…, den Körper reinigen- das ist der Sinn des Fastens. Nun gibt es in der chinesischen Medizin kontroverse Diskussionen- ich bin eher die Vertreterin, dass Fasten in einer angepassten Art und Weise bei bestimmten Erkrankungen(Nässe-Hitze und Feuchtigkeit, Schleim-Hitze, Bluthitze) sehr angebracht ist. Gerade jetzt(beginnend ab Mitte Januar) macht es Sinn, den Körper zu entgiften und den Geist zu reinigen. Deshalb lade ich Sie ein, mich in diesem Jahr bei meinem Fasten nach der Klostermedizin zu begleiten. Ich faste bereits jedes Jahr ab dem 2.1….- das Schlüsselerlebnis war 1994, als ich von einem Tag auf den anderen und ohne Hintergrundwissen einfach den Kaffee weggelassen habe. Ich war mit Kaffee(5-8 Tassen/ Tag) ständig gereizt, schnell auf 180 und fühlte mich ständig müde. So hatte ich denn beschlossen, ab sofort(2.1.1994) ohne Kaffee auszukommen und trinke noch heute keinen Bohnenkaffee. Die erste Zeit war grausam…es plagten mich Kopfschmerzen, mein Kreislauf sackte immer mal wieder weg aber…ganz langsam und mit viel Wasser(3 Liter/Tag) habe ich es geschafft. Im Jahr 1995 waren es dann Joghurt und jegliche Milchproduktmischungen, 1996- ich war mit meinem jüngsten Sohn schwanger- Alkohol(hab vorher auch schon sehr maßvoll Wein und Sekt konsumiert) und Wurst, 1997 dann sämtliche Fertigprodukte ….ja, bis ich seit einem Monat weiß, dass ich eine familiäre Disposition zu Rheuma habe und sich mein Körper bereits seit mindestens einem halben Jahr auf Grund dieser Tatsache mit einer chronischen Entzündung auseinander setzen muss- nicht gut, denn dadurch haben sich meine Herzleistung und die Harnsäure- und Leberwerte verschlechtert. Das war natürlich auch für mich ein Schock- aber es gibt einen Masterplan, den ich seit 3 Wochen kosequent umsetze: Entlastung von allem, was zuviel leere Kohlenhydrate und schwer verdauliche Eiweiße enthält, auch wenn ich vorher damit schon maßvoll umgegangen bin. Ich kann Ihnen sagen, über die Weihnachtszeit gar nicht einfach. Ebenfalls reduzieren musste ich meine geliebten Hülsenfrüchte, da diese die Nieren augenscheinlich zu stark belastet haben. Aber gut, ich habe meine Entlastung durchgehalten, die Harnsäure- und Leberwerte haben sich normalisert…
Nun kann also mein Fasten 2017 losgehen- hier mein Fastentagebuch mit Tag 1:
- Täglich mindestens eine Stunde Bewegung- Walking, am Dienstag das geliebte Aquafit, zweimal/ Woche ein moderates Muskeltraining- und das alles mit einer maximalen Belastung eines 120er Puls- also, Zeit neu einteilen…
- Das Fasten mit Suppen ist für mich trotz der Arbeit eine machbare Herausforderung- jeder Tag hat ein bestimmtes Organ im Fokus, darauf sind dann auch die Kräuter abgestimmt.
- Tägliche Darmentleerung- bei ausreichender Bewegung, genügend Flüssigkeit und einer starken Mitte gar kein Problem- ansonsten muss abgeführt werden, denn die Darmentleerung ist beim Fasten extrem wichtig.
- Meditation- täglich 20 Minuten- ich mach es vor dem Schlafen, da ich dann meinen Blutdruck sehr gut runter bekomme, das Herz als Kaiser nicht mehr tobt;) und ich danach tief und fest schlafe. Zur Meditation und zum Schlafen lege ich eine Jaspisscheibe auf den Solarplexus(roter Jaspis)- dieser Heilstein beruhigt das Herz, reguliert Pericard und Herz und wirkt Hitze ableitend.
- Flüssigkeitsaufnahme- schwierig während der Sprechstunde, aber… ich habe ab sofort immer eine Literflasche abgekochtes Zitronenwasser auf meinem Schreibtisch stehen, zusätzlich muss ich ja immer nach jedem Patienten, vor jeder Behandlung u.s.w. also sehr oft die Hände waschen und da trinke ich immer gleich ein Glas Wasser .
Ablauf/Mahlzeit/Trinken/ Hintergründe Tag 1:
- Schwerpunkt ist die Darmentlastung/ Entblähung- den Qi-Stau auflösen, dazu gibt es einen Liter Kräutertee aus Fenchel, Anis, Koriander, Engelswurz, Kümmel und Kalmuswurzel- nicht sehr lecker- aber wirksam und 3x täglich einen großen Teller pürierte Gemüsesuppe aus Möhren, Süßkartoffeln, Knollensellerie, Fenchel, Petersilienwurzel, roten Linsen, Staudensellerie und Hildegardgewürzen sowie Fenchelgrün, Petersilie und Majoran- schmeckt wirklich gut und hält vor.
- Morgens trinke ich nach dem Aufwachen ein großes Glas lauwarmes Wasser und den Morgentee, danach ein Glas Leinsamenschleim(sehr dünn)- dieser Leinsamenschleim pflegt den Darm, sorgt für eine gesunde Darmtätigkeit und hält den Appetit in Schach. Ich bin dabei sehr froh über meine gut funktionierende Mitte.
- Welch ein Glück- ich habe noch keine Sprechstunde- und kann um 10 Uhr bei schönstem Sonnenwetter auf die Walkingrunde gehen- eine Stunde moderates Walking mit leichten Übungen als „Pause“ in unserem Mönchhäger Mehrgenerationenpark an den Outdoorgeräten für Kraft, Koordination und Gleichgewicht- danach Bürstenmassage unter der Dusche für eine gute Hautduchblutung.
- Nach dem Mittag mit Suppe und Tee folgt der Leberwickel- ein feucht- warmes Handtuch auf die Leber legen, darauf die Wärmflasche geben und mich dann in ein großes Badetuch eingewickelt auf das Bett legen- dazu Entspannungsmusik und nach 20 Minuten fühle ich mich recht fit- ich gehe noch einmal für 15 Minuten spazieren.
- Zum Abendessen- welch ein Glück, dass mein Mann die Suppe auch mag- löffle ich die Suppe gaaaanz langsam, trinke genüßlich den Tee und gehe dann noch einmal spazieren, diesmal mit meiner liebsten männlichen Begleitung, danach fühlte ich mich schon recht müde- also ab in’s Bett- schließlich hab ich morgen wieder Sprechstunde- und die Meditation beginnen- meine Gedanken wandern vom Scheitelpunkt abwärts- erst die rechte Seite, dann die linke Seite, dann die Rückseite und zum Schluss die Vorderseite- bis runter zu den Zehenspitzen und überall, wo ich irgend eine Blockade spüre verweile ich, atme tief und regelmäßig mit offenem Mund ein und kräftig aus, bis der Druck oder was auch immer verschwunden ist.
- Jetzt wird geschlafen- das Fenster ist noch offen und ich werde wohl nicht mehr merken, wann mein Mann zum Schlafen kommt, denn mir fallen die Augen förmlich zu-ich melde mich morgen wieder- schlafen Sie gut!
Schreibe einen Kommentar