Gleich vorweg- dieser Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und enthält k e i n Heilvesprechen; er bietet einen Ansatz für Betroffene, über ihre Ernährung nachzudenken.
Ein Congee ist gemäß der chinesischen Ernährungslehre eine der simpelsten Kraftsuppen und eine echte Gesundheits- und Heilnahrung. Das Reis-Congee ist fester Bestandteil der asiatischen Küche, wird meist morgens getrunken und bildet eine gute Grundlage für den Tag, die Gesundheit und das Wohlbefinden. Da es sehr bekömmlich und mild ist, kann es sowohl von Kindern und alten Menschen als auch von geschwächten Personen und Menschen mit unterschiedlichen Krankeitsbildern und Symptomen eingenommen werden. Auch in der Schwangerschaft bei gegenläufigem Magen-Qi- der Schwangerschaftsübelkeit- wirkt Reis-Congee heilsam und unterstützend.
Die Grundsuppe besteht aus eine Tasse Basmati-Reis- keinem Vollkornreis(dieser ist zu schwer verdaulich)- und zwei bis drei Litern Wasser; alles in einem großen Topf zum Kochen bringen; auf kleiner Hitze etwa 2 bis 4 Stunden köcheln. Je länger das Congee gart, um so mehr Qi enthält es und ist um so bekömmlicher. Es werden keine Gewürze dazu gegeben; maximal frische Kräuter!
Was macht das Reis-Congee so einzigartig? Erst einmal- es besteht nur aus den zwei wichtigsten Zutaten für den Menschen- Reis und Wasser- so hilft es bei der Qi-Bildung (Lebensenergie) und füllt Körper-Säfte(JinYe) auf, d.h. es kräftigt den Körper und befeuchtet Trockenheitszustände im Körper. Weiterhin fungiert es als Energielieferant und gleichzeitig als Entgifter; die mittlere „Kochstelle“- der mittlere Jiao- wird reguliert!
In der 5-Elementen-Küche/ asiatischen Küche wird Reis dem Metall-Element zugeordnet und gehört zu den neutral wirkenden Nahrungsmitteln(ZhangFu sind Dickdarm/Lunge). Der Reis wird durch das lange Kochen bekömmlich und aufgeschlossen, so dass der Körper für die Aufnahme, Assimilation und Verdauung keine große Kraft aufbringen muss. Damit erklärt sich auch die entgiftende Wirkung des Reis-Congee. Die überschüssige Feuchtigkeit wird aus dem mittleren Erwärmer(Magen/Darm/Verdauungsorgane) „rausgeschmissen“ und die Lunge gestärkt. Falls Schleimprobleme sowohl im Nasen-Rachen-Bereich, pulmonal und gastrointernal existieren, werden diese zugleich mit behandelt.
Schleim ist aus der Sicht der Chinesischen Medizin überschüssige Feuchtigkeit, die meist aus einer Schwäche des Erd-Elements (Magen/Milz) entsteht oder die durch Ernährungsfehler verursacht wird. Verweilt diese Feuchtigkeit im Körper, manifestiert sie sich als Schleim- Schnupfen; Verdauungsprobleme in Fom von schleimigen Durchfällen; Ausfluss; Bronchitis; schleimiger Auswurf….sind mögliche Symptome.
Durch das Congee wird der Darm als Verdauungs-, Entgiftungs- und Endsorgungsorgan gereinigt, die Verdauung reguliert, der Körper kann effektiv mehr Qi und Blut bilden. Es findet ein Ausgleich im Körper auf verschiedenen Ebenen statt.
Problematisch an Feuchtigkeit ist, dass in Folge auch Hitze entstehen kann- Entzündungen mit viel Feuchtigkeit sind die Folge- in der Zungendiagnostik finden wir eine rötliche- rote Zunge mit einem Belag von gelb- weißlich/gelber Farbe ggf. auch einem schmutzig- gelben, quarkigen Belag; gedunsen mit roten Rändern und ev. Zahneindrücken- Krankheiten wie chronische Darmentzündungen; stinkende Durchfälle; ständige Müdigkeit… bis hin zu Tumoren/Krebs können entstehen.
