Artischocke

Entspannte Leber; basisch lecker

Auch wenn wir uns noch im tiefsten Winter befinden- unser Körper benötigt bereits jetzt ab und an mal eine Entlastung für die Leber- schließlich ist die Nahrung im Winter etwas gehaltvoller und unser größtes Entgiftungsorgan soll nicht „versauern“. Was bietet sich da mehr an als das Gemüse mit dem stärksten Bezug zur Leber- die Artischocke:

  • …ist eine Gemüse aus dem Mittelmeerraum, mittlerweile seit einem Jahrhundert nicht mehr nur Luxus in der Ernährung, sondern auch Heilmittel mit goßem Potenzial.
  • Gemäß der chinesischen Ernährungslehre kühl vom Temperaturverhalten, vom Geschmack her bitter-süss, mit einer positiven Wirkung auf die Funktionskreise Leber, Gallenblase, Blase und Magen.
  • Wissenschaftlich nachgewiesen wurden cholesterinsenkende, entgiftende, Hepatozyten regenerierende, Leber regenerierende, galletreibende und choleretische Wirkungen- zusammengefasst wirkt sie antiphlogistisch, antioxidativ, appetitanregend und blutzuckersenkend.
  • Artischocken sind reich an Vitaminen B1 und C, dem Provitamin A, sowie Eisen, Calcium, Magnesium und auch Inulin(wichtig u.a. für Diabetiker).
  • Die Eigenschaften geben die Wirkungen vor- Hitze, feuchte Hitze und Toxine ausleitend, Nässe/Schleim ausleitend, Nässe/Hitze-Kälte bei Bi-Syndromen ausleitend(Rheuma), Qi regulieend und bewegend, Blut(Xue) aufbauend und auch Nahrungsstagnation auflösend- somit ein Tausendsassa für den Körper bei Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen, Bauchspeicheldrüsenschwäche, Blähungen, Cholesterinablagerungen lösend und Cholesterin senkend, Diabetes, Fettverdauung verbessernd, Gallenschwäche, Gallesteinen, Übelkeit, Leberschwäche, Leberzellen positiv stimulierend/wachsen lassend…

Die Zubereitung der Artischocke ist denkbar einfach- dafür ist sie frisch zubereitet eine Delikatesse:

  • Die frische Artischocke unter kaltem Wasser abwaschen und mit einem Handtuch abtrocknen. Den Stiel mit einem scharfen Messer kurz hinter dem Blütenansatz abschneiden. Die Schnittfläche mit Zitronensaft einreiben.  Der Zitronensaft hilft auch gegen die Verfärbung der Hände/ alternativ Einweghandschuhe anziehen 😉
  • Alle äußeren Blätter und alle Blätter, die beschädigt sind, mit den Fingern direkt am Ansatz abreißen, auch die Spitzen der restlichen Blätter abschneiden. Diese können stachelig sein und dem Genuss der Artischocke einen „stechenden“ Abbruch bescheren. Das obere Viertel des Gemüses mit einem Sägemesser abschneiden und die Artischocke anschließend sofort in die Schüssel mit Zitronenwasser legen- so bleibt die kräftig grüne Farbe erhalten. 
  • Salzwasser in einem großen Topf zum Kochen bringen. Eine Prise Zucker und den Rest Zitronensaft hinzugeben. Die vorbereiteten Artischocken vorsichtig hineinlegen und zusammen mit Zitronenhälften bei mittlerer Hitze 30-45 Minuten kochen. Die Artischocken sind fertig, wenn sich ein Blatt leicht herauszupfen lässt; gegarte Artischocken aus dem Topf heben und abtropfen lassen.
  • Dazu passen – natülich basisch verschiedene Gemüsesorten oder Wintersalate- aber auch Fleischgerichte; allein ist es eine wunderbare Vorspeise. Dazu passt dann ein Dip aus Avocado und Gewürzen oder auch mit Knoblauch- der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Frische Artischocken sind auch für den Tee oder zum Saft pressen geeignet

Anwendungen in der Naturheilkunde:

  • Urtinktur
  • Die Artischocke wird auch homöopathisch eingesetzt- Cynara Scolymus D2, D4, D6 Globuli- die Wirkung ist in dieser niedrigen Potenzierung die gleiche wir bei der Heilpflanze.
  • Tee
  • Saft

