelt“ sich, Zynismus, Verabredungen oder Termine absagen- oft auch kurzfristig-, Empfindlichkeit bei Geräuschen und übertriebene Wahrnehmung von an sich leisen Geräuschen
  • Die „Erschöpfungsspirale“- von Stufe 1… bis 12 nachfolgend- zwanghaftes „Beweisen“ der Fähigkeiten, verstärkter Einsatz in der Arbeit, bei sozialen Belangen…, Rückstellung eigener Bedürfnisse, Verdrängung von Konflikten und Bedürfnissen, Umdeutung von Werten/ Normen, Verstärkte Verleugnung der auftretenden Probleme, Rückzug, wahrnembare und zu beobachtende Verhaltens(Wesens)-Änderungen, Verlust des Gefühls für die eigene Persönlichkeit, innere Leere, Depression, völlige Erschöpfung,
  • Burn out in der Chinesischen Medizin– bedeutet eine Erschöpfung von Shen, Qi, Xue und Jing(siehe auch Artikel zu den Begriffen in der CM). Akupunktur sorgt für die notwendige Entspannung, Kräutermedizin und Ernährungstherapie für den Aufbau von Qi und Xue, Entspannungsverfahren und Meditation z. Bsp. aus dem Qi Gong für die Erholung. Dazu gehören dann noch Ordnungstherapie und eine Selbstreflektion. Alle Maßnahmen in der Gesamtheit führen zu einer positiven Veränderung und der Patient/ die Patientin kann aus sich selbst heraus genesen.
  • Was benötige ich– Ehrlichkeit zu sich selbst und der Umwelt, d.h. Selbstreflektion in schonungsloser Offenheit und den Willen, wirklich etwas zu ändern. Halbwahrheiten oder nur die Hilfe von außen bringen Sie nicht wirklich aus der Spirale heraus. Fordern sie die Hilfe ein, bspw. über spezialisierte Reha- Kliniken oder ambulante Therapien, welche nicht nur den “ schulmedizinischen Aspekt“ sehen. Oft ist es aber so, dass die gesetzlichen Krankenkassen n u r die Therapien bezahlen, die im Leistungskatalog verzeichnet sind.
  • Was führt zum “ stillen Burn out“– Perfektionismus, Ignoranz, Leistungsdruck, Rücksichtslosigkeit, mangelnde Empathie, schlechte oder einseitige Ernährung, Inkonsequenz, mangelnde Erholung und Entspannung, agressiver Konsum von Nikotin, Kaffee, Alkohol, Bewegungsmangel, ständige Überforderung in allen Lebenslagen, Anspannung in der Partnerschaft, Selbstaufgabe… die Liste ließe sich noch fortführen. Letztendlich ist es aber das mangelnde Gefühl für mich als Person und meine Bedürfnisse. Dieses „Mitgefühl“ mit sich selbst oder Achtsamkeit heißt nicht, dass ich ein Egoist sein muss oder ständig wie auf „Wolke7“ durch die Gegend schleiche- nein, es bedeutet, dass ich vor mir, meinen Lieben und ganz einfach dem Leben Respekt habe!

Was kann ich tun?

  • Aufwachen! „Erkenne Dich selbst und du erkennst die Welt“- Wir ändern nicht unser Umfeld, wenn wir uns nicht selbst verändern!
  • Organisiere Dich! Ordnung ist das halbe Leben, das hat Oma immer gesagt- ich sage, Ordnung ist das ganze Leben, zumindest in wichtigen Bereichen(siehe Artikel Stressesser…). Ordnung heißt nicht, dass ich Spontanität und Flexibilität verliere, ganz im Gegenteil, mit Ordnung gewinne ich diese wieder!
  • Meditation- eröffnet ganz neue Sichtweisen und Wege. Dies lässt sich erlernen, wo auch immer. Es muss nicht gleich eine Reise nach Indien sein, auch in Deutschland lässt sich Meditation erlernen- im Kloster, beim Qi Gong, beim TCM-Therapeuten/ Therapeutin:), beim Kampfsport….
  • Ernährung- dazu habe ich schon verschiedene Artikel verfasst- stöbern sie ruhig auf meiner Seite! Egal, für welche der Formen- Vollwertkost( voller Wert), TCM- Ernährung, Ayurveda-Ernährung, Ernährung nach der Klosterheilkunde, vegetarische Ernährung… wichtig ist, dass Sie mit dem Bauch und den Sinnen satt werden, daraus kommt die Energie!
  • Bewegung im Alltag und gezieltes Training- bewegt das Qi und Blut, sorgt für Ausgleich und aktive Entspannung.
  • Suchen Sie sich zum Ausgleich etwas, was Ihnen Freude schenkt- Kochen, Backen, Zeichnen, Tanzen, Schreiben, Töpfern…. Verwirklichen Sie sich selbst, das geht auch mit Kindern und Familie.

