SUMMERtime :) …

und damit sind wir im großen YANG- das Feuerelement regiert seit dem 20.05. bis etwa 28.07. – etwas anders als in der westlichen Welt, beginnt der Sommer bereits im Mai. Das kleine Yang des Jahres wird vom großen Yang mit den Meridianen Dünndarm/SanJiao-Yang und Herz/Pericard-Yin abgelöst.

Passend zur Wärme bis Hitze einiger Tage im Sommer ist es für diese Jahreszeit das Element Feuer, welches jetzt regiert. Es steht für Lebensfreude, Geselligkeit und Leidenschaft, für den Vorgang, Energie verschwenderisch nach außen abzugeben. So wie es die Natur im Sommer mit ihrer ganzen Pracht tut, zieht es auch uns Menschen mehr nach draußen- mehr in die Aktivität und das Licht 🙂

Diese Jahreszeit ist sehr Yang-betont: heiß, hell und aktiv. Weiterhin sind dem Sommer die Farbe Rot zugeordnet, der bittere Geschmack und wie oben beschrieben die Organe Herz und Dünndarm- aber auch SanJiao und Pericard.

Aufgrund des vorherrschenden Yangs ist es in dieser Jahreszeit sehr wichtig, auf ein feines Gleichgewicht zwischen Abkühlung und Erwärmung zu achten, ganz besonders bei der Ernährung…

  • Das Bild des Feuers liefert uns ein feines Bild für die richtige Ernährung nach der CM im Sommer. Lässt man ein Feuer einfach brennen, verzehrt es sich schließlich selbst und erlischt…oder es greift um sich und richtet Schaden an. Bildlich gesprochen soll die Ernährung im Sommer dafür sorgen, dass das Yang-Feuer weder erlischt noch unsere Gesundheit schädigt.

Darum gibt es für die heiße Jahreszeit zwei grundlegende Ernährungsempfehlungen:

  • Sorge für eine moderate Frische und Abkühlung … siehe Text weiter unten 😉
  • Vermeide große Kälte und zu viel Abkühlung

Wenn Du gut in Dich hineinhörst, merkst Du, dass Dein Körper einerseits nach den kühlenden, typisch sommerlichen Speisen verlangt, die jetzt Saison haben: Beeren, Birnen, Rhabarber, Melone, Salate und Gemüse. Andererseits kann so viel Abkühlung zu viel Yang aufzehren. Darum sind auch im Sommer warme Frühstücke und das Trinken von Tee nicht nur wohltuend, sondern für die Gesundheit notwendig! Grillen ist übrigens ebenfalls eine sehr Yang-betonte Zubereitungsart – und eine schöne Möglichkeit, Dein Yang am Ende des Tages wieder zu stärken- vorsicht aber vor zu scharf Gebratenem… das lässt das Yang zu hoch schlagen und kann Migräne oder Hypertonie verursachen.

Frische und kühlende Speisen und Getränke

  • Beeren wie Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren
  • Gemüse wie Zucchini, Paprika, Radieschen, Spinat, Mangold, Blattsalate
  • stark abkühlendes Gemüse: Gurke, Avocado, Tomate, Sprossen, Algen
  • Reis, Weizen, Gerste
  • Krabben, Tintenfisch, Ente, Hase
  • Pfefferminztee, Früchtetee, Sojamilch, trockener Weißwein, Salz, Estragon, Sesam, Miso,  Sojasauce
Frisches mit milder Schärfe 🙂

Wärmende Speisen- nur ein paar Beispiele:

  • Grillfleisch
  • Schafkäse
  • Basilikum, Oregano, Majoran, Thymian
  • Roter Paprika
  • Chili
  • Rotwein
  • Lammfleisch
  • scharf gewürztes Wild-Fleisch
  • Exotische Gewürze
Akupunktur zur Stimulation des Wasserelement’s , um das Feuer zu kontrollieren

Bewegung und Sport im Zeichen des Elementes Feuer- bleib cool und erhitze Dich nicht zu sehr

Des Sommers Licht zieht uns nach draußen; so haben wohl die meisten Menschen Lust auf Bewegung und Sport im Freien. Wie auch bei der Ernährung gilt es, auf das richtige MAß zu achten – gerade wenn im Sommer auch sehr heiße Tage kommen…

Wichtiger als einzelne Übungen ist an den heißen Tagen der Blick auf Erhitzung und Abkühlung. Treibe Sport bevorzugt in den Morgen- und Abendstunden, achte gut auf die Reaktionen DEINES Körpers und nimm unbedingt Rücksicht, wenn Du spürst, dass Deine Leistungsfähigkeit nachlässt. Gönne Dir und Deinem Körper eine Extraportion an mild-kühlenden Getränken, die warm sein sollen bspw. milder Grüntee mit Minze oder Melisse 🙂

Grüntee als Basis + frisch gepresster Saft

Unterstütze Deinen Körper durch Ruhepausen, die Anpassung der eigenen Ziele und Erwartungen und stärken Deine Herzfunktion durch maßvoll salziges Essen. Lassen Dich nicht von der Yang-Energie dieser Jahreszeit davontragen und verbrennen- behalte einen kühlen Kopf.

