Depression

Seit alten Zeiten bekannt- die…

 

Zahlreiche Mythen ranken sich um das Johanniskraut, welches jetzt so zahlreich blühend zu finden ist. Es ist die typiche Mittsommerpflanze- oft um den Johannistag(24.6.) herum fängt es an zu blühen. Wie kaum eine andere Pflanze ist das Johanniskraut mit der Sonne assoziiert, dessen Kraft sie an den längsten Tagen des Jahres aufnimmt, um sie in den dunkleren Tagen des Winters an uns Menschen abzugeben. Zahlreiche Namen aus unterschiedlichen Regionen gibt es- von Blutkraut, über Frauenkraut, Sonnenkraut bis hin zu Teufelsfluch und Wundkraut haben sich überliefert- alle weisen auf die Heilwirkung hin.

Hypericum perforatum…:

  • …so die lateinische Bezeichnung, wirkt gemäß der chinesischen Kräuterlehre wärmend, ist eher von bitterem, sauerem und nur leicht süssem Geschmack- daher erklärt sich die Wirkweise auf die Funktionskreise Herz, Niere, Milz, Magen, Perikard, Leber und Gallenblase.
  • Durch die Inhaltsstoffe- Schleimstoffe, Flavonoide wie Tilirosid, ätherisches Öl mit Linalool, Geraniol, Cineol…, Phenolcarbonsäuren und Gerbstoffe- wirkt es antidepressiv, aufhellend, wundheilend, blutbildend, schmerzstillend (v.a. bei Nervenschmerzen), durchblutungsfördernd, stoffwechselanregend, blutreinigend, antibakteriell, krampflösend, entzündungshemmend, und adstringierend.
  • In der chinesischen Kräutermedizin setze ich es ob seiner positiven Wirkung auf Shen(Geist), Qi und Blut, auf Grund der Hitze und Nässe ausleitenden Wirkung sehr gerne in Kräutermischungen ein, die sich aus westlichen und chinesischen Kräutern zusammen setzen.
  • Eine sehr bekannte Anwendung ist die Einreibungen mit Johanniskrautöl- besonders hilfreich bei Kälte-Nässe, aber auch Hitze-Nässe-Bi-Syndrom(rheumatische Erkrankungen).
  • Das Öl ist eines der wenigen Mittel, welche direkt auf frische OP-Narben aufgetragen werden können(es eliminiert Entzündungshitze)- dadurch kommt es zu einer besseren Wundheilung und die Narbe bildet sich sauber aus. Ich selbst habe diese Anwendung nach meinen Operationen(Kaiserschnitt 3x und Schulter-OP), OP-Narbe meines Mannes im Bauchbereich erfolgreich praktiziert; allerdings muss das Öl aus biologischer Herstellung stammen und sehr rein sein!
  • Johanniskraut ist ein Frauenkraut, welches besonders positiv auf das Yin wirkt- daher gehört es in jede Frauenmischung bzgl. Zyklusstörungen mit Unruhe, Wechseljahresbeschwerden und darf auch nach der Menopause nicht fehlen.
  • Hypericum ist neben Weißdorn ebenfalls eines der Kräuter, die eine positive Wirkung auf den Blutdruck erzielen- besonders bei stressbedingter Hypertonie ist es sehr wirksam- zusätzlich zu einem moderaten Ausdauertraining, Ernährungsumstellung und dem Anti-Stress-Training kommt es in Teemischungen zum Einsatz.
  • Als eines der westlichen Heilkräuter hat es eine direkte Wirkung auf die Wanderseele HUN- diese wird wieder verankert und der Geist kommt zur Ruhe.
  • Auch bei Verletzungen ist Johanniskraut ein hervorragender Helfer- dabei kommt es ja fast immer zu Nervenverletzungen und somit ist es sowohl als Kraut als auch als Öl oder homöopatisch einsetzbar.