Auch diese Aufzählung ließe sich unendlich weiter führen. Ich möchte Ihnen mit einer Überlieferung/ einer Sage aus China eine wunderbare Zeit wünschen und Sie zum Nachdenken anregen:

„Ein alter und ein junger Mönch trafen sich beim Gebet. Danach fragte der junge Mönch, wie es wohl käme, dass der alte Mönch so kraftvoll und gesund sei. Darauf erwiederte der Alte “ Wenn ich schlafe, dann schlafe ich, wenn ich sitze, dann sitze ich, wenn ich esse, dann esse ich, wenn ich gehe, dann gehe ich…“ Der junge Mönch versicherte, dass er es auch so machen wolle, damit auch ihm Gesundheit und Kraft für ein langes Leben erhalten bleiben. Nach vielen Jahren trafen sie sich wieder, der junge Mönch etliche Jahre gealtert und leidend aussehend, der Alte kraftvoll wie eh und je. “ Wie kommt es, Du bist nicht älter geworden, immer noch voller Kraft“ fragte der Jüngere, “ dabei habe ich getan, wie du gesagt hast“. „Nein“, sagte der Alte,“ wenn Du schläfst, bist du schon wach, wenn du sitzt, gehst Du schon, wenn Du isst, dann arbeitest du bereits…“ Der Jüngere sah den Alten an und verstand den tiefen Sinn der Worte. Fortan gingen sie gemeinsam durch die Welt, saßen wenn sie saßen, aßen wenn sie aßen und gaben diese Weisheit an alle weiter, die an ihr interessiert waren.“

So kraftvoll und voller Leben könne wir bei sorgsamen Umgang mit uns selbst sein

So kraftvoll und voller Leben können wir bei achtsamen Umgang mit uns selbst und unseren Ressourcen sein

Qi, Shen und Jing…

Häufig habe ich in den letzten Monaten die Anfrage bekommen, ob ich nicht einmal etwas über die Begriffe in der Chinesischen Medizin schreiben könnte. Voila!

Die chinesische Medizin ist für uns Europäer mit einem Zauber behaftet… die Begriffe klingen ungewohnt und mystisch. Sie erklären jedoch deutlich besser, was uns Menschen ausmacht- nämlich Seele(Geist- Shen) und das Körperliche im Zusammenhang. Die Betrachtung des Menschen in seiner Ganzheitlichkeit macht die asiatischen Medizinformen so außerordentlich erfolgreich- “ Wollen wir PatientInnen als menschliche Individuen, deren Einzigartigkeit in der Beschaffenheit ihrer Seele beruht, gerecht werden, so gilt es, der Versuchung standartisierter Behandlungsstrategien zu widerstehen!“- meine Maxime bei der Behandlung!

Was bedeuten denn nun Qi, Jing, Shen und die vielen anderen Begriffe in der CM?