Folgende Symptome können ein Hinweis sein, dass die innere Yin/Yang-Balance aus dem Gleichgewicht geraten ist:

  • Unruhiger Schlaf
  • Nachtschweiß
  • Trockene Haut
  • Neigung zu Entzündungen, rote Hautausschläge
  • Rote Flecken im Gesicht, vor allem an den Wangen
  • Rote Augen bzw. leicht entzündlich Augen, Lichtempfindlichkeit
  • Hitzewallungen
  • Großer Durst auf kalte Getränke
  • Sodbrennen, Gastritis
  • Leichter Durchfall oder Verstopfung mit übel riechendem Stuhl
  • Kreislaufschwäche, Müdigkeit
  • Emotionale Empfindlichkeit, Reizbarkeit
  • Unkonzentriertheit, Vergesslichkeit

In aller Kürze zum großen Yang:

Farbe: rot- orange

Jahreszeit: Sommer

Thermik: heiß bis glühend- großes Yang mit Wärme und Hitze

Organe: Herz/SanJiao, Dünnsarm/Pericard

Emotionen: Freude im positiven; überschäumende Geselligkeit und affektiertes Lachen als negative… ebenso keine Freude empfinden können

Energiebewegung: nach oben und außen

Geschmack: bitter

Frisch und Kühl sind gekennzeichnet von Unterschieden 😉ein Versuch der Erklärung:

Die Hitze, die verlangt nach Eis, nach Joghurt, nach kühlen oder eiskalten Getränken, nach Rohkost und Früchten- aber bitte in Maßen. Der kühlende Effekt unserer klassischen Sommernahrung und Getränke ist ein sehr kurzfristiger. Verstehe bitte: Für den Verdauungstrakt ist der Sommer eine Zeit der Schwäche, da sich die meiste Energie an der Peripherie befindet. Verdauung an sich braucht allerdings viel Energie. Das Verdauen von thermisch kühler oder kalter Nahrung oder Getränken braucht noch mehr Energie. Dazu wird die Energie von der Peripherie(Außen) abgezogen und in den Verdauungstrakt eingespeist und dort gesammelt. Das stört jedoch unsere Klimaanlage und unsere Schutzschild. Für den kurzfristigen Kick von rascher Abkühlung im Bauch stören wir den natürlich Regulationsmechanismus unseres Systems. Das ist der Super-Gau- kein hitzeerprobtes Volk macht so etwas. Daher: Als bewusster Genuss okay- als Basis der eigenen Ernährungspyramide nicht zu empfehlen.

In „heißen“ Ländern wird gerne scharf gegessen- die Schärfe bringt Energie und Wärme in den Verdauungstrakt UND unterstützt die Klimaanlage Schwitzen/Haut. Bei Wüstenvölkern bspw. gibt es dafür stark gesüßten Tee oder Kaffee- ein warmes Getränk, welches den gleichen Effekt hat. In den Tropen und immer öfter auch bei uns- Klimawandel lässt grüßen- gesellt sich zur Hitze meist noch Feuchtigkeit. Da helfen die scharfen Gewürze, weil sie zusätzlich Feuchtigkeit transformieren. In Wüstenregionen oder auch im Hochsommer bei uns dominiert Trockenheit- da ist dann süß der richtige Ansatz, weil der süße Geschmack befeuchtet.

Was aber macht die Masse unserer Menschen?  Wir essen kalt und kälter und quer Beet ohne Strategie- die Rechnung bekommen wir spätestens im Übergang zum Herbst auf dem Tablett serviert. Da wir über die Sommermonate kontinuierlich Kälte im Verdauungstrakt aufbauen und die Stabilität des Schutzschilds Wei-Qi abbauen, können wir der sich langsam herannahenden Herbst- Kälte nichts entgegensetzen und erliegen oft den ersten Infekten.

Abgesehen davon quälen wir uns erschöpft durch den Sommer, weil wir durch zu viel Eis und kaltes Obst weder Energie noch Yin noch Körperflüssigkeiten aufbauen. Süß und warm geht. Süß und kalt ergibt nur Nässe, also Ye, welches der Körper nicht wirklich brauchen kann; daher wird es gespeichert, bevorzugt in Form von Ödemen oder Schwellungen; oder ausgeschieden in Form von sommerlichem Durchfall oder übermäßigem, den Verhältnissen nicht mehr angepassten Schwitzen. Dazu kommt noch, dass Verdauungstrakt und Lungen in der Chinesischen Medizin eine enge Verbindung haben. Und die Lungen kontrollieren die Haut und das Wei-Qi, also Klimaanlage und Schutzschild. Zuviel Feuchtigkeit im Verdauungstrakt kann auf die Lunge schlagen und sie in ihrer Funktion beeinträchtigen. Das macht müde, kurzatmig und am Ende gar tropft die angesammelte Feuchtigkeit nicht nur aus den Poren, sondern auch aus der Nase- Sommerschnupfen, Sommergrippe sind die Quittung und diese wollen wir nicht!

Also… greife auch im Sommer maßvoll zu etwas Schärfe, Wärme und halte Maß mit Kaltem, Rohen… ein frisch- scharfes Süppchen ist perfekt 🙂

Bewegung:

  • alles mit Ruhe; leichtes Ausdauertraining, moderates Krafttraining, QiGong und Yin-Yoga stärken und belasten nicht zu stark
    • Schwimmen ist jetzt perfekt- allerdings danach wärmen und nicht nass bleiben!
    • Aktivität und auch Stille, Bewegung und ausreichende Pausen- gerade um die Mittagszeit- sollten die warme/heiße Zeit des Jahres prägen.

Genießen wir den Sommer- bewusst und aktiv- so können wir – egal ob Jung oder Alt- das Yang sehr gut nutzen- alles Liebe wünscht Dir

Kira

 

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