In der westlichen Naturheilkunde hat sich Johanniskraut bei Folgendem bewährt:

  •  bei Bronchitis Halsentzündung, Fieber,
  • bei Appetitlosigkeit, Verdauungsschwäche,  Magenbeschwerden, Darmentzündung, Durchfall,
    Hämorrhoiden,
  • bei Stoffwechselstörungen, Rheumatismus, Gicht,
  • bei Erkrankungen der Harnorgane, auch bei nervlichen bedingtem Bettnässen,
  • in der Frauenheilkunde bei Gebärmutterkrämpfe, Menstruationsbeschwerden, Endometritis,
    Zyklusunregelmässigkeiten, Wechseljahresbeschwerden,
  • bei Erkrankungen des ZNS und Nervensystems allgemein wie Depressionen, Nervosität, Schlafstörungen, Epilepsie, Migräne und allgemeinen Kopfschmerzen, Hypochondrie, Angstzustände, Neuralgien, aber auch Ischialgie und Hexenschuss,
  • bei Schmerzen und Beschwerden im Bewegungsapparat wie allgemeinen Rückenschmerzen, Muskelzerrungen, Blutergüssen, Quetschungen, Verrenkungen, Verstauchung,
  • bei Pfortaderkreislaufstörungen und Venenschwäche, die sich durch Krampfadern zeigt,
  • bei Hautproblemen-Wunden, Verbrennungen, Geschwüre, Ekzeme, Schrunden, Stich- und Schnittwunden, bei trockener Haut, Juckreiz und Narben/Narbenschmerzen/ schlecht heilenden Narben.

Einsatz findet:

  • frisches oder getrocknetes Kraut
  • Öl
  • Urtinktur und Tinkturen
  • homöopatische Dilutationen und Globulie in unterschiedlichen Potenzen
  • Kapseln
  • Außer als Tee kann man gegen Verdauungsbeschwerden auch das Johanniskrautöl innerlich einnehmen- dreimal täglich einen Teelöffel des Öls helfen z.B. bei Reizdarm und nervösem Durchfall.

A c h t u n g !!!

  • Johanniskraut macht empfindlich gegen Sonneneinstrahlung- nicht vor Sonnenbädern einnehmen oder einreiben.

  • Die Wirkung mancher Medikamente, vor allem immunsuppressive Medikamente wird durch Johanniskraut abgeschwächt. Auch die Wirkung von manchen AIDS-Medikamenten, Antibiotika, chemischen Antidepressiva, Herzglykoside, Gerinnungshemmer, Asthmamittel und manche Antiepileptika wird gehemmt.

  • Außerdem steht Johanniskraut im Verdacht, die Wirkung von hormonellen Verhütungsmitteln (Pille, eventuell auch NuvaRing) herabzusetzen. Dieser Verdacht konnte zwar bisher in zahlreichen medizinischen Studien nicht bestätigt werden, aber man sollte ihn sicherheitshalber berücksichtigen.

  • Bei Veranlagung einiger Menschen- Leberdisposition- kann Johanniskraut die Leberwerte ungünstig verändern. Bei längerer Einnahme sollten daher die Leberwerte überwacht werden.

Trotz aller o.g. Achtungszeichen ist und bleibt Johanniskraut eines der wichtigsten und mächtigsten Heilmittel in der Naturheilkunde- gehört aber in die Hände des fachkundigen Naturheilarztes/- ärztin, Heilpraktikers/-praktikerin und sollte nur nach Rücksprache und mit Maß und Bedacht eingesetzt werden.

Es ist schützenswert und beschützt uns- sein wir behutsam in der Ernte und lassen dem Johanniskraut seinen Platz in der Natur!

Legenden:

Der Legende und Überlieferung nach, stand das Kraut unter dem Kreuz Jesus Christus und fing die Blutstropfen auf- daher auch Christkraut oder Blutkraut genannt. Damit begründeten die Menschen in früherer Zeit seine positive Wirkung auf das Blut und die Blutung der Frau.