  • Qi– die Lebensenergie, das was uns umgibt, was in uns ist- unser Motor zum Leben. stagniert Qi entstehen Schmerzen, Überlastungssymptome, Überforderung bis hin zu schweren Krankheiten,
  • Jing– die Essenz des Lebens, das was uns erst entstehen lässt-  die Flamme im Kamin ist Yang , das Holz  Yin , die Wärme, die der Kamin abstrahlt ist die Energie Qi und das Licht des wunderbaren Kaminfeuers ist dann die pure Essenz Jing . Die Dauer des wärmenden Feuers- auch des entstehenden Lichts als Vergleich zu Jing-  ist sowohl von der Kraft der lodernd brennenden Flamme, als auch von der Menge und Qualität des Holzes abhängig. Die Essenz Jing wird von dem Energiepotential des Nierenmeridians beeinflusst und hat seinen Ursprung in dem, was uns unsere Eltern (Yang- Vater, yin- Mutter) bei der Zeugung mitgeben. Die Essenz beeinflusst unter anderem die Knochen, die geistige und körperliche Entwicklung, unsere Sexualität und Fortpflanzungsfähigkeit, den Zustand der Ohren, Haare, das Zahnfleisches ….
  • Shen– der Geist oder die konstellierende Kraft- hat seinen Bezug in der chinesischen Medizin zum Herz(Meridian). Die zentrale Bedeutung des Herzens ist seine Funktion, den Geist zu beherbergen und zu bewahren. Wie ein weiser Kaiser  garantiert es für schöpferische Kraft und klare Einsicht, um seinen „Staat“ (alle weiteren Meridiane/ Organe) in Harmonie und positivem Wirken zu unterstützen. „Wer seinen Geist nährt, stirbt nicht.“ (Laotse) ist ein Satz, der nur dann nachvollziehbar wird, wenn man dieses Verständnis des Geistes im Daoismus sehen und erkennen kann. Shen steht auch für Kreativiät, Inspiration, Verstand, Bewusstsein, Empathie, Genialität, Optimismus und lässt sich nur dadurch erreichen, dass sich das Herz durchlässig ohne Einwirken des Egos, auf die Welt, sein Gegenüber und sich selbst, einstellen kann. Ein „offener“ Mensch, ist in der Lage sich auf Geschehnisse einzustellen und einzuslassen, ohne auf den Lauf der Dinge absichtsvoll einwirken zu wollen. Wir Menschen in unserer Gesellschaft neigen dazu Ist- Zustände in Soll-Zustände verwandeln zu wollen. Das Maß dazu ist unsere subjektive Wahrnehmung- „Verbesserungen“, „Optimierungen“ vornehmen zu müssen. Wir stecken Energie hinein, unser Herzblut fließt, wir kämpfen und straucheln, wir verbrennen uns förmlich, um unsere Vorstellungen umzusetzen. Am Ende steht die Diagnose „burn out“. Das Feuer – das Element unseres Herzens-  hat versucht, über ein starkes „Brennen“ einen Zustand herbei zu führen, den wir uns als das Optimum vorgestellt haben. Am Ende empfinden wir uns als leer, auf der Suche nach dem Sinn im Leben, ohne Selbstvertrauen, ängstlich, erschöpft. Die Augen spielen dabei eine wichtige Rolle, zeigen sie doch durch ihr Strahlen oder durch ihren zielgerichteten Blick den Zustand des Geistes, seine Abwesenheit oder Anteilnahme, durch die Größe der Pupille  Angst oder Furchtlosigkeit an. Augen können Vertrauen oder das Gegenteil schaffen, ihre Größe verleitet uns zu Behutsamkeit oder zu Argwohn. Der psychischer Bezug des Herzens: Liebe, soziale Kompetenz, Kommunikation, Ausstrahlung, Bewusstsein, Optimismus.
  • Yang- alles kraftvolle, nach oben strebende, helle, teilweise aber auch aggressiv und schnell verlaufende an Erkrankungen, warme bis heiße an Energie, die Sonnenseite des Berges, das was uns Bewegung verleiht und uns antreibt…
  • Yin– alles ruhende, kühlende, absinkende, dunkle, teilweise sehr kalte, langsam und chronisch verlaufende, schwer machende an Energie, die Schattenseite des Berges, das, was uns Struktur gibt…
  • Blut auf chinesisch Xue-  ist unser Kraftstoff, das was unseren Körper antreibt, ein Mangel führt zu Blässe, Sehschwäche, ausbleibender Menstruation, Konzentrationsstörungen…, ein Stau von Blut entspricht dem Verschluss eines „Abflussrohres“- es kommt zu Schmerzen, die sich am ganzen Körper einstellen können, zu Schmerzen in der Brust als Vorboten eines Herzinfarktes, zu Menstruationsschmerzen, zu einem Hämatom- „blauen Fleck“…
  • Kälte– Erkältung, kalte Zustände, pathogener Faktor z. B. beim Ischias oder einem Schnupfen, bei Menstruationsbeschwerden oder Muskelschmerzen…
  • Hitze– Mandelentzündung oder Hitzezustände, pathogener Faktor z. B. bei Infektionen mit hohem Fieber, Heuschnupfen oder brennendem Harn- Blasenentzündungen, Wechseljahresbeschwerden oder brennenden Füßen…
  • Feuchtigkeit/Schleim– pathogener Faktor, Schweregefühl, Ausfluss, Trägheit, Lustlosigkeit, Cellulite und Übergewicht, Ödeme…
  • Trockenheit– pathogener Faktor, Verlust von Speichel, trockene Schleimhäute, trockene Augen, trockene Därme- Verstopfung, …
  • äußerer Wind– pathogener Faktor, Zugluft, Muskelschmerzen, Kopfschmerz, Bindehautentzündung…
  • innerer Wind– pathogener Faktor, entsteht durch Stress, chronische Erkrankungen, äußert sich z. B. als Schlaganfall, Zittern, Sprachstörungen…
  • Bluthitze oder Toxine– Neurodermitis, chronische Darmerkrankungen…
  • San jiao– die drei Feuerstätten im Körper- die Einteilung des Körpers in drei Abschnitte- es sind physiologische Aktivitäten, welche alle Organe betreffen und welche die Sicherung des Blutes Xue, der Energie Qi und der Körperflüssigkeiten für die Muskeln, die Haut und für die Organe, ferner die Verdauung, die Absorption und das Ausscheiden der Nahrung durch den Magen, die Milz und durch die Därme, ebenso wie das Ausscheiden und die Regulierung der Körperflüssigkeiten durch die Nieren und durch die Harnblase– nach dem „Gelben Kaiser“ sind die Sanjiao “ die Wege der Ernährung- sie sind der Anfang allen Qi“- ein Bild erklärt es recht einfach- der Kochtopf über einem Feuer, aus dem die reine Essenz als Dampf aufsteigt:

