Mein heutiger Gesundheitstipp richtet sich in erste Linie- aber nicht nur – an die Frau.
Gemäß den Überlieferungen aus alten Schriften- nicht nur der alten chinesischen Ärzte- leben wir in einem bestimmten Rhythmus- die Frau im 7- Jahres- Rhythmus, der Mann im 8- Jahres- Rhythmus. Alle 7/ 8 Jahre ändert sich etwas in unserem Leben, unserem Körper oder einfach nur in unseren Einstellungen zum Alltag. Es müssen keine stark einschneidenden Erlebnisse sein, manchmal sind es nur Kleinigkeiten- aber… die wichtigsten Änderungen finden um das 14./ 16. Lebensjahr und dann wieder im Alter 35/40 bis 49/56 statt. Die Pubertät und der Eintritt in die Wechseljahre(Klimakterium) sind für den Körper sehr entscheidende Abschnitte im Leben von Frau/ Mann… ja auch bei Männern gibt es “ Wechseljahre“- wenn auch etwas anders.
Bei der Frau beginnen bereits ab dem 35. Lebensjahr die ersten Anzeichen der Umstellung des Körpers- die Haare werden dünner, die Haut regeneriert sich nicht mehr so schnell, der Schlaf wird oberflächlicher, die Menstruation kann sich bereits verändern. Um das 49. Lebensjahr herum können dann folgende Symptome auftreten:
- Veränderungen/ Unregelmäßigkeiten im Zyklus, ausbleibende Blutung,
- Hitze- oder Schüttelfrostanfälle, Depression, Angst, Müdigkeit, Lethargie, Gereiztheit, Nervosität, Schlaflosigkeit, Vergesslichkeit, gemindertes Konzentrationsvermögen, Kopfschmerzen.
- Herzklopfen, Herzrhythmusstörungen, Erkrankungen der Herzkranzgefäße, koronare Herzkrankheit, Angina pectoris, zeitweilige oder permanente Hypertonie, da Hormonumstellung Stress für den Körper bedeutet und bei Stress erhöht sich der Blutdruck,
- beginnende Arteriosklerose,
- Rückgang der Knochendichte,
- Hautprobleme– die Haut wird dünner- nicht nur körperlich auch mental, sie kann jucken und langsamer heilen,
- Schleimhäute- trockene Vagina, Rückgang der Schleimhaut, verminderte Libido
Wie bereits geschrieben, diese Symptome k ö n n e n , müssen aber nicht auftreten. Viele Frauen kommen ganz ohne Symptome durch diese “ Wandelzeit“ und Wechseljahre sind keine Krankheit. Was passiert also mit der Weiblichkeit?
Im Wesentlichen handelt es sich bei den Wechseljahren um einen physiologischen Zustand, um eine normale physiologische Veränderung im Leben der Frau von der fruchtbaren Phase des Lebens in eine Phase der Ruhe. Frauen, die eine genügende „Ausstattung“ oder Reserve von Jing, Yin und Yang haben, werden diese Umstellung ohne Symptome erleben. Einige Frauen verspüren jedoch einer bestimmten Unruhe im Körper- es hängt vor allem vom Nieren-Jing- der Nieren- Essenz – ab, wie „Frau“ dem Wandel begegnet. Das Jing und Yin der Nieren wird besonders durch emotionalen Stress geschwächt. Befürchtungen, Angst, Gram, Sorgen – das alles schwächt das Jing und Yin der Nieren. Ist diese wichtige Essenz erst einmal schwach, dann können die Essenz des Herzens und der Leber auch nicht mehr ausreichend ernährt werden und es kommt zu Symptomen wie Herzklopfen, Schlaflosigkeit, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen u.ä.