Artischocken-Tee: Man nimmt 1 Teelöffel getrockneter Artischocken-Blätter und übergießt diese mit 150 ml kochendem Wasser.
Abgedeckt 10 Minuten ziehen lassen, anschließend durch ein Sieb gießen und bei Bedarf den bitteren Tee mit Honig süßen.
Zur Steigerung des Appetits eine halbe Stunde vor dem Essen eine Tasse trinken.
Für die gute Verdauung direkt nach der Mahlzeit eine Tasse trinken.
Artischocken-Saft: Den Saft presst man aus frischen Blättern oder kauft ihn als fertigen Frischpflanzenpresssaft; von dem Saft trinkt man etwa 25 ml- hilft gut bei Bauchschmerzen, Verdauungsstörungen und steigert das Wohlbefinden.

Die Saison für dieses wunderbare Heilgemüse beginnt bald- leider gibt es sie nicht regional zu kaufen; allerdings rechtfertigt die positive Wirkung den Kauf aus einer Bio-Produktion und in den milden Regionen Deutschlands wird die Artischocke mittlerweile auch angebaut.

Bleiben Sie gesund- alles Liebe- Ihe Kira

Bitterstoffe

Bitterstoffe dienen dem Organismus zur Gesunderhaltung, ohne diese würde unser Stoffwechsel nicht richtig funktionieren. In vergangenen Zeiten waren viele Gemüsesorten noch reich an Bitterstoffen. Diese wurden aber oft zugunsten des Geschmacks für unsere verwöhnten Gaumen „herausgezüchtet“. Dadurch gibt es in unserer Zeit nur noch wenig reine Gemüsesorten, Getreide oder Kräuter, die reich an Bitterstoffen sind.

Bitterstoffe gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen, die ähnlich wie primäre Nahrungsstoffe(Eiweiße, Kohlenhydrate…) wichtige bioaktive Funktionen erfüllen. Der Verlust von Bitterstoffen in der Nahrung hat einen großen Nachteil für unseren Organismus- Galle und Leber sprechen nicht mehr so gut an und die „natürliche Essbremse“ der Bitterstoffe funktioniert nicht mehr, wenn es kaum Bitterstoffe in der Nahrung gibt. Der eher süße Geschmack der Nahrung lässt vermehrt Insulin ausschütten, dadurch wird der Teufelskreis des ständigen Appetites/ vermeintlichen Hungers in Gang gesetzt. Das Stoffwechselgefüge und unser Geschmacksempfinden haben durch zu süße Nahrung, durch ein Zuviel an raffinierten Zucker und künstliche Geschmacks- und Aromastoffe kein Gleichgewicht mehr. Damit lassen sich die Zunahme an Zivilisationskrankheiten und auch von Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten mit begründen.

Die wesentlichesten Gründe für Bitterstoffe sind:

  • Bitterstoffe verbessern das Blutbild,
  • … stärken die Immunabwehr,
  • … helfen gegen Sodbrennen,
  • …sind natürliche Gewichtsregulatoren,
  • …aktivieren die Leber- und Galletätigkeit,
  • … regen die Verdauungstätigkeit an,
  • … helfen gegen Blähungen, Verstopfungen und Völle,
  • … regenerieren den Darm,
  • … entsäuern und entschlacken,
  • … erhöhen die Verwertung der Nährstoffe,
  • … sind eine Hilfe zur Senkung der Blutfettwerte auf Normalität,
  • … unterstützen bei Stoffwechselerkrankungen( Gicht, Rheuma, Diabetes…).

So wirken zahlreiche Bitterkräuter:

  • Angelikawurzel– wirkt antibakteriell, wirkt gegen Pilze, steigert die Immunabwehr, reinigt das Blut, reguliert bei Blähungen, wirkt gegen Erschöpfung, Depressionen/ Melancholie, stabilisiert im Klimakterium, reguliert den Kreislauf,
  • Artischocke– ein sehr gut schmeckendes Gemüse-, wichtige Arzneipflanze zur Regulierung der Galle und Leber, der Blutfettwerte, der Verdauung und ist ein wichtiges Leberschutzmittel,

    Artischocke(aus Heilpflanzenpraxis Heute)