 

Die drei Sanjiao

die drei Sanjiao

Pathogene Faktoren sind all die, welche von außen oder von innen den Körper außer Balance bringen und zur Erkrankung führen. Da man in der früheren Zeit- also vor mehr als 4000 Jahren- noch keine Bakterien, Viren oder Keime kannte, haben die Schamanen und Heiler der asiatischen Heilkunst die krankmachenden Faktoren mit den Witterungerscheinungen verglichen und Ihnen diese Namen gegeben: Wind, Kälte, Hitze, Feuchtigkeit und Trockenheit.  Diese Pathogene können auch in Kombination auftreten und so entstehen dann die Bezeichnungen in der TCM- Diagnose: „innerer Wind“, „feuchte Hitze“…

Wir und unser Umgebendes besitzen Schätze- gemäß der chinesischen Medizin ist das Funktionieren von Körper und Geist das Ergebnis vom Zusammenwirken bestimmter Lebenssubstanzen, die drei Schätze genannt- wie oben bereits beschrieben. Es handelt sich um die Energie QI, den Geist SHEN und die Essenz JING:

Tian- der Himmel hat drei Schätze: die Sonne, den Mond und die Sterne,
Nitü- die Erde birgt drei Schätze: das Wasser, das Feuer und das Erdreich(lässt wachsen),
Renshi- der Mensch lebt dank seiner drei Schätze: Energie QI- Milz und Magen/ die menschliche Ebene, Essenz JING- Nieren/ die Erdebene und Geist SHEN- das Herz als Kaiser/ die himmlische Ebene.

Gehen wir mit den drei Schätzen sorgsam um, dann leben wir in Gesundheit und mit gesundem Geist!

unsere Schätze aus der Erde und dem Wasser- für unsere drei Schätze Shen, Qi und Jing

Unsere Schätze aus der Erde und dem Wasser- für unsere drei Schätze Shen, Qi und Jing

 

 

Oh Du Fröhliche…

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und ich habe das Bedürfnis nach Ruhe und Besinnlichkeit… aber statt dessen begegnen mir immer mehr Menschen, die gestresst nach Weihnachtsgeschenken hasten, mürrisch und übellaunig sind und ihre Aggressivität im Straßenverkehr beim Fahren abbauen.

Aufgewacht! Die ruhige und damit schöne Zeit des Jahres ist da- Advent und Weihnachten bedeuten Einkehr, Besinnung auf das Wesentliche und Zeit!

Der Winter ist die Zeit des großen Yin- der Körper soll und muss sich erholen! Alles Yang- lastige, also alles, was mit viel Energie verbunden ist, sollte vermieden werden und nur in Maßen unseren Alltag leicht regulieren.

Hier meine persönlichen Tipps für eine wirklich ruhige und schöne Adventzeit:

  • Schenken Sie sich jeden Tag ein Frühstück bei Kerzenlicht und Muße- 20 Minuten ohne Störung von Telefonaten, E-Mail und Reizen aus Funk und Fernsehen. Hören Sie ruhige Lieblingsmusik und genießen Sie den Start in den Tag mit einer Tasse Jiaogulan- Tee oder heißem Apfelmost mit Zimt und etwas Ingwer. Das Essen muss nicht üppig sein, aber warm- ein Porridge aus Dinkelvollkornflocken mit Mandeln hält lange satt, ist nicht zu schwer und gibt alle Energie. Ich liebe die Zeit am Morgen im Advent, es ist schummerig, herrlich still und die Kerzen zaubern eine heimlige Atmosphäre.
  • Fünf Minuten vor der „Abfahrt“ zur Arbeit draußen tief durchatmen und die Natur genießen- egal ob Regen, grauer Himmel oder Sonne- der Sauerstoff bringt einen Stimmungskick.
  • Fahren oder gehen Sie in Ruhe und zeitig genug los zur Arbeit oder wohin auch immer- Zeitnot bedeutet Stress und den kann unser Körper gar nicht brauchen. Außerdem macht man unter Stress Fehler! Hören Sie beim Auto fahren etwas Musik und lassen Sie sich nicht aus der Ruhe bringen. Dränglern und Rasern sei gesagt “ Schildkröten können dir mehr über den Weg erzählen als Hasen“. Genießen Sie bei längeren Anfahrten zur Arbeit einen tollen Sonnenaufgang oder den Monduntergang- besonders wenn der Vollmond wie ein dicker Eierkuchen am Himmel steht.
  • Nutzen Sie die Mittagspause für eine Atempause mit einigen Qi Gong Übungen und einer heiße Gemüsesuppe- aus dem Thermosgefäß und selbst gekocht mit Sicherheit leichter und bekömmlicher als Kantinenessen aus der Konserve. Knabbern Sie ein paar Nüsse- siehe mein Beitrag zu den Nüssen! Halten Sie ein Power- Schläfchen von 5 Minuten- herrlich entspannend und erholsam.
  • Feierabend und nun gestresst zum Einkauf- auf keinen Fall. Gehen Sie auf eine Walkingrunde oder einfach nur zum Spaziergang, klönen Sie mit guten Bekannten bei einer Tasse Tee und dann wird der Einkaufszettel geschrieben- das erleichtert den Einkauf ungemein und spart Geld…denn sie kommen nicht in die Verlegenheit, die seit August in den Geschäften liegenden Weihnachtsnaschereien zu kaufen- die schmecken eh nur künstlich und machen müde! Suchen Sie sich vorher ein leckeres Plätzchenrezept heraus, kaufen die Zutaten und „meditieren“ beim Backen. Mein Favorit sind Hafer- Kekse mit Mandeln nach der Klosterküche- sehr lecker!
  • Genießen Sie am Abend ein leichtes Gemüsegericht mit Wintergemüse, ein tolles Buch oder nette Gespräche. Lassen Sie dem Fernseher auch seine „yin- Zeit“. Natürliche Aromaöle wie Citrus, Lavendel oder Orange sorgen für eine entspannte Atmosphäre am Abend- ganze Orangen mit Nelken gespickt in der Wohnung oder im Haus verteilen- dann duftet es nach Weihnacht und Kinderzeit- das gibt Ruhe nach dem Tag.
  • Gehen Sie im Dunkel des Abends spazieren- die Abendluft sorgt für einen guten Schlaf. Wenn Sie noch kleine Kinder haben, dann ist „Laterne gehen“ ein tolles Ritual, um den Tag ausklingen zu lassen.