Der Teufel war erbost über die Wirkung des Johanniskrautes- daher stach er mit Nadeln auf die Blätter ein. Hält man ein Blatt des „Tausendlöcherlkrautes“ gegen das Licht, dann sehen die Exkretbehälter wie kleine Löcher aus. Auch diese Signatur weist auf die positiver Wirkung bei Wunden hin.

 

 

Ausgebrannt- oder wenn das Wochenende zur Erholung nicht reicht

Burn out ist in allen Medien- der „stille“ Burn out jedoch wird kaum bzw. deutlich weniger beachtet. So wie auf dem Bild folgend- ausgetrocknet und ausgebrannt fühlt Man(n)/Frau sich dann- hier kommen die Fakten dazu:

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  • …ist ein schleichender Prozess- wird durch eine ständige Überforderung durch eine an sich geliebte, engagierte Arbeit in Gang gesetzt. Es sind Menschen, die nach außen hin zufrieden, glücklich, immer gut gelaunt auftreten, die häufig betroffen sein können.
  • Die Warnsignale– Konzentrationsstörungen, Ungeduld, Abschalten fällt schwer, Gedanken drehen sich im „Karussell“, Einschlafen am frühen Abend vor dem Fernseher oder das „Aufschrecken“ aus dem Schlaf,
  • 7- Sieben- Anzeichen– niedrige Toleranzschwelle, Ich sage „ja“ anstatt „nein“, ständige Erreichbarkeit, Arbeit „stapelt“ sich, Zynismus, Verabredungen oder Termine absagen- oft auch kurzfristig-, Empfindlichkeit bei Geräuschen und übertriebene Wahrnehmung von an sich leisen Geräuschen
  • Die „Erschöpfungsspirale“- von Stufe 1… bis 12 nachfolgend- zwanghaftes „Beweisen“ der Fähigkeiten, verstärkter Einsatz in der Arbeit, bei sozialen Belangen…, Rückstellung eigener Bedürfnisse, Verdrängung von Konflikten und Bedürfnissen, Umdeutung von Werten/ Normen, Verstärkte Verleugnung der auftretenden Probleme, Rückzug, wahrnembare und zu beobachtende Verhaltens(Wesens)-Änderungen, Verlust des Gefühls für die eigene Persönlichkeit, innere Leere, Depression, völlige Erschöpfung,
  • Burn out in der Chinesischen Medizin– bedeutet eine Erschöpfung von Shen, Qi, Xue und Jing(siehe auch Artikel zu den Begriffen in der CM). Akupunktur sorgt für die notwendige Entspannung, Kräutermedizin und Ernährungstherapie für den Aufbau von Qi und Xue, Entspannungsverfahren und Meditation z. Bsp. aus dem Qi Gong für die Erholung. Dazu gehören dann noch Ordnungstherapie und eine Selbstreflektion. Alle Maßnahmen in der Gesamtheit führen zu einer positiven Veränderung und der Patient/ die Patientin kann aus sich selbst heraus genesen.
  • Was benötige ich– Ehrlichkeit zu sich selbst und der Umwelt, d.h. Selbstreflektion in schonungsloser Offenheit und den Willen, wirklich etwas zu ändern. Halbwahrheiten oder nur die Hilfe von außen bringen Sie nicht wirklich aus der Spirale heraus. Fordern sie die Hilfe ein, bspw. über spezialisierte Reha- Kliniken oder ambulante Therapien, welche nicht nur den “ schulmedizinischen Aspekt“ sehen. Oft ist es aber so, dass die gesetzlichen Krankenkassen n u r die Therapien bezahlen, die im Leistungskatalog verzeichnet sind.
  • Was führt zum “ stillen Burn out“– Perfektionismus, Ignoranz, Leistungsdruck, Rücksichtslosigkeit, mangelnde Empathie, schlechte oder einseitige Ernährung, Inkonsequenz, mangelnde Erholung und Entspannung, agressiver Konsum von Nikotin, Kaffee, Alkohol, Bewegungsmangel, ständige Überforderung in allen Lebenslagen, Anspannung in der Partnerschaft, Selbstaufgabe… die Liste ließe sich noch fortführen. Letztendlich ist es aber das mangelnde Gefühl für mich als Person und meine Bedürfnisse. Dieses „Mitgefühl“ mit sich selbst oder Achtsamkeit heißt nicht, dass ich ein Egoist sein muss oder ständig wie auf „Wolke7“ durch die Gegend schleiche- nein, es bedeutet, dass ich vor mir, meinen Lieben und ganz einfach dem Leben Respekt habe!

