Heuschnupfen

Das Klare vom Trüben trennen…

Schüssler Salz Nummer 8- Natrium chloratum(Nacl) gehört zu den großen vier Yin-Mitteln in der Mineralstofftherapie und reguliert unter anderem das Wasserlement gemäß der TCM:

  • Wasser ist Yin- Feuer Yang; die zusammenziehende Bewegung des Yin und die ausdehnende Wirkung des Yang regulieren die natürliche Bewässerung im Organismus. Bei einer Störung im Nacl Haushalt können die Zellen das notwendige Klare nicht mehr aufnehmen und sich dadurch nicht mehr reguliert ausdehnen- alle Zellen bleiben dann im kalten Yin-Zustand fixiert.
  • Nacl- reguliert die natürliche Bewässerung, schaltet Yang ein und bewahrt/schafft eine klare und gesunde Yin-Nässe;
  • Nacl- bei Yin-Trockenheit notwendig zum klaren Bewässern- gekennzeichnet durch ein gestörtes Durstverhalten(zuviel, zuwenig), trockenen Mund und trockene Haut, aufgesprungene Lippen, ggf. Verstopfung;
  • Nacl- bei unregulierter Yin-Nässe trocknend wirkend- gekennzeichnet durch gestörtes Durstverhalten, Tränenfluss, Speichelfluss, Wassererbrechen, wässrigen Durchfall, ätzenden Schweiß, nächtliches Schwitzen, Schwellungen der Hände, Füße und des Gesichtes- oft kommt es zusätzlich zu Absonderungen von klarem, durchsichtigen Wasser und Schleim(oftmals ätzend, beißend) und salzigem Mundgeschmack; die Beschwerden verschlimmern sich durch feuchte Umgebung, Kälte und Nässe
  • Nacl- immer dann, wenn der Kälte-Typ aktiviert, Yin-Kälte aufgelöst und Yang-Wärme aktiviert werden soll- bei frostig kalten Händen/Füßen, einem Kältegefühl entlang der Wirbelsäule, Blutmangel, Mattigkeit, Schläfrigkeit, Schwäche und damit verbundenen rheumatischen Beschwerden;
  • Der energetische Zustand beschreibt ein Zusammenziehen, nass oder trocken und eine Fülle an ungewollter Yin-Nässe; die enrgetische Wirkung von Nacl ist befeuchtend und trocknend, wärmend, ausdehnend, belebend, das Yang-Feuer positiv belebend, es ist eines der wichtigsten Mittel, um Kälte auszutreiben(neben Silicea und CaP)

Nacl-Hauptanwendungen bei:

  • Hydrämie- Wasseransammlungen, wo sie nicht hingehören
  • Mattigkeit/Schläfrigkeit/Neigung zum Weinen und zur Melancholie
  • zu wässrige Schleimhäute
  • zu trockene Schleimhäute
  • bei großer Kälte im Körper
  • Blutschwäche
  • Einschlafen von Händen und Füßen
  • Hauterkrankungen- besonders mit Yin-Nässe
  • Yin-Schmerzen- d.h. Schmerzen mit Tränenfluss, viel Speichel, rinnender Nase, Durststörungen, Verstopfung und ggf. trockenen Augen
  • Durchfall- wässrig-schmleimig
  • Insektenstiche, Quaddeln, Heuschnupfen
  • Magenerkrankungen mit zuviel Magenschleim und zuwenig Magensäure-Sodbrennen mit Megenentzündungen und Schleimerbrechen + Stuhlverstopfung
  • echte Erkältungen und alle Kälte-Erkrankungen gemäß der TCM, d.h. weißer Zungenbelag, große Kälte, Unvermögen zu fiebern- immer dann wenn Wärme und Trockenheit lindert sind die großen Kältemittel zu nehmen: Nacl, Maph,Kacl
  • Gelenkmittel bei Kälte

Leitsymptome und Lebensrhythmus:

  • Kälte
  • Energiemangel
  • wässrig
  • trocken
  • Salzverlangen
  • Nacl ist das Mittel für die Endphasen im Lebensrhythmus- Winter/Kälte- immer getreu dem TCM-Prinzip : Wenn Yang den Höhepunkt überschritten hat, wird es zum Yin- hat Yin den Höhepunkt überschritten, wird es zum Yang…
  • Nacl löst Kältezustände und Winter auf, schafft ein gesundes, warmes und ausreichend feuchtes Yang-Klima- somit ist es ein Mittel in allen Lebensbereichen
  • Die Psyche des vom Mangel an Nacl Gekennzeichneten zeigt sich weinerlich und mit wenig Lebensenergie; schlecht gelaunt, ständig missgestimmt und Trost verschlimmert den Zustand- “ Es ist das Mittel für den bleichsüchtig- blutarmen Rheumatiker“ lt. Dr. Jaedicke; Angst ist die starke Emotion bei Nacl-Mangel- Angst und Kälte sind große Feinde des gesunden Lebens!