Rezept für Dinkel- Mandel- Gries mit winterlichem Apfelkompott(Rezept aus “ Ernährung nach Hildegard von Bingen“ von Strehlow( für 6-8 Personen):

  • einen halben Teelöffel Butter mit einem halben Esslöffel Rohrohrzucker karamellisieren lassen, geschälte und gewürfelte Äpfel- ca. 3 Hände voll- dazu geben und mit etwas Orangensaft und ca. 25 ml Rosenwein ablöschen, sanft köcheln lassen, bis die Äpfel leicht musig sind, dann zwei Hände voll gehackte Mandeln dazu geben und noch einmal ziehen lassen,
  • einen Liter Mandeldrink aufkochen, 5 Esslöffel Dinkelgries dazu geben, gut rühren und köcheln lassen, bis die Masse cremig wird, dann dazu einen Esslöffel Rohrohrzucker geben und mit einem Esslöffel weißem Mandelmus cremig rühren(nicht mehr kochen),
  • beide Massen mit Zimt und Vanille, zum Apfelkompott gebe ich gern eine Messerspitze Ysop, abschmecken, ggf. noch etwas Zucker dazu geben,
  • Apfelkompott auf den Boden eines Dessertglases geben, darauf die cremige Griesmasse verteilen und mit zwei, drei Mandeln garnieren…
  • Genießen!!!

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Sollte Ihnen die Arbeit, der Alltag und die allgemeine Hektik zuviel werden, dann „schüsslern“ Sie wie folgt:

  • Schüßler- Komplex- Kurdauer 3 Wochen: Nr.3- täglich 5 Pastillen auf der Zunge zergehen lassen und Nr.7 abends 12 Pastillen in heißem und abgekochtem Wasser auflösen(kein Metalllöffel!) und schluckweise trinken, zzgl. hilft folgender Tee: Teerezeptur: 35g zerkleinerte Baldrianwurzel, 30g Melissenblätter, 25g Passionsblumenkraut und 10g Lavendelblüten,
    1EL der Mischung mit 250ml heißem Wasser übergießen, 20 Minuten leicht sieden lassen, abkühlen und abseihen und diesen Sud täglich bis zu fünf mal trinken(für die Tagesration Mengen einfach umrechnen), abends mindestens zwei Tassen der Tagesration trinken- „Auf die Besinnlichkeit und Ruhe!“

 

Die Stille stellt keine Fragen, aber sie kann uns auf alles eine Antwort geben– Ernst Ferstl

Novemberzeit- Rote Bete- Zeit

Rote Bete- als Kind habe ich diese roten Knollen gar nicht essen wollen. Aber seit ich mich in der Praxis regelmäßig mit der Ernährungstherapie beschäftige, rückt diese(r) Tausendsassa immer wieder in den Focus…. und das nicht nur auf meinem Speiseplan!