Was kann ich tun?

  • Aufwachen! „Erkenne Dich selbst und du erkennst die Welt“- Wir ändern nicht unser Umfeld, wenn wir uns nicht selbst verändern!
  • Organisiere Dich! Ordnung ist das halbe Leben, das hat Oma immer gesagt- ich sage, Ordnung ist das ganze Leben, zumindest in wichtigen Bereichen(siehe Artikel Stressesser…). Ordnung heißt nicht, dass ich Spontanität und Flexibilität verliere, ganz im Gegenteil, mit Ordnung gewinne ich diese wieder!
  • Meditation- eröffnet ganz neue Sichtweisen und Wege. Dies lässt sich erlernen, wo auch immer. Es muss nicht gleich eine Reise nach Indien sein, auch in Deutschland lässt sich Meditation erlernen- im Kloster, beim Qi Gong, beim TCM-Therapeuten/ Therapeutin:), beim Kampfsport….
  • Ernährung- dazu habe ich schon verschiedene Artikel verfasst- stöbern sie ruhig auf meiner Seite! Egal, für welche der Formen- Vollwertkost( voller Wert), TCM- Ernährung, Ayurveda-Ernährung, Ernährung nach der Klosterheilkunde, vegetarische Ernährung… wichtig ist, dass Sie mit dem Bauch und den Sinnen satt werden, daraus kommt die Energie!
  • Bewegung im Alltag und gezieltes Training- bewegt das Qi und Blut, sorgt für Ausgleich und aktive Entspannung.
  • Suchen Sie sich zum Ausgleich etwas, was Ihnen Freude schenkt- Kochen, Backen, Zeichnen, Tanzen, Schreiben, Töpfern…. Verwirklichen Sie sich selbst, das geht auch mit Kindern und Familie.

Auch diese Aufzählung ließe sich unendlich weiter führen. Ich möchte Ihnen mit einer Überlieferung/ einer Sage aus China eine wunderbare Zeit wünschen und Sie zum Nachdenken anregen:

„Ein alter und ein junger Mönch trafen sich beim Gebet. Danach fragte der junge Mönch, wie es wohl käme, dass der alte Mönch so kraftvoll und gesund sei. Darauf erwiederte der Alte “ Wenn ich schlafe, dann schlafe ich, wenn ich sitze, dann sitze ich, wenn ich esse, dann esse ich, wenn ich gehe, dann gehe ich…“ Der junge Mönch versicherte, dass er es auch so machen wolle, damit auch ihm Gesundheit und Kraft für ein langes Leben erhalten bleiben. Nach vielen Jahren trafen sie sich wieder, der junge Mönch etliche Jahre gealtert und leidend aussehend, der Alte kraftvoll wie eh und je. “ Wie kommt es, Du bist nicht älter geworden, immer noch voller Kraft“ fragte der Jüngere, “ dabei habe ich getan, wie du gesagt hast“. „Nein“, sagte der Alte,“ wenn Du schläfst, bist du schon wach, wenn du sitzt, gehst Du schon, wenn Du isst, dann arbeitest du bereits…“ Der Jüngere sah den Alten an und verstand den tiefen Sinn der Worte. Fortan gingen sie gemeinsam durch die Welt, saßen wenn sie saßen, aßen wenn sie aßen und gaben diese Weisheit an alle weiter, die an ihr interessiert waren.“

So kraftvoll und voller Leben könne wir bei sorgsamen Umgang mit uns selbst sein

So kraftvoll und voller Leben können wir bei achtsamen Umgang mit uns selbst und unseren Ressourcen sein

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