Anwendung:

  • Als Schüssler Salz Nummer 8 in der Regelpotenz D6
  • akt und chronisch
  • auch nach Kummer, Schreck und Todesnachricht
  • akut- alle 30 Minuten eine Pastille
  • chronisch-6-8x tgl. eine bis zwei Patillen
  • Salbe oder wässrige Lösungen bei nässenden Ekzemen, Gürtelrose, sprödenfingernägeln, Fließschnupfen, Brandwunden, Insektenstichen, Bläschen, dunklen Augenrändern, Gelenkergüssen, ätzendem Schweiß…

Anmerkungen:

  • Alles mit Maß- jeder Mensch hat einen individuellen Bedarf an Flüssigkeit und Wasser- ist der Urin wasserklar haben wir zuviel, ist er konzentriert dann zuwenig
  • Sparsam mit Salz umgehen- die Nahrung an sich ist salzig genug; wer viel würzt benötigt mehr Flüssigkeit!

„Das Salz ist etwas Gutes. Wenn das Salz die Kraft zum Salzen verliert, womit wollt ihr ihm seine Würze wiedergeben? Habt Salz in euch, und haltet Frieden untereinander (Jesus im Markusevangelium Mk 9,50)“

und

„Das Prinzip aller Dinge ist Wasser; aus Wasser ist alles und ins Wasser kehrt alles zurück“- Th.v.Milet

Achten wir beides- in diesem Sinn wünsche ich eine gute Woche!

 

Chrysanthemen

…waren früher immer Geburtstagsblumen, bevor ich deren Heilwirkung erlernt habe. Gemeint ist natürlich die Wirkung der Chrysanthemenblüte- Chrysanthemi flos oder Ju Hua.

Diese Blüten bilden gerade jetzt im Sommer einen wunderbar mild schmeckenden, kühlenden Tee mit entgiftender Wirkung. Hier das Wesentliche zu einer sehr vielfältigen Blume:

  • Mittlerweile werden bereits zehn Arten in der Kräutermedizin, als Lebensmittel oder Tee verwendet.
  • Die Blüten werden in voller Blüte im Herbst geernet und dann über schwachem Feuer getrocknet.
  • Chrysanthemen haben in der chinesischen Medizin eine Wirkung auf die Funktionskreise Lunge und Leber, sind scharf- kühl- bitter im Geschmack und wirken kühlend- dementsprechend Wind- Hitze zerstreuend, Leber beruhigend, Kopf und Augen klärend, Hitze kühlend und entgiftend.
  • Das Einsatzgebiet reicht von Augenentzündungen bis zu hitzebedingten Zysten, besonders wirkungsvoll sind die Blüten als Tee bei allen juckenden Beschwerden in Verbindung z. B. mit Lonicera- Blüten oder auch Pfingstrosenwurzel.
  • Die Inhaltsstoffe Chrysanthenon, Borneol und Campher, Adenin, Cholin und Stachydin sorgen für ein breites Einsatzgebiet…
  • … mit antipyretischer, entzündungshemmender, antiseptischer Wirkung- besonders auf Staphylococcus aureus und Escherichia coli. Sie wirken positiv auf die koronare Durchblutung und senken die Permeabilität der Kapillaren.
  • Chrysanthemen haben keine unerwünschten Wirkungen oder Kontraindikationen.

Für einen Tee an besonders heißen Tagen nehmen Sie einen Esslöffel getrocknete Chrysanthemenblüten- oder wenn Sie die medizinische Chrysantheme im Garten haben, dann die frischen Blüten- und übergießen diese mit ca. 80 Grad warmen, abgekochten Wasser- 5 Minuten ziehen lassen, abseihen und genießen.

Da jetzt der Sommer zurück ist, genießen Sie den Tee nicht nur zum Kühlen, sondern auch zum Entgiften, bspw. nach einer Mahlzeit mit Meeresfrüchten- Meeresfrüchte können die Leber angreifen- gerade Austern, Schrimps u.s.w.. Deshalb empfehle ich nach so einer Mahlzeit einen Tee aus Chrysanthemenblüten und Ingwer , damit die Leber keinen Schaden nimmt.

