empathie

Mitgefühl oder Mitleid- kennst DU den Unterschied?

Hallo- schön, dass ich DICH zu meinem neuen Blog-Beitrag und der neuen Woche begrüßen darf. Es ist die Neumond-Woche im Juni und das Thema passt ganz wunderbar…

Vielleicht Eines vorweg…die Gefühle in der fernöstlichen Lehre:

Gefühle wie Angst(Niere) und Aggression(Leber) sind angeborene Regungen, die evolutionär gesehen das Überleben gesichert haben. Sollten wir diese Gefühle jedoch nicht ausleben können, sie unterdrücken oder sie gar nicht als solche registrieren u n d akzeptieren, können sie uns seelisch verkümmern lassen und auch seelisch-körperlich krank machen. 

Besonders Angst macht sich nicht unbedingt als solche bemerkbar – schließlich stehen wir urplötzlich keinem Mamut oder Grizzly mehr gegenüber. Ängste treten oft alleinig als körperliches Symptome auf… wie Schweißausbruch, Schwindelgefühl oder Gelenkschmerzen… Auch die gelernten Reaktionen auf Ängste wie Vermeidungsverhalten oder Aufbau eines vermeintlichen Schutzes vertuschen nur das ursprüngliche Gefühl der Angst. Unsere Reaktionen sind somit gar nicht mehr der natürlichen Emotion Angst zuzuordnen – es erfolgte oder erfolgt ein Zurückdrängen ins Unterbewusste.

Schlussendlich… wenn Schlüsselreize das Gefühl der Angst auslösen, Qi- unsere Lebensenergie-aber (weil wir die Angst nicht anerkennen) nicht frei fließen und sich so abbauen kann, sucht sie sich andere Wege. Kalter Schweiß, Übelkeit, Durchfall und Erbrechen können die Konsequenz sein, die Angst kann sich auch in Organen manifestieren. Erst durch spannungslösende Reaktionen- Gespräche, Weinen, Schreien…können Ängste sich auflösen.

Wie können wir uns den Energiefluss von Gefühlen vorstellen? Angst etwa ist der reflexartige Impuls, Qi schützend ins Innere zu ziehen – Du kennst es vom Igel, der sich bei Gefahr zusammen rollt und sich nach „Innen“ bewegt; bspw. zieht sich unser Magen auch unmittelbar zusammen; das Vegetativum reagiert; da sich die Arterien verengen bekommen wir kalte Hände, unser Herz schlägt schneller und die Atmung wird flacher. Am Beispiel Angst kannst Du deutlich erkennen- Gefühle sind tatsächliche Bewegungen unserer Lebensenergie in unserem Körper.

Nach diesem kleinen Exkurs zurück zum Thema:

Hast Du Dich auch schon gefragt:“ Ist das jetzt Mitgefühl oder Mitleid“… gerade wenn man in schwierigen Situationen steckt. Es ist völlig egal, ob es eine Trennung, eine verpasste Chance, ein Todesfall… ist; oft kommen Worte wie „Es tut mir so furchtbar leid… Du Arme(r)… Das ist ja furchtbar…“; seltener „Ich bin bei Dir, wenn Du mich brauchst… oder auch ohne Worte ein Händedruck oder eine Umarmung. Merkst Du etwas an den Formulierungen?

Aus der Sicht der fernöstlichen Lehre sorgen unsere fünf Emotionen mit den zugeordneten Funktionskreisen dafür, dass wir Mitgefühl entwickeln oder Mitleid haben… es steckt bereits in der Bezeichnung:

  • Mitleid– leide mit, Angst und überbordende Sorge mit Störungen im Funktionskreis Niere/Blase und Milz… die Angst, dass das Schicksal mich selbst treffen könnte ,,, somit keine echte Unterstützung für den Anderen/ die Andere; manchmal auch ein bisschen Aufatmen, dass man sich selbst nicht mit Krankheit, Jobsorge, Tod… auseinandersetzen muss oder kann; manchmal Überforderung, obwohl man selbst gar nicht von der Situation betroffen ist und dann „mitleidig“ auf den Anderen/ die Andere h e r a b s c h a u t … hier ist keine sachlich- objektive Sichtweise möglich.
  • Ein weiterer Aspekt- kennst DU das Gefühl, sich gegen entgegengebrachtes Mitleid am liebsten wehren zu wollen? Dann spürst Du, dass sich der Andere „über“ Dich gestellt hat; seine Überlegenheit demonstriert, vielleicht sogar übergriffig wird und Deine Grenzen nicht akzeptiert und verletzt. Mitleid kann „klein“ machen- es nimmt Dir auch immer ein Stück Deiner Würde; es spricht Dir indirekt ab, dass Du Dich in der Lage siehst, Dein eigenes Leben oder auch nur eine bestimmte schwierige Situation selbst zu meistern. Richtig unangenehm wird es, wenn zwischen den Zeilen dann noch die Erwartung nach dauerhafter Dankbarkeit auftaucht! Mitleid erschwert unter Umständen, dass Du selbst die Verantwortung dafür übernehmen kannst, wie es weiter geht. Das Gefühl der Hilflosigkeit wird verstärkt- Du fühlst Dich gelähmt und als hilfloses Kind. Auch kann es sein, dass Du selbst die Situation gar nicht als so hilflos oder arg empfindest, der Andere seine eigenen Empfindungen transportiert- das kann im Miteinander sehr unangenehm sein. Fazit- Mitleid hilft niemandem- Leid wird tatsächlich nicht kleiner, wenn man sich selbst als leidend und schlecht fühlt!
  • Ein weiterer Aspekt, der Mitleid als nicht akzeptabel begründet- Grenzen können verschwimmen, eigene und die fremde Problemsituationen und Gefühle vermischen sich. Der „Mitleidende“ neigt schneller dazu, etwas auf den anderen zu projizieren, was mit demjenigen gar nichts zu tun hat…dafür meist umso mehr mit einem selbst. Wer sehr im Mitleid „verwachsen und verwoben ist“, ist generell gar nicht mehr in der Lage, einem anderen Menschen wirklich zu helfen- egal ob gewünscht oder erforderlich!
two hands
  • Mitgefühl– bedeutet mit-fühlen und ist eine Art herzliche(Herzmeridian in Balance) Anteilnahme und hat mit Einfühlungsvermögen und Verständnis auf der Basis von Ebenbürtigkeit und Wertschätzung zu tun. Gleichzeitig ist eine objektive Sichtweise möglich. Mitgefühl ist ein „Angebot einer herzlichen, tröstenden Umarmung“- diese lässt dem Betroffenen die Wahl sie anzunehmen oder abzulehnen. Keiner von beiden fühlt sich dabei hilflos- alle Grenzen sind klar zu spüren; Probleme können da gelassen werden, wo sie hingehören. Ein Hilfsangebot findet auf Augenhöhe statt- alle angebotene bzw. gewährte Hilfe ist angemessen, zielführend und selbstverständlich nach Möglichkeit in Absprache mit dem direkt Betroffenen.
  • Mitgefühl- trägt zu einer Verbesserung der Situation bei, egal wie; es lähmt oder schwächt nicht einen oder beide, sondern stärkt und gibt die nötige Kraft, die Dinge anzugehen. Es herrscht ein Dialog und unterstützt dadurch das Finden von angemessenen Lösungen. Statt Hilflosigkeit und „Leid“ kommen eher Zuversicht und Hoffnung zum Tragen- der Betroffene wird ernst genommen und als Persönlichkeit gewertschätzt!

Übrigens… alles trifft auch für Selbst-Mitleid und Selbst-Mitgefühl zu!

Meditation v e r-hilft Dir zum Selbst-Mitgefühl

In der Praxisarbeit Akupunktur gibt es die Möglichkeit, die Emotionen entsprechend zu unterstützen- die SHEN-Akupunktur ist eine Form, eher auf emotionaler Ebene zu arbeiten; hervorragende Punkte für mehr Mitgefühl und weniger Mitleid sind:

  • Herz 7- ShenMen
  • RenMai 6- QiHai
  • RenMai 4- GuanYuan
  • Die 4 Weisen auf dem Schädeldach aber auch
  • Pericard 7- Punkt der tausend Kränkungen
  • Extrapunkt YinTan- er liegt zwischen den Augenbrauen an der Nasenwurzel

Ich wünsche Dir , dass Du in besonderen Situationen und bei Herausforderungen im Leben jede Portion MITGEFÜHL empfangen darfst und für Dich selbst Mitgefühl empfindest, wenn Dich das Leben prüft!

Alles Liebe…

Kira

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