Hier kommen die Fakten:

  • Rote Bete- ein Knollengemüse- kommt ursprünglich aus der Mittelmeerregion und ist mit Mangold verwandt. Wie so viele Errungenschaften kam diese „Rübe“ mit den Römern nach Mitteleuropa.
  • Nur 200 Gramm der „tollen Knolle“ reichen, um bspw. 20 Gramm der täglich notwendigen Eisenmenge in unseren Körper zu schleusen- Anämie und Konzentrationsstörungen ade! Eisen sorgt für eine ausreichende Sauerstoffbindung im Körper und im Gehirn!
  • Sportler und auch alle „Nicht- Sportler“ aufgepasst- Rote Bete wirkt auf die Ausdauer und Leistung- ein Glas Rote- Bete- Saft/ Tag reicht aus, um die Muskeln nicht so schnell ermüden zu lassen- bitte nicht mehr trinken, da der Nitratgehalt in der Knolle sonst zu unerwünschten Nebenwirkungen führt- “ Die Dosis macht das Gift“!
  • Rote Bete ist eine rein pflanzliche Vitamin B12- Quelle! Dieses Vitamin benötigen wir für die Zellteilung und Blutbildung.
  • Die Knolle muss mit der Schale gegart werden, sonst verliert sie den Farbstoff. Die Schale wird nach dem Kochen geschält und gegen rote Finger helfen Einweghandschuhe und/ oder Zitronensaft/ Essig.
  • Kalzium, Magnesium und Vitamin C stecken in den Blättern- also diese immer mit verwerten und ein paar Peakanüsse dazu geben- deren Fett hilft bei der Verwertung von Betacarotin!
  • Schlechte Laune, Melancholie oder Müdigkeit- essen Sie Rote Bete! Betanin – einer der Inhaltsstoffe- sorgt für die Ausschüttung von Serotonin- dem Glückshormon.
  • Rote Bete ist ein Immunstimulanz- Betanin setzt die Aktivität von Viren und Bakterien herab- deshalb können sie sich bei Schnupfen bspw. auch Rote Bete-Saft in die Nase träufeln- natürlich ohne Zusatzstoffe und Gewürze- einfach eine Knolle saften lassen und dann mit einer Pipette einträufeln- 1-2 Tropfen reichen.
  • Der Saft der „tollen Knolle“ wirkt positiv auf einen zu hohen Blutdruck- zwei Gläser Rote Bete Saft senken den Blutdruck und im Zusammenhang mit Staudenselleriesaft verdoppelt sich der Effekt. Ich verordne generell bei Hypertonie eine Mischung aus Staudensellerie und Roter Bete, um so begleitend zu therapieren. Das ist keine Erkenntnis der neuen Zeit, die alten Heilkundigen seit Hildegard von Bingen wussten schon um diese Eigenschaften, auch wenn es den Begriff „Hypertonie“ in der Zeit noch nicht gab.
  • Rote Bete und Kosmetik- jaaaaa! Kieselsäure(Selen) ist gut für Haut, Haare und Nägel, Betacarotin ist ein Radikalfänger und wirkt gegen Falten und Stress!
  • Kaufen Sie die kleinen Knollen und dann natürlich in Bio- Qualität! Bereiten Sie die Rote Bete als Rohkost immer mit etwas Zitrone/ Orange zu, denn das darin enthaltene Vitamin C verhindert die Umwandlung des Nitrat in der Roten Bete in Nitrosamin.

Rezepte mit Roter Bete finden Sie mittlerweile in vielen Kochbüchern und im Internet, mein Favorit im Herbst:

Gemüsesuppe mit Roter Bete, Möhren, Paprika und einem Hauch Sanddorn

Gemüsesuppe mit Roter Bete, Möhren, Paprika und einem Hauch Sanddorn

Schauen Sie beim nächsten Einkauf mal auf den Wochenmarkt der Region- Rote Bete in Bio- Qualität finden Sie sicher!

“ Der Winter ist die Sünd‘, die Buße Frühlingszeit. Der Sommer Gnadenstand, der Herbst Vollkommenheit“ – Angelus Silesius

eingelegte Rote Bete zu Kartoffel- Gemüse- Püree

eingelegte Rote Bete zu Kartoffel- Gemüse- Püree

Stressesser- Stresskiller

Sicher kennen Sie solche Situationen- Ärger auf Arbeit, Stress im Straßenverkehr, auf dem Weg zur Arbeit, Ärger mit …. und dann… viele von uns fangen an zu futtern- Süßes, Salziges, Fettes oder es wird gar nicht gegessen,  Kaffee gleich in Litern getrunken oder der Griff zur Zigarette soll entspannen. Dann ärgern sich viele wieder über die Folgen- Gewichtszunahme oder Völle.  Aber genau das ist ein Teufelskreis! Dieser lässt sich durch die richtige Auswahl an Gegenmaßnahmen durchbrechen und auch dazu benötigen Sie nur das eigene Bewußtsein, ein wenig Selbstreflektion und die richtigen Nahrungsmittel/ Naturmittel:

