Neben zahlreichen anderen Taiji chuan/Qi Gong-Übungen favorisiere ich die Ba Duan Jin – Die Acht Brokate
Taiji chuan/Qi Gong – die heilende Kampfkunst
Unter Kampfkünsten verstehen viele Menschen Judo, Karate und Co.
Taiji chuan/Qi Gong-Bewegungsübungen gehören jedoch auch oder erst recht dazu, werden aber in der TCM eher zu Heilungszwecken eingesetzt. Es geht um den Kampf für die Gesundung/Gesundheit und auch gegen den eigenen „Schweinehund“.
Die Überlieferung besagt, dass der junge Mönch Zhang Sanefang in den Bergen den Kampf zwischen einem Kranich und einer Schlange beobachtete. Die Schlange, viel kleiner und unscheinbarer, erschöpfte mit den flincken und geschmeidigen Bewegungen die Kraft des großen Kranichs, so dass dieser erschöpft aufgeben musste. Der Mönch entwickelte aus dieser Beobachtung heraus weiche und fließende Bewegungen, gab noch die Atmung und die Bewegung des Qi in die Techniken als Zutat dazu und somit entstand diese wunderbare Bewegungsform. Geist und Körper sollen eine Einheit bilden.
In meiner Praxis steht jedoch der meditativ heilende Charakter im Vordergrund.
Jund und Alt, Kranke und Gesunde können diese Heilübungen, individuell angepasst, erlernen und in den Alltag integrieren. Damit hat jeder Patient die Möglichkeit, aktiv zur Genesung beizutragen.
Mit Konfuzius gesagt: „Es ist besser, ein kleines Licht anzuzünden, als über die Dunkelheit zu fluchen!“
Die 8 Brokate – chinesisch: Ba Duan Jin – gehören zu den berühmten und ältesten Qigong Formen Chinas.
Die im Namen verwendete Zahl „8″ (wörtlich 8 = ba und Stück = duan) verweist darauf, dass diese Methode aus 8 einzelnen Übungsabschnitten besteht. „Brokat“ (jin), die Bezeichnung eines wertvollen, gemusterten Seidenstoffes, der in China sehr geschätzt wurde, bringt die Freude an diesen Übungen, die Wertschätzung und Achtung ihnen gegenüber zum Ausdruck. Die Herstellung von Brokat war immer mit großem Aufwand und viel Mühe verbunden. Brokat als erlesene Kostbarkeit diente als Kleiderstoff und Wandschmuck, er sollte als Augenweide erfreuen. Der Begriff jin ist mit der Vorstellung von Eleganz, Feinheit und Genuss verbunden. Dies gilt es auch beim Praktizieren der 8 Brokatübungen zu berücksichtigen. Sowohl beim Übenden wie auch beim Betrachter stellt sich die Empfindung von etwas Kostbarem, von großer Schönheit ein.
Im Verlauf der langen Überlieferungsgeschichte haben sich zahlreiche Schulen und Stile der 8 Brokate herausgebildet Es gibt ca. 100 verschiedene Fassungen der 8 Brokate.
Die alte traditionelle Form der 8 Brokate beschränkt sich auf das wesentliche Thema. Durch stetiges Üben ergibt sich eine immer bessere Koordination von Bewegung und Atmung. Die Bewegung vertieft die Atmung und die Atmung wiederum verleiht der Bewegung einen inneren Rhythmus. Die 8 Brokate haben eine regulierende und gleichzeitig aufbauende Wirkung auf den ganzen Körper. Durch die sanfte Art der Bewegung helfen sie, sich in einen inneren Ruhezustand zu versetzen und machen gleichzeitig frisch und wach.