Die kleine Fragerunde… Wie wird Neurodermitis in der CM diskutiert?

Neurodermitis ist ein weites Feld- wie alles, was im Bereich Hauterkrankungen diskutiert wird. Quälend sind oft die Symptome für die Betroffenen:

Allgemein:

Als Erkrankungen des atopischen Formenkreises haben Neurodermitis wie auch Nahrungsmittelallergien, Heuschnupfen und allergisches Asthma einen engen Bezug zueinander.  Atopische Erkrankungen sind anlagebedingte allergische Erkrankungen, bei denen das Immunsystem überempfindlich gegen ursprünglich harmlose Substanzen wie zum Beispiel Pollen, Tierhaare, Kot von Hausstaubmilben oder bestimmte Nahrungsmittel reagiert.

  • Neurodermitis gehört gemäß neuesten Erkenntnissen und der westlichen Naturheilkunde zu den Autoaggressionserkrankungen- Auslöser können Nahrungsmittel, Chemikalien, Medikamente, Kosmetika, Bekleidung, genetische Dispositionen… sein.
  • In der Chinesischen Medizin unterscheiden wir innere und äußere Ursachen sowie solche, die weder innen noch außen sind.Innere Faktoren sind Emotionen wie Zorn, Angst, Grübeln/Sorgen, Freude und Trauer- alles was uns auf die eine oder andere Weise unter Stress setzt. Die äußeren Ursachen beziehen sich auf klimatische Faktoren wie Wind, Kälte, Feuchtigkeit, Hitze und Trockenheit. Diese Beschreibungen werden auch verwendet, um Zustände im Körper zu bezeichnen. Weder zu den inneren noch zu den äußeren Faktoren sind bspw. Insektenstiche oder auch Impfinjektionen zu zählen, aber auch Lebensmittel. Außerdem spielt- wie auch in der modernen Betrachtungsweise- die angeborene Konstitution eine Rolle.

Die drei Hauptursachen in der CM werden wie folgt benannt:

  • Milz-Qi-Schwäche- primär besteht eine angeborene oder erworbene Schwäche von Milz und Magen, die zu einer Entstehung von feuchter Hitze führt. Ein schwaches Milz-Qi bedeutet nichts anderes als eine mangelhafte Kraft zu Umwandlung von körperfremden in körpereigene Stoffe…der Stoffwechsel funktioniert nicht optimal. Kommt dann noch eine unpassende Ernährungs hinzu, entwickeln sich die typischen Symptome.
  • Äußere Faktoren- diese führen zu einer Akkumulation von feuchter Hitze unter der Haut, die potenziert dann zusätzlich die innere Hitze. Der äußere Wind kann den inneren Wind, der durch extreme Leere von Körpersäften entsteht, verstärken(Juckreiz, Unruhe)- Leere entsteht immer, wenn durch eine lang andauernde Ansammlung von feuchter Hitze im Körper die Umwandlungsfunktion von Milz und Lunge im energetischen Sinn so sehr behindert wird, dass zu wenig Säfte/Blut aus der Nahrung gewonnen werden könnn. Desweiteren „verkocht“ starke Hitze die Säfte – die Folge- die Haut dann zu wenig genährt wird, es entsteht Trockenheit – ein typisches Zeichen einer chronischen Neurodermitis.
  • Haben wir die Symptome besonders in der Beuge der Arme, dann sind der SanJio und Herz und Leber an dem typischen Neurodermitis-Kreislauf beteiligt. Die Leber als General des Körpers ist gleichzeitig der Blut-Speicher; dieser erscheint leider beim Betroffenen nicht so kräftig und rein, wie es sein sollte, um den Körper und die Haut zu nähren. Kratzen entspricht hier zwar dem „Sedieren“ und ist eine natürliche Reaktion des Körpers, aber ist natürlich nicht der Weisheit letzter Schluss und schädigt zusätzlich. Das Herz wiederum ist für einen ruhigen Schlaf und Geist zuständig, welcher durch den Juckreiz und die Unruhe häufig gestört ist. Durch die fehlende Regeneration wird das Blut hitzig, es kommt zu toxischer Bluthitze, die bei chronischem Zustand zu Blutstagnation führt (fleckige Haut).
Kräuter- und Basenbäder sind hilfreich bei Neurodermitis
  • Befinden sich die Symptome eher im Bereich der Kniekehle, dann haben wir Blase und Leber beteiligt; ebenfalls wie oben beschrieben, finden wir toxische Hitze in den Meridianen.
  • Die Funktionen von Lunge und Dickdarm sind ebenfalls zu diskutieren- hier geht es in erster Linie um die Ausscheidung und die Funktion des Wei-Qi… angesiedelt in der Lunge.
  • Die Stadien der Neurodermitis sind Blut-Hitze mit Rötungen und Entzündungen- der Juckreiz ist stark ausgeprägt, die Haut sehr trocken; feuchte Hitze– mit nässenden Ausschlägen und mit gelblichem, zähflüssigem Sekret; die Haut zeigt keine starken Entzündungen und der Juckreiz ist mäßig stark ausgeprägt; Blut-Mangel– vor allem bei der chronischen Form; die Haut ist weniger rot als bei Blut-Hitze und feuchter Hitze und eher trocken; durch das lange Bestehen der Krankheit kommt es zu Verdickung der Haut, sie wird grob(Elefantenhaut); der Juckreiz tritt verstärkt am Nachmittag und Abend auf- ist sehr quälend.

Was nun tun?

Die Therapie mit den Methoden der chinesischen Medizin zielt auf die Behandlung der Ursachen – im Vordergrund steht dabei insbesondere die chinesische Arzneimitteltherapie– Magisterrezepturen oder individuelle Rezepte, die oft nur wenige Tage eingesetzt werden bzw. abwechselnd gegeben werden. Die begleitende Akupunktur ist bei der Neurodermitis vor allem zur Linderung des Juckreizes und Ausleitung der Hitze sehr hilfreich.

Ähnlich wie beim Heuschnupfen und Allergien sind auch bei der Neurodermitis Empfehlungen zur Ernährung/ Diätetik ein wichtiger Bestandteil des Konzeptes für eine nachhaltige Therapie. So führt das Meiden zum Beispiel von Milchprodukten, Weizenmehl und Zucker oftmals zu einer sichtbaren Verbesserung der Hautveränderungen; heiße Gewürze, Lauchgewächse und Kaffee sollten ebenfalls gemieden werden.

kühlende Tee’s anstelle Kaffee

Hinzu kommt die Veränderung in einigen Lebensbereichen, die unabdingbar sind- Stressreduktionen, Reduktion der emotionealen Belastung über geeignete Entspannungsverfahren und Medikation.

Neurodermitis ist eine Geißel- wer sie loswerden möchte muss sich zwingend umorientieren; es ist ein Marathon und kein Sprint, der vor den Betroffenen liegt.

Einen guten Start in die Woche und gute Gesundheit für alle!

Kira

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