  • Nahrungsmittel sind die einfachsten und preiswertesten Mittel, um dem Stress zu begegnen- Vollkornprodukte, Fisch, Hülsenfrüchte, Nüsse, Avocado stecken voller Vitamin- B- Komplexen, welche positiv auf die Entwicklung und Regeneration der Nerven wirken. Löffeln Sie doch einmal eine halbe Avocado mit ein paar Peakanüssen und etwas Vanille anstatt der fettigen Bratwurst- Sie können förmlich spüren, wie der Körper sich erholt.
  • Magnesium ist ein kleines Wundermittel- aber nicht künstlich als Sprudeltablette oder irgend welchen teuren Nahrungsergänzungsmitteln… sondern als gesunde Mahlzeit in Form von Nüssen, Spinat, Hülsenfrüchten und … schon wieder Avocado. Soll es schnell gehen, dann nehmen Sie Schüssler Salz Nr. 7 als Heißgetränk- 10 bis 12 Pastillen in heißem Wasser auflösen und langsam trinken- Entspannung folgt prompt. Das Mittel gibt es mittlerweile auch als trinkfertiges Pulver in vielen Apotheken.
  • Omega-3-Fettsäuren hemmen das Stresshormon Adrenalin- pflanzliche Öle wie Leinöl oder Arganöl sind da die Vorreiter in der veganen Variante, Seefisch wie Lachs, Hering, Sardine und Makrele eine wunderbare Bereicherung auf dem Speiseplan und die Lieferanten für die wichtigen Fettsäuren.
  • Kalzium und Kalium müssen in einem ausgewogenen Verhältnis stehen- ggf. lassen Sie das über eine Blutuntersuchung abprüfen, denn wer sehr anfällig gegenüber einer Belastung ist, kann bei diesen Spurenelementen durchaus ein Missverhältnis haben.  Auch Kalzium und Kalium können über viele gute Nahrungsmittel aufgenommen werden und… bitte nicht zuviel Wasser trinken! Wer mehr als 2 Liter Wasser am Tag trinkt und das auf Dauer riskiert eine Verschiebung des biologisch notwendigen Kalium- Kalzium- Verhältnisses und das kann sich schädigend auf das Herz- Kreislauf- System auswirken. Der Körper benötigt ca. 1,5 Liter Flüssigkeit pro Tag, bei Sport und körperlicher Betätigung ca. 2 Liter. Damit ist aber nicht nur reines Wasser gemeint, sondern auch die Flüssigkeit in der Nahrung. Trinkkuren mit Wasser können bei Stress durchaus sinnvoll sein, dann aber mit entsprechenden Spurenelementen versetzt- Schüssler Salze wie Magnesium, Selen, Zink, Mangan- sprechen Sie mich an, ich stelle Ihnen Ihre persönliche Mischung zusammen.
  • Das Glückshormon Serotonin hilft in stressigen Situationen- einen guten Kakao trinken(echten Kakao), ein Stück gute Schokolade(mehr als 85%Kakao) oder auch eine reife Banane helfen dem Körper bei der Produktion!
  • Vitamine C und E schließen den Kreis der Stresskiller bzgl. der Nahrung- Paprika, Kohlsorten, Äpfel sollten in stressigen Zeiten immer zur Mahlzeit gehören, ebenfalls Nüsse( siehe Beitrag über die Nüsse als Gesundheitstipp).
  • Nehmen Sie die Mahlzeiten immer in Ruhe ein, nicht am Schreibtisch oder beim Auto fahren- Sie benötigen 15- 20 Minuten, um in Ruhe essen zu können und… essen Sie sich satt, aber nicht voll- ich denke, den Unterschied verstehen Sie sehr gut!
  • Mein persönlicher Stresskiller ist das Atmen- Fenster auf oder raus an die frische Luft und mehrmals tief einatmen und langsam stark ausatmen, dabei tief in die Hocke gehen und beim Ausatmen die Hände kräftig wegstoßen und wieder aufrichten.
  • Schaffen Sie sich kleine Oasen- Kerzen, Blumen, ein Glas Tee, Fenster mit freiem Blick in die Natur, der Spaziergang in der Mittagspause, ein nett gedeckter Tisch auch im Alltag, ein Telefonat mit der Liebsten/ dem Liebsten…