Die zweite Hauptursache für das geschwächte Jing und Yin der Nieren ist eine relative oder absolute Überarbeitung/ Überbelastung. Lange andauernde Arbeit ohne ausreichende Erholung, Arbeit in Nachtschichten- in Kombination mit unregelmäßiger Ernährung und Schlaf – diese Aspekte sind für eine Schädigung der Essenz verantwortlich. Ein weiterer Grund sind viele Schwangerschaften, kurz nacheinander auftretende Schwangerschaften oder sehr starke Blutverluste, die eine Schwächung der Essenz bedeuten können. Auch alle Exzesse- ob andauern oder in der Jugendzeit- spielen eine Rolle!
In der modernen Medizin werden einige Symptome gar nicht dem Wandel zugeschrieben, sondern losgelöst voneinander behandelt- ein völlig falscher Ansatz. Sicher muss abgeklärt werden, ob organische Erkrankungen vorliegen, es geht auch nicht darum, die moderne Medizin in Frage zu stellen- sondern es geht um Rückbesinnung- der Mensch ist untrennbar- nicht n u r Körper oder n u r Seele- nein ein untrennbares Ganzes! Die Behandlung in der modernen Medizin ist häufig von Hormonersatztherapie geprägt- damit wird nur substituiert, nicht aber gestärkt und das dicke Ende kommt dann häufig, wenn die Hormone abgesetzt werden oder auch schon während der Behandlung- nicht selten haben die Betroffenen dann erst richtig mit den o.g. Symptomen zu kämpfen oder es kommt zu unerwünschten Nebenwirkungen- Gewichtszunahme, psychische Dysbalancen, Müdigkeit u.s.w.
In der chinesichen Medizin wird die geschwächte Essenz gestärkt, das Blut genährt, Herz und Leber gestärkt- Kräutermedizin, Akupunktur, Ernährungsumstellung/ Ernährungstherapie und Qi Gong stehen zur Verfügung- wir arbeiten wie Gärtner:
Stellen Sie sich einen Beerenstrauch vor, der viele Jahre wunderbare Früchte getragen hat. Die Jahre gehen ins Land und der Strauch blüht noch wunderbar, aber Früchte trägt er nicht mehr- was also tun? Der Strauch ist wunderschön mit Blüten und Laub- also versucht ein guter Gärtner, diese Schönheit zu bewahren- so bleiben Hege, ein gesundes Maß an „Nahrung“ und Wasser und der Strauch erfreut unser Auge noch viele Jahre, auch ohne die Früchte.
Die Naturheilkunde/ chinesische Medizin löst diese Aufgabe komplex und kausal . Es ist angebracht, Lebensmittel zu sich zu nehmen, die ungesättigte essentielle Aminosäuren enthalten, z.B. Borretsch, Hülsenfrüchte, täglich Walnüsse und Mandeln, Propolis oder Nachtkerzenöl. Positiv wirken Lebensmittel kalten und bitteren Charakters, die die Hitze reduzieren und kühlen, ferner leicht feuchte Lebensmittel, die ein „Austrocknen“ verhindern. Empfohlen werden vor allem grüne Frühlings- und Sommersalate, Wegwarte, Endivie, Aubergine, Gurke, Melone, Kürbis, Meeresalgen. Umgekehrt stammen nicht empfohlene Lebensmittel aus dem Bereich der heißen und trockenen Kategorie, wie z.B. scharfe, gebratene, gegrillte Gerichte, ein regelmäßiger und starker Konsum von Genussmitteln wie Kaffee, Alkohol und Nikotin Sie selbst kennen sicher auch Frauen, die nach einem Tropfen Alkohol im Gesicht und am Dekolleté sofort rot werden und … diese müssen nicht mal in den Wechseljahren sein- da ist die Essenz bereits geschwächt und zeigt schon falsche, erschöpfende Hitze in den Nieren durch fehlendes Yin und fehlende Essenz Jing.
