beschreibt für Euch den Bockshornklee- wiederum ein Pflänzchen, welches aus Asien und/oder dem Mittelmeerraum stammt… Und wieder gibt es Berührungspunkte zwischen Klostermedizin und chinesischer Heilkunde:
- Bockshornklee- und hier insbesondere die Samen- können als Gewürz und Heilmittel eingesetzt werden; als Gewürz bringen sie eine leichte Schärfe und Wärme in die Mahlzeiten…
- …als „Heilkraut“ genommen ist ihre Wirkung so vielfältig, dass die Samen in fester oder gemahlener Form schon als Tausendsassa bezeichnet werden können;
- Gemäß der chinesischen Kräuterlehre ist Trigonella foenum-graecum oder auch „Griechisches Heu“ wärmend, vom Geschmack leicht bitter, leicht scharf, leicht aromatisch, leicht süss und wirkt auf die Funktionskreise Niere, Magen, Lunge, Leber, Gedärme und Milz.
- Vom an Klee erinnernden Pflänzchen werden die Samen als Gewürz oder Heilmittel eingesetzt; sie enthaltenen Proteine und Vitamin A und B-Vitamine-B1, B2, B3, B5, B6-,Vitamin C, Kalium, Phosphor, Zink, Mangan; weiterhin Schleimstoffe, fette Öle(gesunde), Flavonoide, Saponine, dazu noch einen hohe Anteil an Eisen-, Magnesium- und Calcium.
- Durch die Inhaltsstoffe wirken die Samen nährend, blutbildend, blähungs- und gärungswidrig, stimulierend, mildernd bei Schleimhautreizungen, schleimlösend und entzündungshemmend- diese Eigenschaften sorgen für die tonisierende Wirkung auf Yang, Blut und Qi; Schleim wird transformiert und ausgeleitet; sie eliminieren sowohl toxische Hitze als auch Kälte…
- …das Einsatzgebiet geht über Erkrankungen der oberen und unteren Luftwege, über Magen/Darmerkrankungen, Erkrankungen der Harnorgane, sorgen für einen guten Milchfluss bei Stillenden( in der Klostermedizin umfassend beschrieben), aber auch für Linderung bei Rheuma-Erkrankten. Gute Dienste leisten sie ebenfalls bei Hautproblemen wie Akne, Abszessen und Furunkeln…
- Aus moderner Sichtweise lassen sich die Samen gegen Zivilistionskrankheiten wie Diabetes und Bluthochdruck einsetzen; die positive Wirkung zur Bildung von Muttermilch(durch enthaltene Phytoöstrogene) ist ebenfalls er- bzw. bewiesen; sie verbessern das Blutbild, stärken Muskeln und Nerven und tragen zur Bindung von Fettsäuren bei.
- Achtung!!! Bockshornklee sollte nicht während der Schwangerschaft konsumiert werden; Diabetiker sollten die Samen zusammen mit ihren üblichen Medikamenten nur nach eingehender Beratung durch einen Arzt oder Heilpraktiker(in) einnehmen. Da Bockshornklee die Blutgerinnung verlangsamt, sollte er auch bei Blutgerinnungs-störungen nur mit Vorsicht konsumiert und/oder angewendet werden. Die übermäßige Einnahme der Samen kann zu Übelkeit oder Blähungen führen. Durch die enthaltenen Phyto-Östrogene sollten Personen, die an einem hormonbegründeten Krebs erkrankt sind, ebenfalls auf den Konsum verzichten!!
Wie können wir dieses Multitalent nutzen?
- In der Küche- gemahlen als Gewürz zu Eintöpfen, Currys, Fleischgerichten, zu Reis oder auch Fisch; für verschiedene Würzmischungen- siehe weiter unten; als wohlschmeckende Sprossen und die Blätter ebenfalls als Gewürz oder zum Salat
- MADRAS-CURRY: je eine Msp. gemahlene Bockshornkleesamen, Koriander, Kreuzkümmel, Chili, Pfeffer, Senf, Fenchel und Mohn mischen- die Gewürze sollten alle gemahlen bzw. grob gemörst sein- wertet jedes Reis- oder Eintopf- Gericht auf; wirkt allerdings sehr wärmend und ist für jemanden mit starken Hitzesymptomen nicht oder -nur sehr sparsam verwendet- geeignet.
- Anwendung in der Hausapotheke- innerlich als Tinktur und Tee, Gurgellösungen und Kapseln; bei rheumatischen Beschwerden oder leichteren Entzündungen der Gelenke und Muskeln finden Wickel und Auflagen Anwendung.