Bei der Diagnose „Feuchte Hitze“ ist das Reiscongee als Mischcongee aus Reis und Mungobohnen mit einigen Spritzern Bio-Zitrone und etwas Zitronenschale sehr wirksam:
- Reis und Mungobohnen mit je einer Handvoll werden mit 3 Liter Wasser ebenfalls 2-3 Stunden geköchelt; dann mit einigen Spritzern frischer Zitrone und zwei bis drei Zügen frischer Zitronenschale- Bio!!!- versetzt; ggf. muss immer etwas Wasser dazu gegossen werden- es sollte ein sämiger Brei entstehen.
- Die Mungobohnen wirken stark entgiftend; leiten Feuchtigkeit, Hitze und Toxine aus, transformieren Schleim, bauen gesundes Yin auf- immer ein Mangel bei Hitze und leiten Hitze von oben nach unten ab- wichtig bei dieser Diagnose( …tritt zum Beispiel auch bei Bluthochdruck und zu hohem Cholesteinspiegel auf).
Interessant ist die Wirkung des Reis-Mungo-Congees während einer Chemo- und/oder Strahlentherapie. Nun kann man sicher auch wieder über diese Therapien streiten- darum geht es hier nicht- schließlich entscheidet jeder für sich, was er als Therapie für sich in Anspruch nimmt!!!
Allerdings sollte jede aggressive Therapieform mit einer passenden Ernährungstherapie begleitet werden.
Chemo- und Strahlentherapie:
- führen zu Hitze;
- infolge dieser Hitze dicken die Säfte ein- dies führt zu Schleim-Hitze(Zunge ist rot mit gelbem Belag, eventuell tritt Unruhe auf…)
- diese Hitze kann zu Yang-Ming-Hitze werden; auch zu rebellierendem Magen-Qi mit Übelkeit und Erbrechen führen…;
- bei langen Behandlungen wird das gesunde Yin verletzt und es entstehen zusätzlich eine Leere-Hitze; Toxine und Blockaden von Qi
Daher sollte die Nahrung nicht belastend sein und den Organismus nicht noch zusätzlich belasten. Nach neuesten Forschungen- untermauert durch die aktuellen Studien im Immanuel-Krankenhaus in Berlin- wirkt sich ein moderates Fasten während solcher aggressiven Therapien positiv auf das Befinden der Patienten und die Verträglichkeit der Therapie aus. Ein Heilfasten würde zu einer zu starken Auszehrung führen; daher sollte eine Kalorienaufnahme von 700-1200 kcal angestrebt werden; die Nahrung sollte vegetarischbasiert sein:
- Reis-Mungo-Congee; dazu gedünstetes Gemüse, Sprossen, etwas gedünsteter Salat; leichte Gemüsekraftsuppen und leichte Eintöpfe
- Ghee; ggf. etwas Ei als Koch- oder Rührei; Shiitake; LingZhi; Champigons…
- Mandelprotein mit Haferdrink/Mandeldrink/Reisdrink
- Odemenningtee; Melissentee zum Abend; ansonsten abgekochtes, lauwarmes Wasser
- Nahrungsergänzung nach Bedarf
- kein anderes tierisches Eiweiß, da dies schwer verdaulich ist und zu starker Hitze führt
In der chinesischen Ernährungslehre wird berücksichtigt, dass Energie nicht verloren geht- daher bleibt das Qi gerade bei lange gekochten Getreide-Congees in dieser Suppe und ist aus diesem Grund als kraftbringende Nahrung anzusehen und sehr wirksam. Gemüse wird gedünstet; Salate angeschwenkt, Obst eher als leichtes Kompott zubereitet- denn Rohkost schwächt die Mitte und das können wir bei Erkrankten nicht gebrauchen- die Energie wird zur Genesung benötigt!
Auch Brot, Zucker, Weißmehlprodukte, Fleisch, Aufschnitt, Milchprodukte außer Ghee können zu ungewollter Schleim/Hitze führen- das wieder behindert die Genesung.
Lassen Sie sich daher beraten- eine Ernährungstherapie unterstützt Sie in der Genesung; denn „Lass Deine Nahrung Dein Heilmittel sein“ so Paracelsus.
Übrigens- so ein Congee kann auch bei einfachen Erkältungskrankheiten zu einer deutlichen Linderung und schnelleren Genesung führen- probieren Sie es aus!
Alle guten Wünsche und gute Gesundheit- Ihre/Eure Kira Schwarzrock