Genießen Sie den Hochsommer und handeln Sie ruhig frei nach einer chinesischen Volksweisheit:

“ Lege Dir jeden Tag für Deine Sorgen eine halbe Stunde zurück und… in dieser Zeit mache ein Schläfchen!“

 

 

“ Nur wer die Rose liebt…“

…so sang einmal die Gruppe Renft…. und wirklich, auch in der chinesischen Kräutermedizin und als Hausmittel wird die Rose als wichtiges Heilkraut angesehen.

Der Steckbrief:

  • Die medizinische Rose- Rosa centifolia, Rosa gallica oder Qiángwéi- wirkt adstringierend, blutreinigend, blutstillend und nervenstärkend durch die Inhaltsstoffe Gerbsäure, Geraniol und Saponine. Sie blüht auch in unseren Gärten- zauberhaft von Juni bis in den Herbst. Heilkräftig sind die Blütenblätte- sie werden im Juni und August geerntet. Die Blütenblätter der Rose werden gesammelt, wenn sie gerade frisch aufgeblüht sind und im Schatten zügig getrocknet. Möglich ist es auch, die Knospen der Rosenblüten zu ernten und zu trocknen. Im Herbst dann bilden sich die leuchtend roten Hagebutten, welche sehr viel Vitamin C enthalten. Aus China wurde von Konfuzius schon etwa 500 Jahre v. Chr. von königlichen Rosengärten berichtet, diese wahrhaft königliche Pflanze stammt ja aus Kleinasien und kam über Persien nach Europa und die westliche Welt.
  • In der CM verwenden wir das Rosenöl und die Rosenblätter- das Öl wirkt entspannend, z. B. für einen Wickel zur Förderung des Schlafs bei Schlafstörungen, die Blätter wirken ebenfalls beruhigend, krampflösend und Blut reinigend.
  • Die Rose findet Anwendungen in Rezepturen bei Heuschnupfen, Lungenschwäche, Mundentzündungen, Verdauungsbeschwerden, Lebererkrankungen und Schwäche der Leberfunktion, Herzbeschwerden und daraus resultierenden Shen- Störungen, Ohnmacht, Schwindel, Kopfschmerzen, Melancholie, Schmerzen von Auge, Ohr und Zähnen, gynäkologischen Beschwerden, leichten Verbrennungen, schwer heilenden Wunden und auch bei Erysipel.
  • Rosentee wirkt sehr entspannend- nicht nur bei Menstruationsbeschwerden, sondern auch zum Schlafen und bei Stress.
  • Noch etwas kulinarisches- Rosenblätter können wunderbar für Süßspeisen zum Einsatz kommen oder stellen Sie ein Rosensorbet selbst her.

Als Abschluss gebe ich Ihnen heute den wunderbaren Liedtext mit auf den Weg- geschrieben von Klaus Demmler, gespielt von der Gruppe Renft:

“ Wer die Rose ehrt, wer die Rose ehrt
Der ehrt heutzutage auch den Dorn
Der zur Rose noch dazu gehört
Noch so lang, so lang man sie bedroht

Einmal wirft sie ihn ab…

Wer die Liebe, wer die Liebe ehrt
Der ehrt heutzutage auch den Haß
Der zur Liebe noch dazu gehört
Noch so lang, noch so lang man sie bedroht

Einmal wirft sie ihn ab…

Das wird sein, wenn’s sein wird
Und Mensch ehrt den Menschen“

Pollen? Nein Danke!

Seit geraumer Zeit fliegen sie wieder, diese kleinen – recht hinterhältigen- Pollen von Hasel, Erle und Birke und die Allergiker kämpfen mit tränenden Augen, Niesattacken und Atemnot. Da hat natürlich die moderne Pharmaindustrie zahlreiche Produkte, aber mit welchen Nebenwirkungen- Müdigkeit, teilweise bis zur Fahruntüchtigkeit, Juckreiz auf der Haut u.s.w.

Die Naturheilkunde hat da ganz andere Möglichkeiten- Akupunktur, Kräutermedizin, Homöopathie und Ernährungstherapie wirken ganzheitlich und balancieren den Körper wieder aus.

Allergie ist die Reaktion des Körpers auf Allergene, das Immunsystem schiesst über das Ziel hinaus und wendet sich gegen den Körper selbst- Schnupfen, tränende Augen, Verdauungsstörungen, Juckreiz, brennende Sekrete und damit folgt eine starke Einschränkung der Lebensqualität.

Was also tun bei Heuschnupfen und Co.?