Tee: bei inneren Beschwerden eingenommen- für einen Aufguss (250 ml kochendes Wasser) werden etwa 2 bis 3 g ungemahlene oder 2 g gemahlene Bockshornkleesamen genommen. In der Zubereitungsempfehlung der CM sollten die Samen etwa 5 Minuten sanft köcheln. Der Tee kann bei leichteren bis mittleren Magen/Darmbeschwerden, bei echten Kälte-Infekten, zur Linderung von Fieberzuständen(ab 38,8 Grad) mit einher gehenden Schmerzen sowie bei Hypertonie und Kreislaufschwankungen Anwendung finden. Achtung- der curryähnliche Geschmack wird nicht unbedingt gemocht, aber… „Medizin soll helfen und nicht schmecken“ 😉
Äußerliche Anwendung– bei Hautentzündungen, Furunkel sowie chronische und akute Gelenkentzündungen, werden Pasten für Wickel und Auflagen aus gemahlenen Bockshornkleesamen hergestellt- das Bockshornkleepulver(ein bis zwei Esslöffel, je nach notwendiger Menge) mit heißem Wasser vermischen, bis eine breiartige Paste entsteht, diesen auf ein Tuch oder eine Mullbinde streichen und für 5 bis 20 Minuten auf die jeweilige Stelle auflegen, danach die Stellen gut mit abgekochtem Wasser reinigen.
Gurgellösung– gemahlene Bockshornsamen mit heißem Wasser als Aufguss zubereiten(ein Teelöffel oder ein halber mit dem Pulver)- Ziehzeit etwa 15-20 Minuten, die Samen abseihen, das Pulver abfiltern, die lauwarme Lösung intensiv für etwa 30 bis 45 Sekunden zum Gurgeln nutzen, auf jeden Fall alles ausspucken- durch das Gurgeln werden Keime gebunden, die im Magen und Darm nichts zu suchen haben- so können Halskatarrhe, Entzündungen im Mundraum, Halsentzündungen… zum Abheilen gebracht werden.
Für alle, die immer noch glauben, dass Kräutermedizin Humbuck ist 😉 :
- In einer Doppelblindstudie aus dem Jahr 2001 wurde festgestellt, dass die Insulinresistenz von Diabetes mellitus Typ 2 Patienten mittels eines hydroalkoholischen Extrakts signifikant vermindert werden konnte( Gupta, A. et al. (2001) – Effect of Trigonella foenum-graecum (fenugreek) seeds on glycaemic control and insulin resistance in type 2 diabetes mellitus: a double blind placebo controlled study. In: The Jounral of the Association of Physicians in India, Vol. 49, S. 1057-1061/PUBMED- 11868855). Eine weitere klinische Studie aus dem Jahr 2008 erbrachte Hinweise darauf, dass die Saponine des Bockshornklees in Verbindung mit Sulfonylharnstoffen, einem Medikament, dass häufig bei Diabetes eingesetzt wird, den Blutzuckerspiegel außerdem signifikant senken kann( Lu, F. R. et al. (2008): Clinical observation on trigonella foenum-graecum L. total saponins in combination with sulfonylureas in the treatment of type 2 diabetes mellitus. In: Chinese Journal of Integrative Medicine, Vol. 14, S. 56-60, doi 10.1007/s11655-007-9005)
- Für Sportler– wie alle Samen punktet Griechisch Heu mit hochwertigem Eiweiß und einem relativ hohe Eisengehalt – das fördert die Bildung von roten Blutkörperchen. Folglich werden die Zellen sehr gut mit Sauerstoff und anderen Nährstoffen versorgt. Bockshornklee ist d e r „Höhenlufttrainer“ in der Kräutermedizin und kann so manchem Sportler das Höhentraining sparen- ab heute also jeden Tag 2 Gramm Pulver mit in die Ernährung einbauen!!!
Ich schätze den Bockshornkleesamen schon lange- in der Küche mixe ich gerne meine eigenen Gewürzmischungen an, die ich dann für zahlreiche Mahlzeiten im Winter nutze- allerdings tatsächlich nur im Winter und sehr maßvoll, denn ich/ wir bin/sind ja eher die „Warmblüter“ 😉
Rezept für alle- aber besonders für Sportler und stillende Mütter, aber auch für Fröstler und bei Blutarmut:
Karottensuppe mit Bockshornklee: frische Petersilie, fein gehackt, 1⁄2 TL Bockshornkleesamen- pulverisiert-, 250 g gut gereinigte Bio-Möhren, zerkleinert 4 getrocknete Aprikosen und eine Handvoll Mangostreifen, 1 TL Butter oder Ghee, 1⁄4 Liter Gemüsekraftbrühe, 1 Prise Currypulver und Galgant, 1-2 Gramm Salz, ggf. etwas gegarten Dinkel oder Reis dazu geben
Zubereitung
Die Karotten mit den Aprikosen und Mangostreifen in der Küchenmaschine zerkleinern und in einem Topf in der Butter oder Ghee kurz anschwitzen; mit der Gemüsekraftbrühe ablöschen, würze mit Curry, Galgant, Salz, Petersilie und Bockshornklee- und nun „Guten Appetit“
…und wieder kann ein Gewürz als Heilmittel genutzt werden- vielfältig und einfach…die Apotheke der Gewürze
Alles Liebe und gute Gesundheit wünscht Euch
Kira
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