    Artischocke(aus Heilpflanzenpraxis Heute)

  • Blutwurz- bei Blutarmut, Durchfall, Entzündungen, im Mund/ Rachen/ Darm, Zahnfleischbluten, Rachenentzündungen, zum Stillen von Blutungen, Linderung von Verbrennungen und auch bei Zahnschmerzen, als Bitterstoff kräftigt er die Schleimhaut von Magen und Darm,
  • Enzianwurzel– enthält sehr viele Bitterstoffe, Magentonikum, bei allen Beschwerden des Verdauungstraktes, der Leber und Galle, hilft bei Nervenschwäche, Ohnmacht und Übelkeit,
  • Galgant- ein wunderbares Gewürz und Heilmittel aus der Hildegardmedizin/ Klosterküche, wird wie Ingwer genommen, die Wurzel muss älter als sieben Jahre sein, dann kann diese verwendet werden, wirkt bei Appetitlosigkeit, mangelnder Fermentproduktion und Magensaftsekretion, Verdauungsbeschwerden, entzündungshemmend, krampflösend und antibakteriell,
  • Ingwer– wirkt wie der Galgant, zusätzlich auch bei Reisebeschwerden, entgiftend, hustenstillend, bei Schwangerschaftsübelkeit und sein Enzym Zingibain fördert die Nährstoffaufnahme aus dem Darm, wirkt auch bei Blutdruckproblemen und wird in der chinesischen Medizin in vielen Rezepturen zur Stärkung des Qi eingesetzt,
  • Kardamom- wirkt entblähend und verdauungsfördernd, senkt die Pepsin- und Säureproduktion im Magen, steigert die Gallesekretion, wirkt antibakteriell, gegen Pilze(antimykotisch) und virustatisch, gegen Erbrechen und Durchfall, bei übermäßigem Harndrang,
  • Kurkuma– ist eine sehr wirksame Heilpflanze zur Behandlung von Erkrankungen der Haut, des Verdauungstraktes, der Atemwege und bei Blutungen, Curcumin wirkt krebshemmend und entzündungshemmend, dementsprechend Vielfältig ist das Einsatzgebiet,
  • Mariendistel– ebenfals eine Heilpflanze aus der Hildegardmedizin, wirkt bei Lebererkrankungen durch den Inhaltsstoff Silymarin, wirkt regenerierend auf die Leberzellen, wirkt bei Trigenimusneuralgien, Gallebeschwerden, Migräne, Pfortaderstörungen und generell bei Störungen des Verdauungstraktes,
  • Zimtrinde– verwendet wird die Ceylon- Zimtrinde, wirkt antibakteriell, fungistatisch und motilitätsfördernd, wird in zahlreichen Rezepturen der chinesischen Medizin z. B. bei Kälteerkrankungen eingesetzt und finder seine Verwendung bei Beschwerden im Magen- Darm- Trakt, bei Völle und Blähungen,
  • Löwenzahn– findet seinen Einsatz als Heil- und Küchenkraut, wirkt im Frühjahr wunderbar entschlackend, leberreinigend, wird als Heilkraut bei Lebererkrankungen eingesetzt, leitet Hitze aus und sorgt für eine Harmonisierung im Verdauungstrakt, wirkt bei rheumatischen Erkrankungen und wird auch zur Unterstützung der Ausscheidung/ Entgiftung über die Leber und Nieren eingesetzt,

Es gibt noch viele Pflanzen, die Bitterstoffe enthalten, die Aufzählung beiinhaltet die wichtigsten. Nutzen Sie die Pflanzen in der Küche und Sie werden sehr schnell bemerken, dass leichte Beschwerden der Verdauung verschwinden oder trinken Sie einmal/ Woche über den Tag verteilt eine Mischung aus:

je ein Teelöffel Löwenzahnkraut, Brennnesselkraut, Mariendistelkraut – mit 1000 ml Wasser 5 Minuten leicht köcheln lassen, abseihen und legen dazu einen „veganen“ Tag mit Gemüse, Bittersalaten und Reis ein, das entlastet und sorgt für eine wunderbare Regeneration. Im Frühjahr hilft dieser Entlastungstag gegen „Frühjahrsmüdigkeit“.

Bleiben Sie gesund!

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