-
Therapie des Essenzmangels der Nieren- Jing- Schwäche-mit begleitendem Yin-Mangel
Symptome sind häufig- Hitzewellen, Trockenheit der Vagina, Melancholie bis Depressionen, ständig gerötetes Gesicht, Schwitzen und Schwitzattacken, nächtliche Hitze oder Hitze in den Handflächen, an den Fußsohlen oder auf der Brust, nachlassende Gedächtnisleistungen und mangelndes Konzentrationsvermögen, Angst, Schwindelgefühl, Ohrengeräusche, Schlafstörungen, häufige Träume, Schmerzen im Bereich des Beckens/ der LWS, Trockenheit im Mund, harter Stuhl/ veränderter Stuhl und/oder kleine Mengen dunkleren Urins,
Geeignete Kost: z.B. Süßholztee, Aubergine, rote Datteln, Honig, süße Kartoffeln, Sellerie, Meeresalgen (Braunalgen), Muscheln (Miesmuscheln),
Es stehen zahlreiche Kräutermischung zur Verfügung, welche die Essenz der Nieren stärken und die „unproduktive, krankmachende“ Hitze abkühlen.
-
Unzureichendes oder Dysbalance des Yang der Nieren, gekoppelt mit Blutmangel/ Qi-Mangel
Symptome sind häufig: nächtliches Schwitzen, kalte Extremitäten, Schüttelfrost oder auch erhöhte Temperatur/ Fieber, dunkleren Teint( fleckige Haut, “ unbeweglicher“ Geist, Appetitlosigkeit, Ödeme des Bauches und Wassereinlagerungen, weicher/ dünnflüssiger Stuhlgang, häufiges Harnen, Harninkontinenz, ödematöses Gesicht und geschwollene Extremitäten, Gewichtszunahme…
Geeignete Kost: z.B. Hülsenfrüchte, mildes Fleisch, Getreide wie Hirse, Gerste, Dinkel… ungeeignet sind. z.B. rohes Obst, kalte und kühle Lebensmittel, Salz, Muscheln (vor allem in der Zeit der Menses),
Auch dafür gibt es zahlreiche Kräutermischungen, die das Yang der Nieren stärkt und wärmen, das Blut und Qi- die Energie- aufbauen.
Bei den meisten Frauen mit Symptomen liegen Mischformen der Dysbalancen vor, d.h. immer ganz genau auf den eignen Köper hören und ggf. auch täglich die Nahrung wechseln, die Kräutermischungen genau anpassen und regelmäßig die Belastung des Alltags überprüfen.
Ein gut regulierendes Teerezept, welches für einen allgemeinen Ausgleich sorgt, nennt sich “ Das Leuchten im Herbst“:
20 Gramm Rotkleekraut, 20 Gramm Rhabarberwurzel,20 Gramm Johanniskraut oder Melissenkraut(bei Lichtsensibilität lieber Melisse nehmen), 20 Gramm Mönchspfeffersamen und 20 Gramm Traubensilberkerzenwurzel- der Tee wird mit 10 Gramm der Mischung und ca. 200ml Wasser zubereitet- 10 Gramm Teemischung mit 200ml Wasser kurz für 2-3 Minuten aufkochen und leicht köcheln lassen, dann abseihen und langsam in kleinen Schlucken trinken. Die Dosis liegt bei 30- 50 Gramm/ Tag, je nach Beschwerdebild und Schwere der Symptome. Es ist aber, wie bei allem “ Die Dosis macht das Gift“- also, es ist immer besser kurz Rücksprache zu halten oder eine Konsultation in meiner Praxis zu vereinbaren.
Für alle Leseratten unter Ihnen und um sich ein wenig mit dieser Zeit der Wandlung und der neuen Horizonte zu beschäftigen:
- „Wechseljahre- Wandeljahre“ von Andrea A. Kaffka,
- “ Der Schein des Mondes auf dem Wasser“ von Zhao
Als Qi Gong- Übungen empfehle ich die Sequenzen “ Acht Brokate „, die Sequenzen der 5- Elemente- Übungen und Varianten des Duft- Qi Gong.
Ich wünsche Ihnen Gelassenheit im Umgang mit dem Wechsel- Shēn Tǐ- achten Sie auf Ihre Gesundheit!
Schreibe einen Kommentar