  1. Als erste Maßnahme gilt es Brennnesseltee zu trinken und zwar 2 Liter/ Tag. Die Brennnessel bekämpft die typischen Symptome wie Brennen, Tränen und Niesattacken, gleichzeitig muntert sie die Nieren auf, besser zu arbeiten und den Körper zu entgiften.
  2. Schüsslern Sie- bei den typischen Allergiezeichen nehmen Sie Nr.3 Ferrum phosphoricum und Nr. 4 Kalium chloratum jeweils in der Potenz D6- alle Stunde jeweils 2 Pastillen bei akuten Beschwerden. Präventiv- also schon im November anfangen- können Sie die Nr. 3- 3x tgl. 3 Pastillen für zwei Wochen, dann folgend die Nr.7 Magnesium phosphoricum ebenfalls für zwei Wochen 3x tgl. 3 Pastillen, in Woche 5 und 6 nehmen Sie die Salze Nr.6 Kalium sulfuricum und Nr. 10 Natrium sulfuricum 3x tgl. je 3 Pastillen- damit beugen Sie dem ersten Angriff der Pollen im neuen Jahr vor.
  3. Kommen Sie zur Präventivakupunktur- und zwar bereits ab Oktober des jeweiligen Jahres bzw. ab Dezember, wenn Sie eher der Spätallergiker sind. Die Akupunktur stärkt das AbwehrQi und balanciert den Lungenmeridian aus, welcher für die Schleimhäute und das Immunsystem verantwortlich ist. 10 Akupunktursitzungen sind nach Praxiserfahrung völlig ausreichend, oft nur einmalig durchgeführt hat der Patient Ruhe für Jahre.
  4. Kommen Sie zur Akutbehandlung- Akupunktur, Kräutermedizin und Darmsarnierung mit Ernährungstherapie lindern Beschwerden sofort und dazu noch ohne Nebenwirkungen – Sie bleiben voll leistungsfähig. Allergien sind in der Chinesischen Medizin die Einwirkung von Wind und Hitze- also gilt es, diese pathogenen Faktoren auszuleiten und den Körper dagegen zu stärken.
  5. Trinken Sie täglich zwei Liter abgekochtes, lauwarmes Wasser- und nur Wasser, das wirkt wie Fensterputzen, Sie können wieder „klar“ sehen.
  6. Urtinkturen aus Brennnessel und Mischungen als Tinktur aus Holunder, Brennnessel, Geranien … dienen für zu Hause sowohl als 1. Hilfe Maßnahme als auch als Dauermedikation in der „schlimmen“ Zeit. Die Mischung wird dann individuell hergestellt.
  7. Ordnungstherapie- bringen Sie Ordnung in Ihr Leben- Eine Allergie ist ein aggressives Geschehen,denn die Allergene werden mit großer Heftigkeit bekämpft. Natürlich richtet sich die Aggression letztendlich gegen sich selbst. Allergien sind die Folge nicht zugelassener Aggression, deren negative Energie sich nach innen entlädt- in der CM sagen wir innerer Wind und Hitze/ Stagnation dazu. Eine Allergie ist auch eine Abgrenzungsschwäche- der betroffene Organismus kann sich gegenüber Fremdkörpern oder auch anderen Menschen nicht auf angemessene Weise abgrenzen,so dass es zu einer überschießenden Abwehr kommt. Allergie ist Unterscheidungsunvermögen – Allergene sind Substanzen, die für den Organismus keine reelle Bedrohung darstellen. Das Immunsystem müsste sie demnach nicht als gefährlich und bekämpfenswert beurteilen- es liegt demnach ein Mangel an Unterscheidungsvermögen vor. Allergie bedeutet auch Ziehen, Reinigen und die Vermittlung zwischen pflanzlicher (vegetativer) und tierischer (emotionaler) Ebene. Die Allergie kann als Symptom einer ungelösten Aggressionsproblematik aufgefasst werden,die sich von der psychischen auf die körperliche Ebene verlagert. Die Geranie bspw. hat die Wesenseigenschaft, Prozesse von der pflanzlich-vegetativen auf die tierisch-emotionale Ebene zu bringen. Damit wird die Umkehr des Weges, der zur Allergie geführt hat,ermöglicht. Allergie, das heißt unter Umständen auch Vollendung und Reifung- nicht umsonst verlieren sich solche Prozesse ggf. in der Pubertät. Die anhaltend entzündlichen Symptome des Heuschnupfens zeigen an, dass es sich um einen unvollendeten Wärme/ Hitzeprozess handelt, der nicht zum Abschluss kommen kann. Holunder führt zu Ende, was noch nicht vollendet wurde und forciert die Ausheilung. Das sind nur einige Aspekte der Allergie- also Ordnung ist hier das ganze Leben!

Mit diesen Hinweisen haben Sie es selbst in der Hand, sich im Frühjahr nicht “ ausgeliefert“ zu fühlen.

Genießen Sie eine „niesfreie“ Zeit- alles Gute!

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