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  • Reden Sie Ärger weg- Sprechen Sie Situationen, die Ihnen Stress bringen- an! Schlucken Sie nicht alles runter, sonst „implodieren“ Sie irgendwann, in der chinesischen Medizin nennen wir es „Leber-Qi-Stagnation“.
  • Reflektieren Sie Ihren Tag, wenn Sie ständig im Stressmodus und Stressesser sind! Was ärgert Sie? Wer ärgert Sie? Was führt bei Ihnen zu Stress- mangelndes Zeitmanagment, mangelnde Kommunikationskompetenz ….. Seien Sie ehrlich zu sich selbst, dann können Sie Stressfallen besser erkennen und abwenden! Müssen Sie zu allen Festlichkeiten gehen, müssen die Fenster alle zwei Wochen geputzt werden, sind die Arbeiten im Haushalt gleichmäßig verteilt, muss es der 150% Perfektionismus sein, müssen Sie immer „ja“ sagen, wenn Sie „nein“ meinen…….
  • Akupunktur, TuiNa und Kräutermedizin helfen sehr gut, wenn Sie gar nicht allein aus dem Stresskreislauf heraus kommen! Folgendes Kräuterrezept ist einfach als Tee zu genießen und heißt “ Des Mönches Ruhe“(Klostermedizin):

Je 20 Gramm Eisenkraut, Kamillenblüten, 15 Gramm Stiefmütterchenkraut, 10 Gramm Borretschkraut und 25 Gramm Melissenblätter werden gemischt. Von dieser Mischung kocht man einen Esslöffel mit 250 ml Wasser sanft 5 Minuten, dann wird abgeseiht und voila! der Tee ist trinkfertig.

Dosierung: täglich 2- 3 Tassen für eine Woche, dann maximal zwei Tassen täglich und eher zum Abend(Ruhephase) trinken. Die maximale Anwendungszeit beträgt drei Wochen!

Hinweis: Borretschkraut bekommen Sie nicht mehr in der Apotheke, da diese Arzneidroge Pyrrolizidin-Alkaloide enthält, welche bei unsachgemäßer und ständiger Anwendung die Leber schädigen können. Trotzdem ist es unbedenklich für eine kurze Zeit und in geringer Dosierung einsetzbar. Wie immer- die Dosis macht das Gift! Wenn sie sicher gehen wollen, dann lassen Sie Borretsch weg und nehmen 20 Gramm Mädesüßblüten.

  • Regelmäßige Übungen aus dem Autogenen Training, der Muskelrelaxation nach Jacobsen oder Qi Gong helfen Ihnen, den Stress erst gar nicht an sich heran zulassen- probieren Sie es aus:

Qi Gong- Der kleine Kreislauf

  • Nehmen sie sich eine Ruhezeit und legen oder setzen Sie sich in einen ruhigen Raum- kein Telefon, keine Musik!
  • Die Augen schließen und entspannt den Atmen fließen lassen.
  • Die Gedanken wandern zum:
    Bereich zwischen Anus und Geschlechtsteil
    über den Steiß
    über die Lendenwirbel3/4 und die LWS
    über die Brustwirbelsäule
    über den Halswirbel 7 und die HWS zum…
    Halswirbel 1 und 2 und Übergang zum Schädel
    über den Scheitelpunkt und den Kopf bis…
    zum 3.Auge- Bereich an der Stirn zwischen den Augenbrauen
    über die Schilddrüse zum…
    Punkt genau mittig des Brustbeins/ zwischen den Brüsten
    zum Solar Plexus- Bereich unter dem Brustbein und weiter bis zum…
    Punkt etwa zwei Finger breit unterhalb des Bauchnabels und wieder zum Ausgangspunkt.
  • Neuer Beginn oder Abschluss
  • Dieser kleine Kreislauf wird mit einer bewussten Atmung im Bereich der Korrekturstellen so oft wiederholt, bis sich ein wärmendes, angenehmes Gefühl einstellt und der Körper entspannt ist.Zum Abschluss werden die Arme seitlich angehoben und dann vor dem Körper gesenkt, beide Hände auf den Punkt unterhalb des Bauchnabels gelegt und noch einmal ruhig 7x/8x ein- und ausgeatmet.Diese Form der Entspannung gehört zum Inneren Qi Gong, welches bewusst zur Schmerzbehandlung und Korrektur des inneren Körperzustandes eingesetzt wird.
    Der "Kleine Kreislauf" aus dem Qi Gong

    Der „Kleine Kreislauf“ aus dem Qi Gong

    ( Das Bild ist urheberrechtlich geschützt/ Grafikdesign Katrin Weymann exklusiv für diesen Beitrag- siehe Impressum )

Die oben aufgeführte Übung lässt sich leicht erlernen. Sie kann morgens im Bett nach dem Aufwachen praktiziert werden- probieren Sie es aus!

Ach ja… lassen Sie sich nicht vom Konsum und der Hektik in der Vorweihnachtszeit anstecken! Niemand darf Ihnen vorschreiben, wie Sie diese Zeit des Besinnens und Rückzugs verleben. Regenerieren Sie sich lieber und denken Sie daran:

Wenn man die Ruhe nicht in sich selbst findet, ist es umsonst, sie anderswo zu suchen.“

(Francois de La Rochefoucauld)

Lavendel für einen entspannenden Tee

Lavendel für einen entspannenden Tee

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